Das Reich der Dunkelheit
gebeten habe?“, fragt Hinkebein. „Du weißt schon, über diese Typen …“
„Klar, und ich hab was Interessantes für euch rausgekriegt“, antwortet sie. „Kommt her, ich zeig’s euch!“
Metáfora, der ich von Escoria erzählt habe, wirft mir einen skeptischen Blick zu. Der Ort gefällt ihr ganz und gar nicht, aber sie weiß, dass das unsere einzige Möglichkeit ist, die Bücher der Stiftung für eine Weile aufzubewahren.
„Hoffentlich machen wir keinen Fehler“, raunt sie mir zu. „Nicht dass die Bücher von den Ratten aufgefressen werden …“
„Keine Panik, ihnen wird schon nichts passieren“, flüstere ich zurück. „Escoria ist eine gute Freundin von Hinkebein. Was wir jetzt brauchen, sind verlässliche Partner.“
Wir gehen in den großen Raum, in dem die Computer stehen. Escoria setzt sich auf ihren Lieblingssessel.
„Ich hab alles gesammelt, was mit Sprengstoff zu tun hat, und dabei bin ich auf interessante Fakten gestoßen“, verkündet sie stolz. „Ein paar Dinge haben was mit dem zu tun, worüber wir in letzter Zeit gesprochen haben. Seht mal her …“
Sie gibt mehrere Wörter in die Suchmaschine ein und öffnet ein paar Websites. Nach und nach führt sie uns dahin, wo sie uns haben will.
„Die Typen, die in die Stiftung eingebrochen sind, stehen in Zusammenhang mit den Männern, über die wir gesprochen haben … Erinnert ihr euch?“
„Ja, Flavius, Morderer und die anderen“, sagt Hinkebein.
„Meint ihr diejenigen, die für Señor Stromber in der Stiftung arbeiten?“, will Adela wissen.
„Genau die“, sagt mein Freund. „Das sind ganz gefährliche Typen, vor denen sollte man sich in Acht nehmen.“
„Und über die habt ihr Informationen gefunden?“, fragt Adela. Sie ist überrascht. „Warum weiß ich nichts davon?“
„Sei nicht böse“, sagt Hinkebein. „Wir haben nur …“
„Jetzt schaut euch das an!“, ruft Escoria. „Kommt euch der nicht bekannt vor?“
Auf dem Bildschirm erscheint ein Foto von dem Anführer der Bande, die versucht hat, die Stiftung auszurauben. Es ist der, den mein Drache gebissen hat. Den die Polizei festgenommen und dann wieder freigelassen hat.
„Das ist er!“, rufe ich. „Ich erkenne ihn wieder!“
„Dann sieh dir an, was ich noch über ihn gefunden habe“, sagt Escoria. „Sieh es dir genau an!“
Ein anderes Foto von demselben Mann, jetzt aber in Uniform. Um ihn herum jede Menge Waffen. Er steht auf einem gepanzerten Wagen, neben ihm einer seiner Kameraden.
„Er war Soldat!“, rufe ich erstaunt.
„Hauptmann, um genau zu sein … Und nun dieses Foto …“
Jetzt sitzt der Mann in einer Zelle, in Sträflingskleidung. Aber irgendetwas stimmt nicht …
„Die Zelle sieht so … anders aus“, sage ich.
„Ist ja auch in einem anderen Land“, klärt Escoria mich auf. „Er ist aus der Armee ausgeschieden und handelt mit …“
„Drogen?“, fragt Adela.
„Waffen“, sagt Escoria. „Er ist Sprengstoffexperte.“
„Aber das ist noch lange kein Beweis dafür, dass er etwas mit dem Bombenanschlag auf die Stiftung zu tun hat“, werfe ich ein. „Er muss nicht notwendigerweise …“
„Da hast du recht“, stimmt Escoria mir zu. „Das müsst ihr selbst herausfinden. Ich gebe euch nur die Informationen … Fest steht, der Mann ist in die Stiftung eingebrochen, um sie auszurauben. Aber es geht schief, und er landet im Knast. Kurz darauf wird er freigelassen. Dann schmeißt jemand eine Bombe von immenser Sprengkraft in die Stiftung und zerstört sie … Und jetzt frage ich euch: Wer war das?“
„Das sind nichts als Vermutungen“, widerspricht Adela. „So kommen wir nicht weiter.“
„Stimmt! Nichts als Vermutungen! Wenn ihr die Wahrheit wissen wollt, dann geht zu ihm und fragt ihn, vielleicht erzählt er es euch ja!“
Adela wird ungeduldig.
„Wir verlieren hier nur unsere Zeit“, sagt sie. „Wir können ihn doch nicht einfach fragen, ob er die Bombe gelegt hat. Er würde es nie zugeben! Ohne Beweise läuft da nichts. Und einsperren können wir ihn auch nicht. Außerdem wissen wir gar nicht, wo er sich im Moment aufhält.“
„Das ist nicht schwer rauszukriegen“, erwidert Escoria. „Wenn er in Férenix ist, kann ich es euch morgen sagen.“
„Das nützt uns doch nichts!“, entgegnet Adela. „Wir können nichts gegen ihn unternehmen.“
Escoria fährt den Computer herunter und dreht sich zu uns um.
„Die heutige Sitzung kostet euch hundert Euro“, sagt sie. „Ich setze sie auf die
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