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Das Reich der Elben 01

Das Reich der Elben 01

Titel: Das Reich der Elben 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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entging es Keandir nicht, wie talentiert sich Magolas bei allem erwies, was einen Elben dazu befähigte, ein Reich zu führen.
Andererseits blieb das Misstrauen. Es war dasselbe
Misstrauen, das er sich selbst gegenüber empfand…
Sommer und Winter wechselten einander ab, die Jahre vergingen, und inzwischen war eine erste Generation von Elbenkindern erwachsen geworden, die in Elbiana geboren waren. Neue Häfen wurden entlang der Küste gegründet, und
Lirandil der Fährtensucher rüstete ein Schiff aus, um die elbianitische Küste entlang bis zur Nur-Mündung und von dort aus flussaufwärts bis an die Ufer des Waldreichs zu segeln, um dort den Kontakt mit den Zentauren zu erneuern.
Fünf Jahre blieb Lirandil bei den Zentauren, während die Besatzung des Schiffes auf der gegenüberliegenden Seite des Nur eine Siedlung gründete, die Siras genannt wurde, was
»Die-am-Fluss-Liegende« bedeutete. Dort sollte ein dauernder Beobachtungsposten eingerichtet werden, der sich später zu einem florierenden Flusshafen entwickelte.
Als Lirandil schließlich nach Elbenhaven zurückkehrte, hatte er die Sprache der Zentauren erlernt und vieles von ihnen erfahren. So befanden sie sich offenbar in einem dauernden Kriegszustand mit den Trorks, die in einem Landstrich beheimatet waren, der jenseits des Waldreichs lag und dessen zentaurischer Name übersetzt »Wilderland« bedeutete.
»Wir sollten ihnen mit Kriegsgerät und Magie in ihrem
Kampf gegen die Trorks zur Seite stehen«, fand Lirandil.
»Denn wenn sie diese augenlosen Ungeheuer bekämpfen, dann brauchen wir es später vielleicht nicht.«
»Ihr sprecht wahr, Lirandil«, fand König Keandir, und auch Magolas, der dieser Unterredung wie inzwischen fast allen Staatsgeschäften des Elbenkönigs beiwohnte, teilte diese Ansicht.
»Wir können von Glück sagen, dass uns ein so breiter Fluss von diesem Waldreich trennt«, fuhr der Fährtensucher fort.
»Die meisten der uralten Geschöpfe, die diese Wälder bevölkern, werden wohl auch in einer Ewigkeit noch nicht diesen großen Wasserlauf zu überqueren vermögen, der an manchen Stellen eher einem langgezogenen Meer gleicht und zu manchen Jahreszeiten bis auf das Doppelte anschwillt.«
»Konntet Ihr neue Erkenntnisse gewinnen hinsichtlich der
Vermutung, dass die Trorks degenerierte Nachfahren aus dem
Volk der Sechs Finger sind?«, erkundigte sich Magolas. Dieser Aspekt von Lirandils Bericht interessierte ihn besonders. Schon lange fragte er sich, wie es sein konnte, dass das Reich eines so mächtigen Herrschers, wie Xaror es zweifellos gewesen war, untergehen konnte, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Hatte sich die Zeit selbst tatsächlich als so viel mächtiger erwiesen als Xaror, dass nichts von ihm und seiner Zeit im Zwischenland geblieben war?
Dieser Gedanke ließ Magolas schon seit längerem nicht mehr los. Doch die Trorks gaben ihm vielleicht die Möglichkeit, diese Frage irgendwann beantworten zu können.
»Ich bin in Begleitung der Zentauren bis zur Grenze dieses mysteriösen Wilderlands vorgedrungen«, antwortete der silberhaarige Fährtensucher. »Dort wachsen Pflanzen, wie ich sie nie zuvor gesehen habe. Arten, von denen bereits in der Alten Zeit Athranors behauptet wurde, dass sie längst ausgestorben seien, gedeihen dort, als wären die letzten Äonen einfach so an diesem Land vorübergegangen. Im Waldreich selbst haben schon viele absonderliche Geschöpfe ihr Zuhause, aber das ist nichts gegen die Kreaturen, die ich in den Grenzgebieten Wilderlands sah: Mammuts von gigantischer Größe werden dort gejagt von flügellosen Riesenvögeln, und die kämpfen um ihre Beute gegen schiffsgroße Echsen. Um dort zu überleben, bedarf es wahrscheinlich der Wildheit, die den Trorks eigen ist. Kein Zentaur war bereit, mich ins Innere des Wilderlands oder gar darüber hinaus zu begleiten. Ich selbst unternahm einen Vorstoß von mehreren Tagen, bis mich der Stich eines blauen Skorpions beinahe lähmte. Glücklicherweise hatte ich genug vom Extrakt der Sinnlosen bei mir, um meine Selbstheilungskräfte so zu stärken, dass ich mich bis zum nächsten Zentaurenlager retten konnte, wo man mich gesundpflegte.«
Magolas hörte den Bericht des alten Fährtenlesers mit wachsendem Interesse. Vielleicht, so dachte er, würde er selbst einmal ins Wilderland vorstoßen und es erforschen…
Die nächsten Jahre wurden bestimmt vom weiteren Aufbau des Reichs und der Gründung zusätzlicher Städte, Burgen und Häfen. Die elbische Bevölkerung

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