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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Stücke gehauen hätten, wenn ihnen ein Volltreffer gelungen wäre. Arturo ging vorsichtiger und überlegter vor. SeineAbsicht war es, Alexander nach und nach in die Enge zu treiben, um ihn dann, wenn er mit dem Rücken zur Wand stand und nicht weiter zurückweichen konnte, mit einem einzigen Hieb zu töten.
    Schnell durchschaute Alexander Arturos Strategie, und er beschloss, darauf zu reagieren.
    Der Moment ist gekommen, meine neuen Kräfte zu gebrauchen, dachte er.
    Zum Entsetzen von Rías und Forester, die nie zuvor etwas Derartiges gesehen hatten, spielte sich vor ihren Augen ein unglaublicher Prozess ab.
    Der Carthacianer teilte sich nach und nach in zwei Hälften, und es entstand ein zweiter Alexander de Fermónicus, der mit dem ersten vollkommen identisch war. Ein Zwillingsbruder, der sich wie er bewegte und handelte, sodass es unmöglich war, die beiden voneinander zu unterscheiden.
    „Vorsicht, Arturo!“, schrie Rías, der als Erster begriff, in welcher Gefahr sich der blinde Ritter befand. „Es sind jetzt zwei!“
    Arturo hörte die Warnung, wusste aber nicht, was sie zu bedeuten hatte.
    „Was hast du vor, du Schuft? Was ist das für ein übler Trick?“
    „Es ist ein Geschenk von Demónicia“, antworteten die beiden Carthacianer wie aus einem Munde. „Sagen wir, sie hat mir doppelte Kräfte verliehen. Sie hat mir einen Doppelgänger an die Seite gestellt. Ein Jammer, dass du das nicht sehen kannst!“
    Arturo, der sich nicht vorstellen konnte, was da gerade vor sich ging, war völlig verwirrt. Vor allem, weil er jetzt von zwei Seiten gleichzeitig attackiert wurde.
    „Er hat sich verdoppelt!“, schrie Forester. „Pass auf, Arturo!“
    Alexanders doppelte Anwesenheit war allein schon deshalb gefährlich, weil nun zwei Schwerter aus zwei verschiedenen Richtungen Arturo zu durchbohren versuchten.
    „Wo bist du?“, fragte Arturo. „Ist ein Verräter nicht genug, müssen es jetzt zwei sein?“
    „Ja, vor dir einer und hinter dir einer!“, antworteten zwei Stimmen. „Sie werden dich töten.“
    Arturo begriff, dass er Hilfe benötigte. Er durfte nicht länger zögern.
    „Adragón!“, rief er.
    Sogleich kam Leben in Arturos Drachen. Doch genau wie sein Herr war er verwirrt, als er zwei identische Männer vor sich sah, die sich zudem einen Spaß daraus machten, hin und wieder miteinander zu verschmelzen, um den Feind zu irritieren.
    Doch der Drache war nicht bereit, vor dieser magischen Kraft die Waffen zu strecken. Und so entschied er sich dafür, den Kampf gegen die zwei Carthacianer aufzunehmen. Zuerst biss er sich im Arm des ersten Alexanders fest und zog so heftig daran, dass der Ritter vor Schmerzen schrie.
    „Verschwinde!“, rief er. „Lass mich los!“
    Doch der Drache ließ nicht locker. In diesem Moment sah der zweite Alexander, dass das Tier gerade nicht auf ihn achtete, und versetzte ihm mit der flachen Klinge einen Schlag auf den Kopf.
    „Was ist los, Alexander?“, fragte Arturo und drehte sich um. „Kämpfe mit mir wie ein Mann!“
    „Das ist unmöglich, mein Freund … Du bist zu mächtig, als dass man unter gleichen Bedingungen gegen dich kämpfen könnte.“
    Arturo konzentrierte sich und merkte, dass der Drache einen seiner beiden Gegner nach wie vor gepackt hielt.
    „Lass ihn los, Adragón!“, rief er ihm zu, indem er sein Schwert in Schulterhöhe gegen den Feind schleuderte, der mit dem Drachen kämpfte. „Mit ihm ist es aus!“
    Deutlich konnte Arturo hören, wie die Klinge Alexanders Hals durchtrennte. Polternd fiel der Kopf zu Boden. Dann schlug der Körper des Enthaupteten unter großem Getöse auf. Die Geräusche ließen Forester und Rías erschauern.
    Die Welt schien für Arturo stillzustehen. Er hob sein Schwert auf und konzentrierte sich auf das, was um ihn herum geschah.
    „Jetzt sind wir wieder allein, du und ich!“, schrie er. „Falls du es überlebt hast …“
    „Ich habe es überlebt, du blinder Teufel!“, antwortete der richtige Alexander einige Schritte hinter ihm. „Mich hast du nicht erwischt!“
    Arturo drehte sich blitzschnell um und schleuderte sein Schwert in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Man hörte das zischende Pfeifen der fliegenden Waffe; doch kurz bevor sie ihr Ziel erreichte, löste sich Alexander plötzlich in Luft auf, und die Klinge fuhr durch den unsichtbaren Körper, ohne ihm irgendwelchen Schaden zuzufügen.
    Der Drache jedoch war schneller gewesen als das Schwert. Er hatte seine Zähne noch rechtzeitig in die

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