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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Torgal und seinen Männern im Kopf herum.
    Besorgt beobachtete Darian seinen Bruder, der mit starrer Miene etwas versetzt von ihm ritt, und offenbar noch immer mit niemandem reden wollte. Darian trieb Menhir neben Liah und wandte sich mit leiser Stimme an Mia.
    »Atorian gibt sich jetzt sicher die Schuld an Jeromans Tod.«
    »Letztendlich ist es ja auch so«, erwiderte sie pragmatisch. »Wären wir gleich am Abend losgeritten, wäre ihm nichts passiert.«
    »Mia! Wie kannst du denn so etwas sagen?« Darian war wirklich empört und sah sich eilig um, ob jemand seine Gefährtin gehört hatte. Gott sei Dank war das aber wohl nicht der Fall. »Atorian konnte doch nicht wissen, dass Dunkelelfen angreifen.«
    »Natürlich nicht«, räumte sie ein. »Aber er wollte unbedingt seinen Willen durchsetzen, auch wenn es keinen Sinn hatte zu warten – das typische Verhalten eines menschlichen Königs.«
    »Ja, das kann schon sein. Trotzdem tut er mir leid. Es muss schwer für ihn sein, einen Freund zu verlieren, den er nach so langer Zeit wiedergefunden hat.«
    Mia lächelte ihm aufmunternd zu. »Wenn Atorian dazu bereit ist, wird er sich bestimmt von dir trösten lassen. Im Grunde genommen wusste Jeroman ja auch, worauf er sich einließ. Er war kein erfahrener Krieger, und trotzdem kam er mit Atorian, es war seine freie Wahl.«
    Noch eine ganze Weile grübelte Darian darüber nach, wie sich sein Bruder wohl fühlen mochte und wie er ihm helfen konnte. Abgelenkt wurde er erst, als Mia ihm etwas später zuflüsterte, sie hätte den Windgeistern aufgetragen, Nachricht an Lilith zu schicken, die Leána an einen geheimen Ort bringen sollte, damit sie sich dort ungestört treffen konnten.
    Fendor fiel beinahe aus dem Sattel, als hinter einem der Felsen ein kleines graues Wesen hervorschoss.
    »Das war doch nur ein Schaf«, erklärte Mia belustigt, aber Fendor war noch immer kreidebleich, und Nassàr hielt sein Schwert so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Selbst Hauptmann Torgal blickte unbehaglich über seine Schulter.
    »Vielleicht war es jedoch auch ein Dämonenschaf, das die Gestalt wechselt und euch heute Nacht verschlingt«, zog die Nebelhexe ihre Begleiter auf, woraufhin Fendors Gesicht noch mehr an Farbe verlor – sofern dies überhaupt noch möglich war –, und sich seine Hand in die Mähne seines Pferdes krallte.
    »Mia, jetzt mach ihnen nicht auch noch unnötig Angst«, beschwerte sich Darian und ritt neben seine Gefährtin, die leise in sich hineinlachte.
    »Es gibt keine Dämonenschafe«, versicherte er den Männern.
    »Wie kannst du dir da so sicher sein? Schließlich kommst du aus einer anderen Welt.« Ein freches Grinsen überzog Mias Gesicht, und plötzlich erinnerte sie ihn sehr an Leána, wenn diese einen Streich ausheckte.
    Auf verborgenen Pfaden führte Mia ihre Begleiter immer weiter gen Norden. Wenngleich das Land rau war, kamen sie gut voran, denn Mia war auf der Nebelinsel aufgewachsen, kannte die besten Wege durch die Wälder und führte die Gruppe sicher über die mit Steinen übersäten Hochebenen.
    Die folgenden Tage waren nicht ganz einfach für Mia und Darian. Ihm entgingen natürlich nicht die verstohlenen Blicke der anderen Männer, die Mia immer wieder misstrauisch betrachteten. Jahrhundertealter Argwohn gegenüber Dunkelelfen und Nebelhexen war nicht so einfach auszuräumen, auch wenn Mia sich nach Kräften bemühte, freundlich und zuvorkommend zu sein.
    An diesem Abend rasteten sie im Schutze einer Felsgruppe und hatten ein Lagerfeuer entzündet. Nassàr erlegte mit dem Bogen einige Vögel, die Darian entfernt an Fasane erinnerten. Obwohl Mia versicherte, dass ihnen hier, im Gegensatz zum Festland, keinerlei Gefahr drohte, waren die Männer überwachsam, und Fendor und Torgal standen mit erhobenen Schwertern unweit des Feuers und starrten angespannt in die Nacht. Die Wölfin Fenja, welche ihre Reise nach wie vor wie ein stummer Schatten begleitete, kannten sie schon von früher, und sie störte auch niemanden mehr, denn ganz andere Wesen sollten auf dieser Insel wandeln und erfüllten die Männer mit beinahe greifbarer Furcht.
    »Wenn jetzt der Culahan auftaucht, fallen sie in Ohnmacht«, raunte Darian Mia zu, als sie beide, in ihre Decken gehüllt, an einem Stein lehnten.
    Die dunkelhaarige Frau lachte leise auf. »Der Culahan ist ein Berggeist und daher nur in der Nähe der Berge zu finden. Er bewacht den Pass zu unserem Tal.«
    »Was meinst du, wann Lilith mit Leána

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