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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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hierherkommen.“
    „Du solltest nachts nicht allein ausreiten“, ermahnte die Königin den Jungen. „Es ist zu gefährlich.“
    Doch Arturo erwiderte: „Ich habe kein Angst vor denen. Ich habe vor nichts mehr Angst.“
    „Ich weiß. Aber Demónicus könnte dich mit einer seiner Hexereien überraschen.“
    „Heute Nacht bist du mit einem blauen Auge davongekommen, aber die Königin hat recht“, pflichtete Arquimaes ihr bei. „Gut möglich, dass der Finstere Zauberer eine andere, mächtigere List anwendet als die, uns seine Krieger im Schutze der Dunkelheit zu schicken. Wir sollten die Vorsichtsmaßnahmen verstärken.“
    Arturo umklammerte krampfhaft sein Schwert. Er überlegte, ob er Einzelheiten des Kampfes zur Sprache bringen sollte. Diese Buchstabenarmee hatte sogar ihn in Erstaunen versetzt. Doch dann murmelte er: „Ich habe nur Angst vor dem Alleinsein. Ich fürchte mich vor meinen inneren Dämonen. Ich muss Alexia zurückbekommen, oder ich werde noch verrückt.“
    „Was genau wollten denn die Soldaten?“, fragte Émedi. „Hatten sie vor, uns anzugreifen?“
    „Nein, ich glaube, sie wollten etwas ganz anderes“, antwortete Arturo. „Aber ich konnte nicht aus ihnen herauskriegen, was das genau war.“
    „Sie wollten unsere Schwachstellen herausfinden“, sagte Arquimaes. „Das ist alles, was sie interessiert.“
    „Und Demónicus will den Leichnam seiner Tochter Alexia zurückhaben“, fügte Émedi hinzu.
    „Aber sie wissen doch nicht, dass sie hier ist“, warf Arturo ein. „Sie haben nicht die leiseste Ahnung.“
    „Deswegen haben sie ihren Spähtrupp ausgeschickt, um genau das herauszufinden“, folgerte Arquimaes. „Wenn Demónicus sieht, dass seine Männer nicht zurückkommen, wird er andere schicken. Wir müssen gewappnet sein.“
    „Das werden wir“, sagte Arturo. „Als Erstes werden wir die Wachen verdoppeln.“
    ***
    D ER G ROßE F INSTERE Zauberer war untröstlich über den Verlust seiner Tochter Alexia. Unablässig grübelte er nach, auf welche Weise er sich rächen könnte. Er hätte alles dafür gegeben, Arturo Adragón in eine seiner Folterkammern werfen zu können.
    Mitten in der Nacht traf er sich im großen Saal unter der Feuerkuppel mit seinen Generälen, um die entscheidende Schlacht vorzubereiten.
    „Die Emedianer haben sich in das Tal von Ambrosia geflüchtet“, informierte sie Tibérides, dessen Bart bis auf die Brust reichte. „Sie sind dabei, sich neu zu formieren.“
    „Sie stellen nach wie vor eine Gefahr dar“, warf Átila ein, der Anführer eines der Stämme aus den Sumpfgebieten. „Sie könnten sogar in der Lage sein, uns anzugreifen. Meine Männer wollen die Sache so schnell wie möglich erledigen und Beute machen, was uns bei der Schlacht um Emedia ja leider nicht gelungen ist.“
    „Alle Welt soll wissen, dass jeder vernichtet wird, der sich uns in den Weg stellt“, fügte Tibérides hinzu. „Lasst uns ein für allemal mit ihnen abrechnen!“
    Demónicus, der sich die Meinungen seiner Generäle genau anhörte, wusste, dass sie sich einig waren: Die Emedianer mussten ausgelöscht werden! Böse knurrte er: „Das werden wir auch. Keiner von ihnen soll übrig bleiben. Außer Arturo Adragón, den will ich lebendig! Und ich erwarte, dass ihr mir den Leichnam meiner Tochter bringt!Möglicherweise kann Arquimaes’ abtrünniger Bruder Tránsito uns dabei helfen. Er kennt den Weisen wie kein Zweiter. Führt ihn herein!“ An seine Generäle gerichtet, fügte er hinzu: „Ich habe einen Spähtrupp losgeschickt, unter der Leitung von General Nórtigo. Sie sind mit einer Mission betraut, die uns helfen wird, diese verdammten Emedianer endgültig zu vernichten.“
    „Und was ist das für eine Mission?“, fragte Átila.
    „Sie sollen Königin Émedi entführen! In ebendieser Minute befindet sie sich schon in Nórtigos Gewalt“, antwortete Demónicus. „In wenigen Tagen wird der Sieg unser sein, das verspreche ich euch! Die Geschichtsschreiber werden glauben, dass die Emedianer niemals existiert haben. Sie werden einfach von der Erdoberfläche verschwunden sein!“
    „Wenn wir ihre Königin in unserer Gewalt haben, werden sie sich unseren Forderungen beugen. Ein hervorragender Plan!“, pflichtete Tibérides bei. „Sie werden sich uns bedingungslos ergeben!“
    Die Generäle prosteten einander zu, froh über die Entscheidung ihres Anführers.
    „Aber vergesst nicht“, erinnerte sie der Finstere Zauberer, „ich will Arturo Adragón lebend haben!

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