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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das ist nur ein Grund, jetzt glaube ich, dass ihr beide etwas anderes geplant habt – dass Apsalar nach Hause zu bringen nur ein Vorwand, eine Entschuldigung war, ins Imperium zurückzukehren, obwohl ihr offiziell zu Gesetzlosen erklärt worden seid. Und was auch immer ihr plant, es bedeutet, hierher zu kommen, ins Reich der Sieben Städte, und es bedeutet auch, dass wir herumschleichen müssen, dass uns alles Mögliche erschreckt und wir jedes Mal entsetzt in die Höhe hüpfen, wenn wir einen Schatten sehen, als wäre uns die gesamte malazanische Armee auf den Fersen.« Er unterbrach sich kurz, holte tief Luft und fuhr dann fort: »Wir haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren, denn ihr bringt uns in Gefahr – und wir wissen noch nicht einmal, in was für eine Gefahr oder warum sie uns droht oder sonst irgendwas. Also raus damit. Jetzt, sofort, auf der Stelle.«
    Fiedler lehnte sich gegen die Bordwand. Er sah zu Kalam hinüber und zog eine Augenbraue in die Höhe. »Nun, Korporal? Da bist du wohl aufgerufen.«
    »Mach mir eine Liste, Fiedler«, sagte Kalam.
    »Die Imperatrix will Darujhistan.« Der Sappeur suchte Crokus' Blick. »Einverstanden?«
    Der Junge zögerte einen Augenblick und nickte dann.
    Fiedler fuhr fort: »Was sie will, bekommt sie normalerweise auch früher oder später. Nenn es Präzedenzfall. Nun, sie hat einmal versucht, sich deiner Stadt zu bemächtigen, stimmt's, Crokus? Und dabei hat sie Mandata Lorn, zwei imperiale Dämonen und die Loyalität von Hohefaust Dujek Einarm verloren, ganz zu schweigen von den Brückenverbrennern. Das würde jedem Menschen wehtun.«
    »Schön und gut. Aber was hat das ...«
    »Unterbrich mich nicht! Der Korporal hat gesagt: Mach eine Liste. Also mach ich eine Liste. Hast du mir bis jetzt folgen können? Gut. Darujhistan ist ihr einmal zwischen den Fingern durchgeschlüpft, aber sie wird dafür sorgen, dass das beim nächsten Mal nicht wieder passiert. Vorausgesetzt, es gibt ein nächstes Mal.«
    »Nun«, sägte Crokus mit finsterem Blick, »warum sollte es das nicht geben? Du hast doch gesagt, normalerweise bekommt sie, was sie will.«
    »Und du, bist du deiner Stadt gegenüber loyal, Crokus?«
    »Natürlich ...«
    »Also würdest du auch alles tun, um die Imperatrix daran zu hindern, deine Heimatstadt zu erobern?«
    »Ja, aber ...«
    »Korporal?« Fiedler drehte sich zu Kalam um.
    Der stämmige schwarzhäutige Mann starrte hinaus auf die Wellen, dann seufzte er und nickte vor sich hin. Er schaute Crokus an. »Die Sache ist die, mein Junge: Die Zeit ist gekommen. Ich werde mich um sie kümmern.«
    Der junge Daru machte ein verständnisloses Gesicht, doch Fiedler sah, wie sich Apsalars Augen weiteten, während die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Sie lehnte sich zurück und verzog den Mund zu einem merkwürdig halben Lächeln – und Fiedler wurde kalt, als er das sah.
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte Crokus. »Um wen willst du dich kümmern? Um die Imperatrix? Wie?«
    »Er meint«, sagte Apsalar, und noch immer lag das Lächeln auf ihrem Gesicht, das früher einmal zu ihr gehört hatte, damals, als sie noch ... jemand anderes gewesen war, »dass er versuchen wird, sie zu töten.«
    »Was?« Crokus schoss so hastig in die Höhe, dass er beinahe über Bord gegangen wäre. »Du? Du und ein seekranker Sappeur mit einer kaputten Fiedel auf dem Rücken? Glaubt ihr etwa, wir würden euch dabei helfen, diesen wahnwitzigen, selbstmörderischen Plan ...«
    »Ich erinnere mich«, sagte Apsalar plötzlich. Sie starrte Kalam aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Was? Woran erinnerst du dich?«
    »An Kalam. Er war der Dolch eines Falah'd, und die Klaue hat ihm den Befehl über eine Hand gegeben. Kalam ist ein Meister-Assassine, Crokus. Und der Schnelle Ben ...«
    »Ist dreitausend Längen weit weg!«, brüllte Crokus. »Und er ist ein Trupp-Magier, beim Vermummten! Ein dreckiger kleiner Trupp-Magier, das ist er!«
    »Nicht ganz«, erwiderte Fiedler. »Und dass er so weit weg ist, hat überhaupt nichts zu bedeuten, mein Junge. Der Schnelle Ben ist unser rasierter Knöchel im Loch.«
    »Euer was im was?«
    »Unser rasierter Knöchel, wie beim Knöchelspiel – ein guter Spieler benutzt normalerweise einen rasierten Knöchel, wie beim Mogeln mit den Würfeln, wenn du verstehst, was ich meine. Und das ›Loch‹, das ist das Gewirr vom Schnellen Ben – das Gewirr, das ihn binnen eines Herzschlags an die Seite von Kalam bringen kann, ganz egal, wie weit weg er gerade

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