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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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rechte Hand des Entschwindenden schlagen können und zerrte nun knurrend daran.
    Alexander stieß einen so markerschütternden Schrei aus, dass Forester daran denken musste, wie Górgula ihm den Arm abgehackt oder wie Frómodi Arturo die Augen ausgebrannt hatte.
    Der Drache zog und zerrte an der noch immer sichtbaren Hand, bis er sie vom Arm abgetrennt hatte. Ein Blutschwall ergoss sich auf den Boden. Alexanders Schwert schlug auf die blutbeschmierten Fliesen.
    Jetzt schwebte der Drache lauernd in der Luft und verhielt sich ganz still. Doch der carthacianische Ritter bewegte offenbar keinen Muskel.
    „Wo bist du? Zeig dich!“, schrie Arturo. „Mach dich nicht feige davon!“
    Aber seine Worte verhallten ungehört. Alexander gab kein Lebenszeichen von sich.
    „Der Feigling hat sich aus dem Staub gemacht!“, sagte Rías. „Er ist auf leisen Sohlen davongeschlichen!“
    „Komm her, Alexander!“, schrie Arturo. „Komm sofort zurück!“
    Doch niemand reagierte auf seinen Befehl. Völlige Stille war die einzige Antwort. Von Alexander de Fermónicus keine Spur. Nur der leblose Körper seines enthaupteten Doppelgängers lag ausgestreckt auf den Fliesen. Doch auch der löste sich innerhalb weniger Augenblicke in Luft auf.
    „Wir müssen zu Émedi!“, rief Arturo plötzlich. „Mit dem Verräter können wir später noch abrechnen … Adragón, öffne diese Tür!“, befahl er wütend. „Jetzt sofort!“

XVI
    F REUNDINNEN FÜR IMMER
    H INKEBEIN, M ETÁFORA, A DELA und ich gehen zu Escoria. Sie empfängt uns mit der charakteristischen Weinfahne, die ihr fast immer vorausweht.
    „Hallo, Escoria, ich hab Besuch mitgebracht“, sagt Hinkebein. „Arturo kennst du ja schon, und das da sind Metáfora und Adela.“
    „Aha! Das ist also deine neue Freundin, was?“ Escoria genehmigt sich einen Schluck. „Adela … Was für ein Name!“
    „Was ist mit meinem Namen?“, fragt Adela argwöhnisch. „Ist ‚Escoria‘ vielleicht besser?“
    „Meinen richtigen Namen kennst du nicht“, entgegnet die Alte. „Aber du heißt tatsächlich Adela, stimmt’s?“
    „Ja, Adela …“
    „Moreno. Ich kenne dich. Ich weiß alles über dich. Hab Informationen über dich gesammelt … Und wie ich dich kenne!“
    „Besser, wir machen uns an die Arbeit“, schlägt Hinkebein vor. „Wir sind gekommen, um …“
    „Wieso hast du Informationen über mich gesammelt?“, fragt Adela. „Was wolltest du über mich wissen?“
    „Ich wollte wissen, wer du bist“, antwortet Escoria. „Bist ja richtig berühmt geworden nach dem, was da in der Stiftung passiert ist … Adela Moreno, die Sicherheitsbeauftragte der Stiftung Adragón … Es gibt Leute, die sich dafür interessieren, wer du in Wirklichkeit bist …“
    „Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Augenblick, um …“
    „Ich möchte dir etwas vorschlagen, Escoria“, sage ich. „Ein Geschäft.“
    „Das hört sich schon besser an!“, lacht die Alte. „Was willst du mir vorschlagen?“
    „Hinkebein und ich haben uns gedacht, ich könnte hier vielleicht die Bücher der Stiftung lagern … wenn du nichts dagegen hast, natürlich. Nur für ein paar Tage, bis sich alles geregelt hat.“
    „Platz hab ich genug“, antwortet sie, ohne mich anzusehen. „Bringt nur alles her.“
    „Danke, Escoria“, sagt Hinkebein. „Ich wusste, dass du uns nicht im Stich lassen würdest.“
    „Ich mach’s auch ganz billig. Sachen zu lagern ist teuer, aber ich will mal nicht so sein. Ich mach euch ’nen Sonderpreis, weil ihr’s seid. Freundschaften muss man pflegen.“
    „Wenn meine Familie die Stiftung zurückbekommt, bezahle ich dich mit Zins und Zinseszins“, verspreche ich. „Ich werde nicht vergessen, was du für uns getan hast.“
    „Ich glaube, deine Familie kriegt überhaupt nichts zurück, mein Junge“, seufzt Escoria. „Hab mir die Stiftung angesehen, da ist nichts mehr zu machen. Tut mir leid, aber so sieht’s aus. Keine Sorge, bring die Bücher trotzdem her, ich bewahre sie für dich auf. Hinkebeins Freunde sind auch meine Freunde … Aber sag mal, die müssen doch sehr wertvoll sein, die alten Schinken, oder?“
    „Allerdings! Viele davon sind mehrere Jahrhunderte alt“, antworte ich. „Sie sind unbezahlbar.“
    „Dann werd ich ja ’n richtigen Schatz hier bei mir haben!“
    „Du kannst dich darauf verlassen, ich werde dich anständig bezahlen“, wiederhole ich. „Ganz bestimmt.“
    „Was anderes, Escoria … Hast du die Informationen, um die ich dich

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