Das Reich der Dunkelheit
Kavalleristen, hörte auf das Kommando von RitterJustiniano. Arturo kannte ihn und wusste, dass er das Vertrauen von König Aquilion genoss.
„Mein lieber Freund, wie Ihr seht, halten wir Wort“, sagte der Ritter und umarmte Arturo. „Wir stehen auf Eurer Seite. Gemeinsam werden wir ein für allemal mit Demónicus abrechnen.“
„Das hoffe ich“, antwortete Arturo. „Er wird seine Untaten mit dem Verlust seines Reiches und seines Lebens bezahlen.“
„Ich habe gehört, dass Königin Émedi entführt wurde“, fuhr Justiniano fort. „Das ist ein unverzeihliches Verbrechen. Und das Schlimmste ist, dass ein Carthacianer die Tat begangen hat. Alexander ist ein Verräter. Verflucht sei sein Name!“
„Wir müssen uns vergewissern, dass es in Euren Reihen nicht noch weitere Verräter gibt, Ritter Justiniano“, sagte Crispín. „Man müsste …“
„Wir Carthacianer sind keine Verräter!“, rief Justiniano voller Empörung. „Wenn Ihr kein Vertrauen zu uns habt, werde ich den Befehl zum sofortigen Rückzug geben!“
„Es tut mir leid, es tut mir wirklich leid“, beeilte sich Crispín zu sagen. „Bitte, nehmt meine Entschuldigung an. Ich wollte Euch nicht beleidigen. Schließlich seid Ihr gekommen, um Euer Ehrenwort einzulösen.“
„Ich kann Eure Entschuldigung nicht akzeptieren! Es geht um die Ehre der Carthacianer. Ich fordere Euch zum Duell, Ritter Crispín!“
„Justiniano, der junge Mann ist kein Ritter, sondern nur ein Knappe“, stellte Arturo klar. „Ihr könnt ihn nicht zum Duell fordern. Außerdem wäre es nicht gerecht. Ihr seid …“
„Dann nehmt Ihr eben seinen Platz ein“, schlug der Ritter vor. „Ich werde die Beleidigung gegen meine Stadt auf keinen Fall hinnehmen!“
„Arturo ist blind“, wandte Amarofet ein. „Er ist nicht in der Lage, gegen Euch zu kämpfen.“
„Wenn er diesem Bengel erlaubt hat, die Ehre der Carthacianer in Zweifel zu ziehen, dann sollte er auch den Mut haben, seine eigene Ehre und die der Emedianer zu verteidigen! Es wird einen Kampf auf Leben oder Tod geben. Lanze und Schwert!“, entschied Justiniano, bevor er sich zurückzog.
***
„ A RTURO DARF NICHT gegen Justiniano kämpfen“, sagte Amarofet. „Wir müssen diesen Wahnsinn verhindern!“
„Wir können nichts tun“, antwortete Arquimaes. „Es sei denn, Justiniano zieht seine Forderung zurück. Aber ich glaube nicht, dass er dazu bereit sein wird.“
„Bestimmt nicht!“, pflichtete Crispín dem Alchemisten bei. „Er fühlt sich beleidigt durch das, was ich gesagt habe. Ich ahnte ja nicht, dass meine Worte uns in Schwierigkeiten bringen würden. Es tut mir so leid! Ich werde zu ihm gehen und mich noch einmal entschuldigen.“
„Ein Knappe muss lernen, seine Zunge in Zaum zu halten“, sagte Arquimaes. „Andererseits glaube ich, dass Justiniano einen anderen Grund hat, die Konfrontation zu suchen. Er weiß, dass es eine Ehre ist, gegen den Anführer der Schwarzen Armee zu kämpfen. Wenn er gewinnt, wird er in den Augen seiner Leute zum Helden, und …“
„Sie werden ihn zum Fürsten von Carthacia machen!“, rief Forester. „Darum fordert er Arturo heraus! Es ist nur ein Vorwand!“
„Aber Arturo könnte dabei getötet werden“, entgegnete Amarofet verzweifelt. „Er ist blind und kann ein Duell zu Pferde nicht bestehen!“
„Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um Arturo davor zu bewahren“, sagte Arquimaes. „Er braucht unsere Hilfe.“
XXII
E INE ZUFÄLLIGE B EGEGNUNG
D AMIT H ORACIO UND seine Freunde mir nicht folgen, biege ich in eine dunkle, stille Seitengasse ein. Ich versuche nicht zu rennen, kann mich aber nicht beherrschen. Je schneller ich mich von ihnen entferne, desto besser.
Mir war immer klar, dass Horacio mir das mit dem Drachen nicht verzeihen und auf Rache sinnen würde.
Wenn alles gut geht, bin ich gleich in der Stiftung und damit in Sicherheit. Ich bin zwar stark genug, um mit ihnen fertig zu werden, aber ich gehe dem Konflikt lieber aus dem Weg. Das ist besser für alle.
Es ist schon dunkel, doch ich glaube, dass sich noch immer Touristen in der Stiftung aufhalten. Als ich dort ankomme, fahren gerade zwei voll besetzte Busse ab. Mehrere kleinere Grüppchen verlassen das Gebäude und gehen zu Fuß weg. Mohamed schließt die Tür hinter ihnen.
Ich will mit meinem Vater sprechen, um ihn vor etwas zu warnen, das mir schon die ganze Zeit im Kopf herumspukt. Es geht um die mittelalterlichen Kunstschätze, die uns die Schule mit Einwilligung von
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