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Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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reitet hinab zum Treffpunkt. Sie fürchten um die Sicherheit unserer Freunde.«
    Aravyn gähnte, streckte sich und blinzelte dann verwirrt. »Aber es war doch beschlossen, dass wir hierbleiben.«
    »Und ich beschließe, dorthin zu reiten. Komm mit mir oder lass es sein.«
    »Ich weiß nicht, Ragnar.« Nur ganz langsam erhob sich Aravyn, nahm zögernd ihr Hemd, die dicke Lederhose und betrachtete beides, als würde sie dort eine Antwort finden.
    »Machst du immer das, was dein Onkel dir befiehlt?«, fuhr er sie an. Als er sah, wie sie erschrocken zurückwich, trat er zu ihr, nahm ihr Gesicht in seine Hände und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Verzeih, Aravyn, aber ich habe kein gutes Gefühl, Lena, meinen Onkel und Etron ohne Schutz zu lassen.«
    »Du hast ja recht.« Sie schlüpfte in ihre Kleider, packte ihre Sachen zusammen und folgte Ragnar.
    Sie schlichen durch die Höhle, um Taramin und das Baby nicht zu wecken. Leise holten sie Sättel und Zaumzeug, rannten zu der Lichtung, wo die Pferde im Mondlicht den Schnee wegscharrten, um an das spärliche Gras heranzukommen.
    »Beeil dich, Aravyn«, drängte Ragnar, während sie die zwei Stuten sattelten, »wenn Targon mit den Geistern reist, holen wir ihn niemals ein.«
    »Ich bin schon fertig.« Schnell zurrte die junge Tuavinn den Gurt fest und sprang in den Sattel.
    Ragnar saß bereits ungeduldig auf dem Pferderücken und galoppierte aus dem Stand los, Aravyn hinter ihm her.
    Zum Glück standen Eryn und Targon noch dort, wo Ragnar sie zuletzt gesehen hatte. Das Gesicht von Aravyns Onkel verhärtete sich jedoch, als er die beiden bemerkte.
    »Was tut ihr hier?«
    »Wir kommen mit dir. Es sind auch unsere Freunde«, erklärte Ragnar knapp.
    »Ragnar, wir hatten besprochen …«, versuchte Eryn zu vermitteln, doch Ragnar schüttelte energisch den Kopf.
    »Ich bleibe auf keinen Fall hier!«
    »Aravyn, von dir hätte ich mehr Vernunft erwartet«, schimpfte ihr Onkel, und Aravyn senkte den Kopf.
    »Du wolltest ebenfalls auf eigene Faust losziehen«, hielt Ragnar dagegen, »also wirf uns nicht vor, was du selbst tust.«
    Wütend runzelte Targon seine Stirn. »Das ist etwas anderes, ich bin ein erfahrener Krieger.«
    »Wir werden auf dich hören, Onkel«, versicherte Aravyn ihm sanft. »Solange keine Gefahr für die Unseren droht, versprechen wir, uns zurückhalten, so wie du. Nicht wahr, Ragnar?«
    Dieser nickte zögernd, und nachdem Targon einmal tief durchgeatmet hatte, hob er die Hände gen Himmel. »Im Namen des Lichts, nun gut, dann begleitet ihr mich.«
    »Gut, aber greift nur ein, wenn es wirklich nicht zu vermeiden ist«, riet Eryn. »Wir wollen die Friedensgespräche in keinem Fall gefährden.« Nun legte sie Ragnar eine Hand auf den Oberschenkel. »Besonders du. Zügle deinen Zorn, selbst wenn er über dich kommt.«
    »Solange die Menschen nichts Dummes tun, werde ich auch nicht zornig.« Er lenkte seine Stute neben Targons Hengst. »Lasst uns losreiten.«
    Nicht weit entfernt von den Kraftlinien, welche die Höhlen der Tuavinn schützten, lauerte eine Kreatur des Schattens. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, die Gestalt eines der Wächter der Ewigkeit anzunehmen, doch heute war sie mit einem der Büsche verschmolzen. Aus sicherer Entfernung beobachtete sie drei Reiter, die sich eilig entfernten. Endlich verlässt er den Schutz der Kraftlinien ,dachte das Wesen . Es treibt ihn an, und früher oder später wird er zu uns kommen. Wie eine Wolke aus Dunkelheit löste sich der Schatten auf. Tiere duckten sich im Gebüsch, suchten panisch das Weite – aber nicht die Kräfte der Tiere Elvancors waren es, die er so sehr begehrte.

Kapitel 19
    Rat oder Verrat
    D ie beiden Monde beherrschten das nächtliche Firmament, doch die Keltenfürsten ließen auf sich warten. Lena war noch nicht müde, und ein wenig gelangweilt ging sie zu Devera, gab ihr einen der saftigen, süßen Äpfel und streichelte ihren Kopf.
    Kian kam zögerlich auf sie zu. »Du hast ein ungewöhnliches Pferd. Die Tuavinn reiten doch normalerweise diese grauen Pferde, die wild durch die Berge ziehen.«
    »Ja, richtig. Devera kommt aus meiner Welt.«
    »Ist sie mit dir über die Schwelle getreten?«
    »Nein, Ragnar hat sie hergeschickt.« Lena biss sich auf die Zunge, denn eigentlich hatte sie das gar nicht verraten wollen, aber Kian war nicht argwöhnisch.
    Offensichtlich beschäftigte ihn auch etwas ganz anderes, denn er spielte nachdenklich an Deveras Mähne herum. »Ich habe häufig an

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