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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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wird.
    „Komm, Mann, lass dich nicht bitten“, drängt Charlie. „Wir wollen ihn sehen!“
    „Du gehst nicht eher weg, bis wir ihn gesehen haben!“, droht Willy.
    „Hört auf“, versuche ich sie zu beruhigen, obwohl das wahrscheinlich zwecklos ist. Es kommt mir so vor, als hätten sie das alles genau geplant. „Ich muss nach Hause …“
    „Kommt gar nicht infrage!“, ruft Charlie. „Wir lassen dich nicht eher weg, bis du uns deinen Trick mit dem Drachen gezeigt hast!“
    „Horacio, sag ihnen, sie sollen mich in Ruhe lassen“, bitte ich meinen neuen Freund.
    „Ich hab ihnen erzählt, was du mit mir in der Unterführung gemacht hast, und jetzt wollen sie das auch sehen“, erklärt Horacio grinsend. „Sie sind nur neidisch!“
    Sie haben mich abgedrängt. Ich stehe mit dem Rücken zur Wand und weiß nicht, wie ich hier wegkommen soll. Ich weiß nur, dass ich meinen Drachen wegen so einem Blödsinn nicht zu Hilfe rufen darf.
    „Hört auf mit dem Quatsch“, bitte ich sie. „Lasst meinen Drachen da, wo er ist.“
    „Dann machen wir ihn eben platt!“, sagt Willy und tritt gegen den nächsten Papierkorb. „Damit er unsere Freunde nie wieder erschrecken kann!“
    „Er wird niemanden mehr terrorisieren!“, versichert Charlie und öffnet seine Sporttasche. „Wir werden ihm schon austreiben, brave Jungs anzugreifen, was, Horacio?“
    „Ich hab richtig Panik gekriegt“, gesteht Horacio. „Aber inzwischen glaub ich, dass das nur ein billiger Trick war. Und jetzt wollen wir wissen, wie er funktioniert. Man könnte damit die kleinen Kinder im Park erschrecken …“
    Charlie hat einen Baseballschläger aus seiner Tasche geholt. Es sieht wirklich so aus, als würde es Ärger geben heute Abend.
    „Hört endlich auf!“, schreie ich. „Lasst mich zufrieden! Das ist kein Spiel!“
    „Doch, ist es!“, sagt Charlie und stürzt sich auf mich. „Das Spiel heißt: Drachen plattmachen.“
    Ich will fortrennen, doch Horacio versperrt mir den Weg. Ich drehe mich zur anderen Seite, um irgendwie hier wegzukommen. Willy lässt den Papierkorb auf meinen Rücken niedersausen. Ich schwanke.
    „Wo bist du, Drache?“, fragt Charlie hämisch. „Los, komm raus, du Untier!“
    Willy stößt mich um. Er und Horacio packen mich und ziehen mich wieder hoch. Charlie hebt den Baseballschläger und holt zum Schlag aus.
    „Jetzt kannst du was erleben, Drache!“, schreit er. „Komm raus aus deinem Nest! Ich mach dich platt!“
    Mir bleibt nichts anderes übrig, als meinen Freund zu Hilfe zu rufen.
    „Adragón!“
    Ich sehe, wie ein schwarzer Fleck auf Charlie zufliegt und den Schlag ablenkt … direkt auf Horacios Knie!
    „Was soll das, Charlie?“, schreit Horacio und krümmt sich vor Schmerzen. „Du hast mich getroffen!“
    Der verdatterte Charlie versucht, sich zu entschuldigen.
    „Ich … Tut mir leid, Horacio … ehrlich!“, stammelt er. „Aber das war der Drache! Er ist auf mich zugeflogen!“
    Ich nutze die allgemeine Verwirrung aus und ramme Willy eine Faust in den Magen. Er stöhnt auf und lässt mich los.
    „Das reicht!“, rufe ich. „Ich geh nach Hause!“
    „Von wegen!“, schreit Charlie. „Du bleibst hier! Ich will den Drachen sehen! Wo ist er?“
    Der Drache hält den Baseballschläger mit den Zähnen fest und hebt ihn hoch.
    Charlie sieht ihn verblüfft an und kann gerade noch rechtzeitig ausweichen, bevor ihm der Schläger auf den Kopf fällt.
    „Schluss jetzt, sonst werd ich böse!“, warne ich sie.
    Ich laufe davon und verliere mich in der Dunkelheit. Der Drache gibt mir Rückendeckung.

XXI
    E INE NEUE K RIEGERIN
    A MAROFET BETRAT DAS Zelt des Alchemisten. Arquimaes saß an seinem Tisch und schrieb.
    Die Transformation des Mädchens war inzwischen abgeschlossen. Sie war jetzt Alexia.
    „Meister Arquimaes, ich möchte, dass Ihr mir den Drachenbuchstaben auf die Stirn malt“, sagte sie ernst und entschieden. „Ich möchte sein wie Arturo.“
    „Es tut mir leid, Amarofet, aber das geht nicht“, erwiderte der Weise. „Der Buchstabe ist den Auserwählten vorbehalten.“
    „Ich bin eine Auserwählte. Ich war Göttin und Zauberin. Nachdem ich ins Leben zurückgekehrt bin, habe ich das Recht, das Zeichen einer Kriegerin zu tragen. Ich möchte an Arturos Seite kämpfen und denselben Rang haben wie er. Er und ich, wir sind gleich.“
    „Es ist keine gute Idee, in diesen Krieg einzugreifen. Vergiss nicht, unser Gegner heißt Demónicus, es ist der Vater von Alexia, dein Vater …“
    „Ja, es

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