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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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es getan hatte. Darian bewunderte Atorians natürliche Autorität, rief sich dann jedoch ins Gedächtnis, dass sein Bruder zweihundert Jahre älter war als er. Nun wandte er sich Mia zu, die bedrückt auf ihre Füße starrte.
    »Mia, was hast du denn?«
    »Sie werden mich hassen, weil ich eine Nebelhexe bin. Es ist immer das Gleiche, langsam sollte ich mich daran gewöhnt haben.«
    »Niemand hasst dich.« Darian drückte sie an sich und Atorian lächelte ihr aufmunternd zu. »Sie werden dich sehr schnell zu respektieren lernen.«
    »Vielleicht«, entgegnete Mia knapp, straffte die Schultern und forderte Atorian und Nordhalan dann auf, zu erzählen, was sie herausgefunden hatten.
    Auch Darian und Mia erfasste Grauen, als Atorian, dessen Augen von dem Schrecken kündeten, den er gesehen hatte, von den Vorkommnissen auf der Dracheninsel erzählte.
    »Readonn ist wirklich tot?« Das war es, was Darian am meisten mitnahm. Er hatte den Hüter der Steine gemocht, und nun würde sich ihm keine Chance mehr bieten, ihn zu fragen, wieso er nie auf seinen Hilferuf reagiert hatte. War es etwa möglich, dass schon damals etwas Schreckliches den Hüter der Steine von einer Antwort abgehalten hatte?
    »Das ist anzunehmen«, bestätigte Atorian betrübt.
    Mia legte ihren Arm um Darians Schultern und drückte ihn tröstend. Auch ihr sah man an, dass sie die Neuigkeiten kaum fassen konnte.
    »Verdammt, unsere Nachfahren werden niemals unsterblich sein, weil sie die Weihe nicht erhalten können«, rief Darian plötzlich.
    Auch Atorian schnappte hörbar nach Luft, aber Nordhalan versuchte, die beiden zu beruhigen. »Zunächst einmal solltet ihr euer Königshaus zurückerobern. Ihr seid beide noch jung, vor allem du, Darian«, der Zauberer lächelte ihm zu, »es kann noch viel Unvorhergesehenes geschehen.«
    »Das Schwert war das Einzige, was von diesem magischen Ort geblieben ist.« Atorian zog die silbrig glänzende Waffe unter seinem Mantel hervor. Ehrfürchtig strich Darian über die Parierstange mit den Drachenköpfen. Er konnte sich noch gut an das Gefühl erinnern, das Schwert in den Händen gehalten zu haben.
    »Du bist der König.« Atorian hielt es ihm hin, aber Darian sah, wie sein Bruder zauderte. »Vielleicht solltest du es führen.«
    »Nein, behalte es«, versicherte Darian trotz seiner Faszination. »Du solltest ohnehin König von Northcliff sein.«
    Sichtlich erleichtert steckte Atorian das Schwert wieder in die unscheinbare Lederscheide. Dann erzählte er von ihrem Erlebnis im Gasthaus und dem Gerücht, dass die Zerstörung des Kreises von Borogán eine Strafe der Götter sein sollte.
    »Strafe der Götter, so ein Blödsinn«, meinte Darian sogleich und bemerkte dabei aus dem Augenwinkel, dass Nassàr, Jeroman und Fendor mit Holz zurückgekehrt waren und dieses nun aufschichteten. »Ich bin mir sicher, es ist nur ein Trick von Samukal, um mehr Reichtum und Macht zu bekommen. Er macht sich doch nur den Aberglauben des Volkes zunutze.«
    »Was ist mit den Schattenwesen?« Voller Unbehagen sah sich Jeroman um, so als befürchte er, solch eine Kreatur könnte sich direkt hinter ihm manifestieren.
    Darian und Mia warfen sich gleichzeitig einen Blick zu.
    »Irgendein merkwürdiges Wesen stand in Samukals Dienst, als er in der anderen Welt war. Ich denke, es war eine Art Dämon«, erklärte Mia.
    Die Männer sogen scharf die Luft ein.
    »Dämonen sind schwer zu kontrollieren«, gab Nordhalan zu bedenken.
    »Aber Samukal ist einer der mächtigsten Zauberer, nicht wahr?« Mia blickte ihn fragend an.
    »Sicher.« Der alte Zauberer wirkte unentschlossen. »Aber einen Dämon auf Dauer zu beherrschen ist nicht ungefährlich, er kann sich gegen seinen Herrn wenden und sogar Besitz von ihm ergreifen.«
    »Würde Samukal nur recht geschehen«¸ knurrte Darian wütend und brach einen Ast in der Mitte auseinander.
    »Ein Dämon, der Samukal beherrscht, ist noch viel gefährlicher als Samukal allein«, ermahnte Nordhalan.
    Da sie das Problem an diesem Tag ohnehin nicht lösen würden, ließen sie es auf sich beruhen und wandten ihre Aufmerksamkeit dem Essen zu. Unweit des Lagerplatzes hatte Torgal ein Schaf geschlachtet und war dabei, dieses auszunehmen. Nassàr und Fendor verhielten sich Darian gegenüber zurückhaltend, jedoch freundlich, und sie schienen ihm sein Verhalten von früher zumindest nicht offen nachzutragen. Atorian hingegen behandelten sie mit Respekt. Er war wohl in den letzten Tagen wie selbstverständlich zu ihrem

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