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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Armageddon versprochen.«
    »Ich habe das Gleiche gesehen wie er«, erklärte Duiker. »Eine Handelskarawane kampiert außerhalb der Stadt.«
    »Und man hat Euch nicht als Malazaner erkannt?«, fragte Mallick Rel.
    »Er spricht die Sprache der Stämme sehr gut«, sagte Sormo. »Und vollführt Gesten, die von seinem Hass auf das Imperium künden. Seine Haltung und sein Verhalten sind gut genug, die Einheimischen zu täuschen. Sagt mir, Historiker, habt Ihr solche Weissagungen schon zuvor gesehen?«
    »Keine, die so ... offensichtlich war«, gab Duiker zu. »Aber ich habe genügend Anzeichen gesehen, um den wachsenden Druck zu spüren. Im neuen Jahr wird eine Rebellion ausbrechen.«
    »Eine kühne Behauptung«, sagte Mallick Rel. Er seufzte. So lange zu stehen bereitete ihm sichtlich Unbehagen. »Die neue Faust würde gut daran tun, solche Aussagen mit Vorsicht zu betrachten. Es gibt unzählige Prophezeiungen in diesem Land, anscheinend so viele, wie es Menschen gibt. Doch je mehr es gibt, desto unwahrscheinlicher wird die Richtigkeit jeder einzelnen. Seit der Eroberung durch die Malazaner ist im Reich der Sieben Städte jedes Jahr eine Rebellion prophezeit worden. Und was ist geschehen? Nichts.«
    »Der Priester hat verborgene Motive«, sagte Sormo.
    Duiker hielt den Atem an.
    Mallick Rels rundes, schweißglänzendes Gesicht wurde aschfahl.
    »Alle Menschen haben verborgene Motive«, sagte Coltaine, als wollte er den Einwand seines Waerloga zurückweisen. »Ich höre eine Warnung, und ich höre einen Rat, Vorsicht walten zu lassen. Ein ausgewogenes Gleichgewicht. Und dies sind meine Worte. Der Magier, der sich so gerne gegen eine feste Mauer lehnen würde, betrachtet mich als eine Viper in seiner Schlafdecke. Seine Furcht vor mir gibt die allgemeine Stimmung in der Siebten Armee wieder.« Er spuckte auf den Fußboden, verzog das Gesicht. »Die Gefühle der Soldaten sind mir gleichgültig. Wenn sie meinen Befehlen gehorchen, werde ich im Gegenzug dafür ihnen dienen. Wenn sie nicht gehorchen, werde ich ihnen die Herzen aus der Brust reißen. Habt Ihr meine Worte gehört, Kader-Magier?«
    Kulp machte ein finsteres Gesicht. »Ich habe sie gehört.«
    Mallick Rel meldete sich wieder zu Wort. Seine Stimme hatte einen schrillen Beiklang. »Ich bin hier, um die Befehle von Hohefaust Pormqual zu überbringen ...«
    »Vor oder nach dem offiziellen Willkommensgruß der Hohefaust?« Noch während er die Worte aussprach, bedauerte Duiker sie bereits wieder, trotz Bults bellendem Lachen.
    Als Antwort richtete Mallick Rel sich kerzengerade auf. »Hohefaust Pormqual heißt Faust Coltaine im Reich der Sieben Städte willkommen und wünscht ihm bei seinem neuen Kommando viel Glück. Die Siebte Armee ist eine der drei ursprünglichen Armeen des malazanischen Imperiums, und die Hohefaust vertraut darauf, dass Faust Coltaine der lobenswerten Geschichte dieser Armee Ehre erweisen wird.«
    »Ich kümmere mich nicht um den Ruf von irgendjemandem«, sagte Coltaine. »Sie werden nach ihren Taten beurteilt werden. Fahrt fort.«
    Zitternd tat Rel wie ihm geheißen. »Hohefaust Pormqual hat mich gebeten, seine Anforderungen an Faust Coltaine zu übermitteln. Sobald die Schiffe von Admiral Nok wieder mit Vorräten ausgestattet sind, wird die Flotte den Hafen von Hissar verlassen und sich auf den Weg nach Aren machen. Faust Coltaine soll mit den Vorbereitungen für den Marsch der Siebten durchs Landesinnere beginnen ... nach Aren. Es ist der Wunsch der Hohefaust, die Siebte zu inspizieren, bevor sie endgültig stationiert wird.« Der Priester zog eine versiegelte Schriftrolle aus seinem Gewand und legte sie auf den Tisch. »So lauten die Befehle der Hohefaust.«
    Ein Ausdruck des Abscheus verdunkelte Coltaines Gesichtszüge. Er verschränkte die Arme und drehte Mallick Rel demonstrativ den Rücken zu.
    Bult lachte humorlos auf. »Die Hohefaust wünscht die Armee zu inspizieren. Vermutlich hat die Hohefaust einen Hohemagier in ihrem Gefolge, vielleicht auch eine Hand der Klaue? Wenn die Hohefaust wünscht, Coltaines Truppen zu inspizieren, dann kann sie mittels eines Gewirrs hierher kommen. Faust Coltaine hat nicht die Absicht, seine Armee für einen Marsch von vierhundert Längen auszurüsten, nur damit Pormqual angesichts des Staubs auf den Stiefeln der Männer die Stirn runzeln kann. Das würde die östlichen Provinzen des Reichs der Sieben Städte ohne eine malazanische Armee zurücklassen. In diesen unruhigen Zeiten könnte es als Rückzug

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