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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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sie sich sicher.
    Als sie eine hochgewachsene, kahlköpfige Gestalt auf dem Weg zum Baderaum sah, schlich sie sich an den Mann heran und umarmte ihn plötzlich von hinten.
    Ein unkontrollierter magischer Blitz fuhr in die Wand und riss einen Stein heraus, was Atene mit einem kehligen Lachen quittierte.
    »Atene, verflucht noch mal, was tust du denn hier?« Dimitan, der Hofzauberer, starrte sie wütend an.
    »Dimi, du bist unglaublich attraktiv, wenn du böse bist«, schmeichelte sie und drückte sich eng an ihn.
    Einen unbehaglichen Blick über die Schulter werfend räusperte sich Dimitan. »Jemand könnte uns sehen.«
    »Ach was, diese Narren schlafen doch noch alle.« Atene begann an Dimitans Ohrläppchen herumzuknabbern. »Wir könnten ein gemeinsames heißes Bad nehmen, bevor die Burg erwacht – ein sehr heißes.«
    »Wenn Samukal herausbekommt, dass wir eine Affäre haben, dann …«
    »Mach dir keine Gedanken um Samukal«, hauchte Atene ihm ins Ohr, »er geht ohnehin auf eine Reise.« Verführerisch wanderte Atenes Hand unter Dimitans Roben und er stöhnte unterdrückt auf. »Weißt du, was er vorhat?«, schmeichelte sie.
    »Nein«, erwiderte Dimitan gepresst und hielt Atenes tastende Hand fest, als er entfernte Schritte hörte. »Da kommt jemand, verschwinde!«
    »Macht das das Ganze nicht noch aufregender?«, lachte sie und tat so, als wolle sie sich entkleiden. Doch dann hauchte sie Dimitan einen Kuss auf die Wange und verschwand im nächsten Seitengang.
    Dort begann Atene leise zu lachen. Es würde für sie ein Kinderspiel sein, Dimitan und Samukal gegeneinander auszuspielen.
    Voller Ungeduld wartete Samukal in dem kleinen Dorf in der Nähe des Steines von Alahant. Jeden Tag ging er mehrmals zu dem großen, stehenden Monolithen, welcher das Portal in die andere Welt markierte – aber die Weltennebel wollten einfach nicht aufziehen.
    Die Menschen im Dorf befragten den großen Zauberer derweil ängstlich zu den Vorkommnissen auf der Dracheninsel, und dieser ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, Panik zu säen. Der Aberglaube im Volk war groß, und während des langen Winters würden die Schreckensgeschichten die Runde machen und mit jeder Erzählung haarsträubender werden. Samukal versicherte, dass ihnen nichts geschehen würde, wenn sie nur den Göttern huldigten und pünktlich ihre Abgaben zahlten. Nun überschütteten ihn die einfachen Menschen mit Ehrerbietung und gaben ihm freiwillig ihr bestes Essen. Auch, weil er ihnen versprochen hatte, neue Straßen bauen zu lassen, Heiler in jedes größere Dorf zu schicken und sich außerdem darum zu kümmern, dass sie vernünftige Baderäume und ein Abwassersystem bekämen. Seitdem Samukal in der anderen Welt gewesen war, ekelte er sich vor den stinkenden Löchern im Boden und Menschen, die sich den ganzen Winter lang nicht wuschen.
    Auch an diesem ungemütlichen Tag, der Regen der Nacht war langsam in Schnee übergegangen, saß Samukal missmutig am Feuer der kleinen Hütte, welche eine der Familien für ihn geräumt hatte. Er wünschte sich zurück nach Northcliff, wo es deutlich komfortabler und wärmer war, und gegen Atenes Gesellschaft hätte er auch nichts einzuwenden gehabt. Die Bauernmädchen hier waren ihm zu unerfahren und zu schüchtern, mit ihnen konnte er nichts anfangen. Er grübelte gerade darüber nach, was Atene wohl ausheckte, als er in einer dunklen Ecke des Raumes eine wohlbekannte Präsenz spürte. Eine in graue Gewänder gehüllte Gestalt löste sich aus den Schatten. »Die Nebel am Stein verdichten sich, Meister.«
    Von prickelnder Aufregung erfasst sprang Samukal auf und griff nach seinem Bärenfellmantel. »Gut, Rashkár, dann kehre zu Galmár zurück und befolge seine Anweisungen.«
    Der Dämon verbeugte sich, und seine Formen lösten sich langsam auf, um sich dann durch die Ritzen der Wand zu verflüchtigen.
    »Den nächsten Dämon werde ich mit einem weniger widerwärtigen Antlitz erschaffen«, überlegte der Zauberer. Inzwischen wusste er, dass Dämonen die Gestalt annahmen, welche ihnen ihr Meister – bewusst oder unbewusst – gab. Da Rashkár Samukals erster Diener aus der Zwischenwelt war, und Samukal sich Dämonen hässlich und widerwärtig vorgestellt hatte, hatte er ebendiese Gestalt angenommen. Beim nächsten Dämon würde Samukal etwas Neues ausprobieren.
    Sei vorsichtig, Dämonen sind schwer zu beherrschen und können sich auch gegen ihren Meister wenden, hallten die Worte in ihm wider, welche sein Lehrmeister vor

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