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Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten
Autoren: Aileen P. Roberts
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über ihren Köpfen, und Graha stürzte vom Himmel herab.
    »Etron!«, hörte Lena Eryn schreien.
    Zwischen Felsen und Bäumen tauchten die Krieger der Fürsten auf, und weitere Rodhakan warfen sich in den Kampf.
    Doch das war es nicht, was Eryn gemeint hatte, wie Lena mit Entsetzen erkannte. Hinter Etron manifestierte sich eine Gestalt – Lucas.

Kapitel 32
    Der Kampf der Schatten
    E rneut hielt der Rodhakan seine Waffe in der Hand, ein sehr langes, spitzes Schwert. »Ihr könnt mich nicht aufhalten!«, schrie er. Seine Stimme heulte wie der Sturmwind, schon attackierte er Etron.
    Dieser reagierte schnell, zog blitzartig seinen Bogen auf, aber es war zu spät. Das Schwert sauste auf ihn nieder. Lena dachte, die Klinge würde Etron töten, aber der Angreifer hielt inne. In dem Moment, als er Etrons Schulter berührte, verharrte er in der Bewegung, seine Gestalt flackerte.
    »Was habt ihr getan?«, brüllte der Rodhakan, verblasste, wurde zu einer körperlosen grauen Masse und schließlich wieder zu dem Eibengeist.
    Lena konnte sich keinen Reim auf das Verhalten des Rodhakan machen. Um sie herum wurde gekämpft, Lena erkannte sogar Targon, wie er einem gefallenen Bergmann das Leben rettete und sich zwischen ihn und einen Crosganianer warf.
    Unverhofft war Arihan wieder an ihrer Seite, fixierte den Rodhakan. »Es ist also wahr. Rodhakan sind Eibengeister!«
    »Ihr tragt etwas von uns in euch«, zischte der gewaltige Geist, umkreiste Etron lauernd wie ein Raubtier, während dieser seinen aufgezogenen Bogen schützend vor sich hielt. Die Blätter des Eibengeistes raschelten, als würde ein Sturm durch ihn fahren. »Wie ist es möglich, dass ihr den Geist der Eiben in euch tragt? Ihr könnt euch nicht unserer Seelen bemächtigen, das ist nicht eure Art«, tobte er und wechselte pausenlos seine Gestalt. Mal war er ein Mensch, dann ein Rodhakan, anschließend wieder ein Eibengeist. Abermals heulte er auf, so laut, dass viele der Kämpfenden innehielten und sich zu ihm umwandten. Als auch noch weitere Reiter aus allen Richtungen herbeigaloppiert kamen, Krieger aus Crosgan, Erborg und Ceadd, ebbten die Kämpfe endgültig ab.
    Wo kommen die nur alle her ?, fragte sich Lena. Hatten sie vielleicht das Leuchten gesehen, das Ragnar verursacht hatte, und für ein Zeichen gehalten?
    Auf einem großen Schimmel erkannte Lena Fürst Nemetos, flankiert von mehr als einem Dutzend Krieger. Der graue Schnurrbart, die dunkle Hautfarbe und das energische Kinn waren unverkennbar. Brutal zügelte er sein tänzelndes Pferd, hob die Hand, und die Reiter blieben auf einem kleinen Hügel stehen, vermutlich um sich einen Überblick zu verschaffen.
    »Zum See!«, brüllte er schließlich, woraufhin sich die Hälfte seiner Leibwache in Bewegung setzte. Allerdings stellten sich ihnen Morqua, Eryn und kurz darauf auch einige Bergleute in den Weg.
    Lena wusste nicht, was sie tun sollte, und auch Kian umfasste nervös sein Schwert. Sollten sie hier bei Ragnar bleiben, der – wie sie auch – nicht von Maredds Seite weichen wollte, oder besser Etron helfen?
    »Achtet auf Ragnar«, nahm Arihan ihr da die Entscheidung ab. »Er ist es, den sie wollen. Ich stehe Etron bei.«
    Nemetos ritt näher, und aus der Menge löste sich Fürst Gobannitio. Durch den tiefen Schnee trabte er an die Seite des dunkelhäutigen Fürsten von Crosgan.
    »Herr der Rodhakan«, sprach Nemetos unterwürfig. »Wir haben unsere Krieger in die Berge geführt. Ist alles zu Eurer …«
    »Schweig!« Der Eibengeist drehte sich zu den beiden Fürsten um, und das war der Moment, in dem Arihan an Etrons Seite eilte. Die Blättergestalt wirbelte herum, rote Augen richteten sich auf Arihan.
    Doch dieser wich nicht zurück, stand nur schweigend da.
    »Ihr habt unsere Brüder und Schwestern übernommen, ihre Schwäche ausgenutzt, ihre Verzweiflung. Sag mir deinen wirklichen Namen!«
    Höhnisch lachte der Eibengeist auf. »Ich nenne mich Mitras, doch trage ich viele Namen von schwachen, verlorenen Seelen, die ich überwältigt habe, in mir! Menschen, Tuavinn, ja sogar Wölfe und Bergkatzen. Ich bin der Erste und Mächtigste meiner Art.« Er sah zu Morqua hinüber, die daraufhin ihr Nackenfell sträubte und fauchte. Nacheinander nahm er erneut verschiedene Gestalten an, letztlich auch die von Ragnars Vater.
    Lena spürte, wie Ragnar dazu ansetzte, nach vorne zu stürzen, aber sie und Aravyn hielten ihn gemeinsam fest.
    »Mitras! Dachte ich es mir doch«, entgegnete Arihan. »Hast du auch Tions
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