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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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doch offensichtlich war sie ihm ebenbürtig. Und so eilte er wieder auf Nassàr zu. Der grauhaarige Krieger war gestürzt und hielt nun sein Schwert über den Kopf in dem verzweifelten Versuch, sich zu schützen. Doch es war deutlich, dass er den nächsten Schlag nicht mehr würde abwehren können.
    »Hier, zu mir, du Mistkerl!«, schrie Darian, warf seinen Dolch und erwischte den Dunkelelfen an der Schulter. Die Verletzung war nicht schlimm, aber sie reichte aus, um den Gegner von Nassàr abzulenken. Ruckartig fuhr die Gestalt herum und war mit wenigen geschmeidigen Schritten bei Darian. Rasend schnelle Schläge, die von einem auffallend langen und schlanken Schwert ausgeführt wurden, zischten auf ihn zu. Darian musste all sein Können aufwenden, um dem Dunkelelfen standzuhalten. Er duckte sich, sprang zur Seite, und hin und wieder gelang ihm sogar ein Gegenangriff. Aber das Wesen ihm gegenüber schien aus Quecksilber zu bestehen, floss elegant zur Seite und kannte keine Müdigkeit, während Darians Arme sich langsam bleiern anfühlten und es für ihn immer schwieriger wurde, auszuweichen. Irgendwann gelang ihm ein Schlag auf die bereits durch den Dolch verletzte Schulter seines Widersachers. Der Dunkelelf zischte, und seine Kapuze rutschte ihm vom Kopf. Lange silberne Haare fielen ihm vor das schmale Gesicht, welches eine etwas dunklere Tönung hatte als die der Menschen Albanys. Offensichtlich wütend durch den Treffer begann der Dunkelelf nun mit doppelter Kraft anzugreifen. Als Darian rückwärts über eine Wurzel stolperte, glaubte er, sein letztes Stündchen hätte geschlagen. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Der Sturz, die schlanke Klinge, die auf ihn zusauste, dann schlug er schmerzhaft auf einem Stein auf. Kurz dachte er daran, dass er Leána niemals wiedersehen würde, dann schloss er die Augen. Der Aufprall raubte ihm die Luft, und so brauchte er einen Augenblick, bis er registrierte, dass der tote Körper des Dunkelelfen auf ihm lag – Atorians Schwert im Rücken.
    Sein Bruder stand heftig atmend vor ihm, aus einer Schnittwunde an der Stirn tropfte Blut auf seine Nase. Dann war Mia auch schon neben Darian und stieß den toten Dunkelelfen von ihm herunter.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Darian nickte, richtete sich mühsam auf und rieb sich seinen geprellten Rücken.
    Atorian hielt ihm die Hand hin. »Du hast gut gekämpft, alle Achtung, aber in Bezug auf Dunkelelfen kann ich dir, glaube ich, noch einiges beibringen.«
    Mit einer Grimasse kam Darian wieder auf die Füße. Er sah fünf tote Körper am Boden liegen. Nassàr, der am Bein verletzt war, wurde gerade von Nordhalan versorgt, und auch Fendor tauchte plötzlich auf, erfreulicherweise weitestgehend unversehrt.
    »Wo kamen die denn so plötzlich her?«, wollte Darian wissen.
    Mit seinem Schwert deutete Atorian auf einige Bündel, die in der Nähe lagen. »Ich vermute, sie haben eines der Dörfer an der Küste ausgeraubt und waren gerade auf dem Heimweg.«
    »Dreckige Brut aus der Unterwelt!«, knurrte Nassàr und humpelte mühsam näher.
    Mia senkte beschämt den Blick, und Darian drückte rasch ihre Hand. »Du kannst nichts dafür, dass dein Vater ein Dunkelelf war«, versicherte er, wusste aber, dass er sie damit nicht wirklich trösten konnte.
    Dann runzelte er jedoch die Stirn und blickte sich erneut um. »Waren es nicht sieben Dunkelelfen? Ich kann nur fünf tote Körper erkennen.«
    In diesem Augenblick kam Nordhalan mit wehendem Umhang herbeigeeilt. »Die beiden wollten fliehen, nachdem sie erkannt hatten, dass sie in der Unterzahl waren.«
    »Und, ist es ihnen gelungen?«, fragte Mia.
    Der Zauberer hob seinen Stock und strich betont gelassen und nicht ganz ohne Stolz über das glatte dunkelbraune Holz.
    »Nein«, erklärte er mit einem Schmunzeln.
    »Wo ist Jeroman?«, fragte Atorian schließlich und blickte sich suchend nach seinem Jugendfreund um, der nirgends zu finden war. Leise Jeromans Namen rufend, machten sie sich in Zweiergruppen auf die Suche nach ihm, und schließlich tönte Atorians Stimme durch den nächtlichen Wald.
    Eilig rannten Darian und Mia herbei. Atorian kniete am Boden, vor sich Jeroman, der bewegungslos auf der Erde lag. Bei genauerem Hinsehen erkannte Darian, dass die Kehle des Mannes aufgeschlitzt war. Seine Augen starrten gebrochen in die Baumwipfel, das Schwert hielt er noch immer in der Hand. Atorians Gesicht war hart und angespannt, und als Darian ihm tröstend eine Hand auf die Schulter legte, stand er

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