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Das Reich der Elben 01

Das Reich der Elben 01

Titel: Das Reich der Elben 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und sind kaum auf Gegenwehr gestoßen.«
Lirandil der Fährtensucher führte den Trupp wieder an. Die Elbenkrieger mussten hintereinander die schmalen Stufen hinaufsteigen. In die Felswand waren Reliefs geschlagen, die vor langer Zeit auch bemalt gewesen waren. Die Farben waren kaum noch erkennbar. Sonne, Wind und Regen hatten sie bis auf wenige Reste im Laufe der Zeit abgetragen oder verblassen lassen. Hier und dort fehlten auch ganze Szenen. Hatte der Zahn der Zeit diese wagenradgroßen Bruchstücke herausgesprengt, oder waren es die degenerierten Äfflinge gewesen, die in den Arbeiten ihrer Vorfahren dämonische Gegner gesehen hatten?
Mit Sorge beobachtete Prinz Sandrilas, wie sich immer mehr Äfflinge am Himmel sammelten und einen Schwarm bildeten, der bald aus hundert und mehr dieser Geschöpfe bestand. Sie alle waren gai bewaffnet. Jeder von ihnen trug mehrere Speere oder Dreizacke bei sich, deren Spitzen sie gewiss in jener Art von magischem Feuer gehärtet hatten, in die auch Sandrilas seine Düsterklinge gehalten hatte.
Glücklicherweise schien die Magie dieses besonderen Feuers keine große Macht gegen die Elben zu entfalten. Jedenfalls war Sandrilas während der bisherigen Kämpfe nicht aufgefallen, dass die Waffen dieser Halbtiere über irgendwelche außergewöhnlichen Fähigkeiten verfügten. Das magische Feuer schien sie nur irgendwie zu erneuern, denn dass die Affenartigen ihre Waffen pflegten, konnte sich der Elbenprinz nicht vorstellen.
Dennoch konnte das nicht der einzige Sinn dieses Zauberfeuers sein, ging es dem einäugigen Prinzen durch den Kopf, und er dachte daran, wie seine Düsterklinge auf das Feuer reagiert hatte. Nun, sie würden ja sehen…
Sie erreichten ein kleines Plateau. Ursprünglich war dort wohl der Eingang in eine Wohnhöhle gewesen, doch der war verschüttet, dicke Felsbrocken versperrten den Weg. Und
wenn man die Struktur des Felsens genauer in Augenschein nahm, waren feine Risse zu erkennen. Im Laufe der Zeitalter war der Stein nicht nur porös geworden, Prinz Sandrilas glaubte auch, dass irgendwann ein Erdbeben diese Gegend erschüttert haben musste, was zu großen Zerstörungen geführt hatte.
Thamandor der Waffenmeister überprüfte noch einmal seine
Einhandarmbrüste.
»Ich sehe, Ihr bereitet Euch bereits auf einen Angriff vor«, sagte Siranodir mit den zwei Schwertern, der dies aus den Augenwinkeln mitbekommen hatte. In einer fließenden Bewegung zog er seine beiden Klingen. »Wahrscheinlich täten wir alle gut daran. Die Affenartigen am Himmel werden immer zahlreicher. Ich nehme an, dass sie sich gegenseitig irgendwie rufen und mit einer großen Übermacht über uns herfallen wollen.«
»An mir werden sie sich die Zähne ausbeißen«, versprach
Ygolas.
»Ich fürchte, Ihr seid nicht der Erste, der sich dieser trügerischen Hoffnung hingibt«, erwiderte Lirandil.
Ygolas zog einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn auf die Sehne seines Bogens; er wollte bereit sein. Mit dem Ausdruck finsterer Entschlossenheit sagte er: »Von diesen barbarischen Bestien gefressen zu werden – allein der Gedanke daran wird dafür sorgen, dass ich bis zum letzten Atemzug kämpfe, und mag es noch so aussichtslos sein.«
In nächsten Moment rief Prinz Sandrilas: »Achtung! Sie greifen an!«
Tatsächlich – die Affenartigen begannen ihre Attacke. Sie stießen in keilförmigen Formationen herab, und Speere hagelten auf die Elbenkrieger nieder, die ziemlich ungeschützt auf dem Plateau standen. Die ersten Todesschreie gellten; ein Elb kippte getroffen vom Plateau und fiel in die Tiefe. Zwei
der Geflügelten folgten ihm im Sturzflug und rissen den noch lebenden Krieger davon. Das Schwert und der Bogen waren ihm entfallen. Mit bloßen Händen versuchte er sich zur Wehr zu setzen.
»Das ist Hyrandil, Fürst Bolandors Sohn!«, rief Siranodir, der in diesem Augenblick den Umstand verwünschte, nur die beiden Schwerter zu haben und nicht Pfeil und Bogen.
Thamandor jedoch zielte mit einer seiner Armbrüste auf den davonfliegenden Affenartigen, aber Lirandil fiel ihm in den Arm. »Du würdest auch Hyrandil töten, wenn du den Äffling triffst!«
»Für Hyrandil wäre der Tod eine Gnade!«, erwiderte Thamandor grimmig. »Jedenfalls besser, als bei lebendigem Leib von diesen Bestien zerrissen zu werden!«
»Hast du dir auch schon überlegt, wie du Fürst Bolandor begegnen willst, wenn du seinen Sohn umbringst?«
In diesem Augenblick erhielt Hyrandil einen furchtbaren Schlag von einer der Pranken des

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