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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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reiße ich die Tür auf und stürme hinaus.
    Ich höre noch, wie er mir hinterherschreit: „Ich werde euch alle hier rauswerfen!“
    Als ich in den ersten Stock komme, sehe ich Sombra mit einem Angestellten der Bank streiten, einem Mann im schwarzen Anzug, der sich fleißig Notizen macht.
    „Und ich sage Ihnen, dass ich nur meine Arbeit tue!“, schreit ihn der Mann an. „Seien Sie so gut und stören Sie mich nicht dabei!“
    „Ihre Arbeit?“, schreit Sombra zurück. „Das nennen Sie Ihre Arbeit?“
    „Was ist hier los, Sombra?“, erkundige ich mich, während ich näher an ihn herantrete.
    „Dieser Mensch hat ein Pergament zerstört! Er hat es zerrissen.“
    „Es ist von allein gerissen!“, verteidigt sich der Bankangestellte. „Ich habe es kaum angerührt!“
    Da kommt mein Vater hinzu. Er nimmt das zerrissene Pergament in die Hand und jammert: „Das ist eine Katastrophe! Sie haben soeben ein überaus wertvolles Dokument zerstört!“
    „Ich sage Ihnen doch, es ist von allein gerissen“, versichert ihm der Mann.
    „Weil Sie nicht richtig damit umgehen können!“, schreit Sombra außer sich vor Wut. „Sie haben keine Ahnung, wie man so etwas behandeln muss!“
    „Ich werde mich bei Ihren Vorgesetzten beschweren“, droht mein Vater.
    Adela, die inzwischen ebenfalls hinzugekommen ist, stellt sich zwischen Sombra und den Mann von der Bank.
    „Schluss jetzt!“, ruft sie. „Ich will hier keinen Streit!“
    Ich nehme Sombra am Arm und gehe mit ihm zur Treppe. Papa und Adela streiten sich weiter mit dem Bankangestellten. Unten angekommen, sage ich zu Sombra: „Es sieht nicht gut für uns aus, Sombra. Mach es bitte nicht noch schlimmer, sonst werfen die uns noch alle hier raus. Die warten doch nur auf eine Gelegenheit, um uns loszuwerden, verstehst du?“
    „Aber ich kann einfach nicht mit ansehen, wie die mit unseren Sachen umgehen!“
    „Hör mal, wir müssen jetzt vor allem geduldig sein. Wir dürfen ihnen keinen Anlass geben, uns den Zugang zur Bibliothek zu verweigern. Tu, was ich sage, bitte!“
    Sombra sieht mich schweigend an.
    „Schon gut“, sagt er schließlich. „Geh nur, ich werde nichts tun, was uns schaden könnte. Ich werde mich nur um die Kellerräume kümmern.“
    „Danke, Sombra. Und gib auf Papa acht. Ich mache mir Sorgen um ihn.“
    Ich trete auf die Straße hinaus. Es regnet. Ich schlage die Kapuze über den Kopf. Die Situation in der Stiftung ist unerträglich. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Dabei habe ich den Eindruck, dass die Sache bald außer Kontrolle geraten und es eine große Katastrophe geben wird.
    Hinkebein hockt in einem Hauseingang auf der anderen Straßenseite. Ich gehe hinüber, begrüße ihn und sage: „Wir haben die Schlacht verloren, mein Freund. Jetzt ist alles aus.“
    „So etwas darf man nie sagen“, entgegnet er in väterlichem Ton. „Man darf sich niemals geschlagen geben.“
    „Ich muss jetzt in die Schule. Wir reden später weiter, ja?“
    ***
    A LS ICH IN die Schule komme, hat die Pause gerade begonnen. Es regnet noch immer. Mercurio öffnet mir die Tür und lässt mich hinein.
    „Mach schnell, Arturo, bevor uns der Direktor sieht und mit mir schimpft.“
    „Danke, Mercurio. Wir hatten heute Morgen eine wichtige Besprechung in der Stiftung.“
    „Erzähl mir doch keine Geschichten, die kenne ich schon alle“, brummelt er in versöhnlichem Tonfall.
    Auf dem Weg zum Pausenhof der Sekundarstufe begegne ich Cristóbal. Er hat das Talent, mir immer dann über den Weg zu laufen, wenn ich es am wenigsten brauchen kann.
    „He, Arturo, warum kommst du erst so spät?“
    „Wir hatten eine Besprechung mit den Leuten von der Bank. Ich musste daran teilnehmen.“
    „Klar, da durftest du natürlich nicht fehlen!“
    „Schließlich geht es um mein Zuhause, oder etwa nicht? Wir reden später darüber, jetzt muss ich zu Metáfora.“
    „Hör mal, Arturo, mein Vater hat mir gesagt, dass er mit dir noch einmal über deine Träume sprechen will. Du sollst ihn anrufen und einen Termin ausmachen.“
    „Psychologen sind ein hartnäckiges Volk, was?“
    „Kann man wohl sagen … Machst du mit deiner Therapie weiter?“
    „Klar. Sag deinem Vater, ich ruf ihn heute Abend an. Also dann, bis später.“
    „Nimm dich vor Horacio in Acht!“
    Der Regen ist stärker geworden. Ich laufe weiter, rüber zu unserem Hof, und versuche dabei, den Pfützen auszuweichen.
    „Arturo!“, ruft Metáfora. „Hier bin ich! Hier!“
    Sie lässt ihre Freundinnen

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