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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Anführer geworden – und darüber war Darian im Grunde genommen auch froh.
    Die Dunkelheit brach früh herein, und der Schein des Lagerfeuers erhellte die Umgebung nur schemenhaft. Dort, wo Licht und Schatten sich trafen, schienen seltsame Gestalten miteinander zu tanzen.
    Natürlich entging es Darian nicht, wie die Männer Mia nun verblüfft anstarrten, denn im Licht der Sterne und der prasselnden Flammen schien sie beinahe eine andere Frau zu sein. Die Dunkelheit brachte ihre wahre Schönheit hervor, sanft beleuchtete das Feuer ihre filigranen Züge, und ihre geheimnisvollen dunkelgrünen Augen leuchteten sehr viel intensiver als am Tage. Ganz besonders Atorians Blick wanderte beständig zu ihr, was Darian mit einem leichten Schmunzeln registrierte.
    Mias Aufforderung, auf die Nebelinsel aufzubrechen, als der Mond aufgegangen war, führte zu allgemeinem Protest. Totenbleich waren die Gesichter von Torgal und seinen Männern, und empört riefen sie, die Nebelinsel allein sei schon schlimm genug, aber bei Nacht wollten sie weder das Meer überqueren noch die Insel betreten.
    »Ich kann bei Nacht sehen, ich werde euch führen«, versprach Mia, doch die Männer weigerten sich hartnäckig.
    »Eine Nacht zu verlieren wird nicht schaden«, bestimmte Atorian schließlich. »Die Küste ist nicht weit entfernt und wenn wir beizeiten aufbrechen, werden wir die nächste Ebbe ausnutzen können.«
    »Du wirst doch nicht etwa auch Angst haben«, lachte Darian.
    Wütend fuhr Atorian zu ihm herum, strich sich dann jedoch sichtlich nervös über den Bart. »Natürlich nicht, man muss nur kein unnützes Risiko eingehen.«
    Also blieben sie vorerst, und Darian hatte den Eindruck, dass es selbst Nordhalan ganz recht war, nicht bei Nacht die Insel der Nebelhexen zu betreten. Vermutlich ließen sich Angst und Vorurteile selbst bei vernünftigen und gebildeten Männern wie Nordhalan und Atorian nicht so leicht ausräumen.
    »Komm, Mia, wir sollten etwas schlafen«, schlug Darian vor und zog seine Gefährtin mit zu ihrem Lager, wo sie noch lange leise vor sich hinschimpfte, dass es Zeitverschwendung sei zu warten.
    Schwertergeklirr und heisere Schreie weckten Darian auf. Mia war schon auf den Beinen, bevor er es auch nur schaffte, seine Decke zur Seite zu werfen. Auch Fendor erhob sich gerade, und auf Nordhalans Zauberstab glommen silbrige Runen und Muster. Dann flammte eine Kugel aus magischem Licht auf, welche die Nacht erhellte. Die Kampfgeräusche kamen von rechts, und sofort stürmten die Gefährten mit gezückten Waffen dorthin. Atorian und Nassàr kämpften Rücken an Rücken. Sie waren von einer Gruppe schlanker Wesen in dunklen Umhängen umzingelt und schnell erkannte Darian, dass die beiden in arger Bedrängnis waren.
    »Dunkelelfen«, zischte Nordhalan.
    Im fahlen Mondlicht waren die Menschen klar im Nachteil. Sofort ließ der Zauberer die magische, weißgelb leuchtende Lichtkugel über Nassàr und Atorian schweben, was die sieben Dunkelelfen kurz zu irritieren schien. Einen von ihnen kostete es das Leben, denn Atorian stieß blitzschnell zu. Aber lange konnte Letzterer sich daran nicht erfreuen, denn sofort stürzte sich ein weiterer Dunkelelf auf ihn, ein anderer auf Nassàr. Die restlichen kamen nun auf Darian, Mia und Fendor zu. Wo Jeroman war, konnte Darian im Augenblick nicht erkennen. Die Dunkelelfen versuchten offensichtlich, die Menschen von der magischen Lichtkugel fortzulocken, da sie im Dunkeln im Vorteil waren. Darian wurde immer weiter in die Finsternis gedrängt, denn sein Gegner schlug so schnell und geschickt zu, dass er ihn kaum abwehren, geschweige denn angreifen konnte. Er reagierte nur noch instinktiv und bemühte sich, das umzusetzen, was Tagilis ihn gelehrt hatte – seinen Sinnen zu vertrauen. Kurz darauf hörte er einen unterdrückten Schrei, und der Dunkelelf strauchelte. Hinter ihm stand Mia mit erhobenem Schwert.
    »Hilf den anderen, Darian«, schrie sie ihm zu und stürzte sich auf den nächsten Gegner, der Fendor mehr und mehr ins Dunkel drängte.
    Kurz zögerte Darian, erkannte dann aber, dass Nassàr, der im Lichtkreis kämpfte, sich kaum noch seiner Haut zu erwehren vermochte und offensichtlich schon mehrere Treffer hatte einstecken müssen. Fenja war eine große Hilfe, denn die schwarze Wölfin stürzte sich mutig auf die Gegner und ihr Knurren mischte sich gespenstisch unter das Klirren der Waffen.
    Gerade als Darian Nassàr zu Hilfe eilen wollte, sprang ein weiterer Dunkelelf auf Mia zu –

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