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Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Land des Lernens. Es soll uns helfen, uns auf die wichtigen Dinge zu besinnen und wieder im Einklang mit der Natur und den Elementen zu leben. Eure Vorfahren haben es so gehalten, und sie gingen in großem Frieden und mit viel Weisheit im Herzen an den Ort, den Ihr Anderswelt nennt.«
    »Das behauptet Ihr!«, entgegnete Fürstin Elgetia mit messerscharfer Stimme, wobei ihre Kieferknochen hervortraten.
    »Wir glauben«, Nemetos deutete auf die anderen Fürsten, »Ihr wollt uns aus der Anderswelt vertreiben. Weshalb soll es Euch gestattet sein, bis in alle Ewigkeit zu existieren, und wir sollen Elvancor verlassen?«
    Zustimmendes Nicken war zu sehen, und Lena beneidete Maredd nicht darum, nun antworten zu müssen. Dennoch blieb er auch jetzt gelassen – zumindest äußerlich.
    »Die Tuavinn sind eine andere Rasse. Den Menschen ähnlich, aber dennoch mit magischen Fähigkeiten ausgestattet. Wir sind die Hüter der Ewigkeit und sollen Euch lehren, Elvancors Wunder zu achten und zu nutzen, und Euch dann in die Ewigkeit begleiten. Doch seid versichert, auch wir gehen eines Tages aus freien Stücken hinauf in die Nebel, um uns mit der Ewigkeit zu vereinen.«
    »Aber Ihr bewacht die Schwellen in unsere alte Welt«, warf Nemetos mit kritisch zusammengekniffenen Augen ein. »Ihr bestimmt, wer hinüber darf und wer nicht. Ihr erhebt euch über uns.«
    Fürst Orteagon und seine Gattin pflichteten ihm durch ein Kopfnicken bei, auch Ureat brummte zustimmend.
    »Wir erheben uns nicht, wir sind die Wächter«, schaltete sich nun Etron überraschend ein.
    »Der kann also auch sprechen«, keifte Irba.
    »Ich spreche dann, wenn ich es für nötig halte.« Sein düsterer Blick wanderte über die alte Frau. »Nicht nur um der Öffnung meines Mundes willen.«
    Es bereitete Lena eine diebische Freude, Irbas Gesicht zu beobachten, wie es noch verkniffener wurde.
    »Mir ist ohnehin nicht klar, weshalb sich die Tuavinn für eine überlegene Rasse halten«, Fürst Nemetos reckte sein Kinn nach vorne. »Erst durch uns und unsere Vorfahren habt Ihr gelernt, ein Schwert zu führen und Klingen zu schmieden.«
    Jetzt war Lena ehrlich verwundert, denn sie hätte eher erwartet, die in der Kriegskunst so brillanten Tuavinn hätten den Kelten derartige Dinge beigebracht.
    »Da stimme ich Euch zu«, entgegnete Maredd überraschend. »Meine Vorfahren nutzten lediglich Bogen und Speere, wenn sie auf die Jagd gingen. Die Freundschaft mit Euren Ahnen brachte uns die Kunst des Schwertkampfes, auch wenn wir dieser Waffen anfangs nicht bedurften. Aber die andere Welt hat sich stark verändert«, fuhr er fort, dann legte er Lena eine Hand auf die Schulter. »Lena kann Euch berichten. Nichts ist mehr so, wie Ihr es zurückgelassen habt. Deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es besser für Elvancor ist, nur noch sehr wenigen den Übertritt zu gewähren.«
    »Vielleicht ist der wahre Grund, dass die andere Welt von Rodhakan überrannt ist«, warf die Fürstin ein. »Die Übergänge sollten ein für alle Mal verschlossen werden, um weiteres Unheil abzuwenden.«
    »Für uns ist es von großer Wichtigkeit, gelegentlich über die Schwelle zu treten«, beteuerte Maredd. »Es ist Teil unserer Aufgabe als Schwellenhüter.«
    »Für Euch ist es wichtig, möglicherweise für uns ebenso.« Nemetos’ Stimme wurde immer gereizter, und Lena befürchtete, die Situation könne eskalieren.
    Maredd hob beschwichtigend eine Hand. »Lasst Euch von Lena erzählen, wie es in Eurer alten Heimat nun aussieht. Danach sollten wir überlegen, wie wir der Rodhakan Herr werden können.«
    »Das Mädchen soll mit uns nach Erborg kommen«, erhob Orteagon nun das Wort, bevor Lena etwas sagen konnte. »Dort soll sie vor dem Volk sprechen. Alle müssen es hören, um zu entscheiden, ob wir ihr und somit auch den Tuavinn Glauben schenken können.« Nervös strich sich der Fürst von Erborg über seinen langen Schnurrbart.
    Nun sahen Maredd und Etron ausgesprochen verdutzt aus. Das wäre auch Lena gewesen, hätte Kian sie nicht vorgewarnt.
    »Weshalb ausgerechnet Erborg?«, wandte Nemetos misstrauisch ein, und Fürst Gobannitio hob ebenfalls fragend seine Augenbrauen.
    »Vertrauen gegen Vertrauen.« Orteagon blickte die anderen auffordernd an. »Sie soll drei Wächter nach Wahl mit sich nehmen. Doch da vermutlich Tuavinn sie begleiten werden, fällt Ceadd aus. Den Eibenwald kann keiner von ihnen betreten.«
    Fürst Gobannitio brummte zustimmend. »Nun gut, ich bin einverstanden. Crosgan

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