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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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kleiner Flügel, aus dem sich Worte formten ...
    »In deinen Augen ist schon wieder dieses Licht, Schätzchen«, sagte Beneth. »Es sagt mir, dass du begreifst, was aus dir geworden ist. Ein hässliches Licht.« Er schob einen kleinen Lederbeutel über den Tisch zu ihr hinüber. »Lass es verschwinden.«
    Ihre Hand zitterte, als sie nach dem Beutel griff, die Schnüre öffnete und den Klumpen Durhang herauszog. Er sah ihr zu, wie sie die feuchten Pollen in den Kopf ihrer Pfeife stopfte.
    Sechs Tage waren vergangen, und Baudin war noch immer verschwunden. Hauptmann Sawark hatte Beneth mehrere Male zu sich gerufen. Schädelmulde war im Verlauf der Suche praktisch auseinander genommen worden, die Patrouillen auf der Käferstraße oben auf dem Kamm waren verdoppelt worden – Runde um Runde –, und der Abteufer-See war mit dem Schleppnetz durchsucht worden. Es schien, als wäre Baudin vom Erdboden verschluckt worden.
    Beneth nahm es persönlich. Er fühlte sich bloßgestellt – schließlich hatte er geglaubt, die Kontrolle über Schädelmulde zu haben. Er hatte sie zurück an seine Seite gerufen, jedoch nicht etwa aus Leidenschaft, sondern weil er ihr nicht mehr traute. Sie wusste etwas – etwas über Baudin –, und, was noch schlimmer war, er wusste, dass sie mehr war, als sie zu sein vorgab.
    Beneth und Sawark haben miteinander gesprochen, hatte Heboric an dem Tag gesagt, als sie weggegangen war – als ihre Verfassung es ihr dank seiner Bemühungen erlaubt hatte, zumindest so zu tun, als ginge es ihr wieder gut genug, um ihn zu verlassen. Sei vorsichtig, Mädchen. Beneth nimmt dich zurück, aber nur, damit er höchstpersönlich deine endgültige Vernichtung beaufsichtigen kann. Was bisher willkürlich war, das ist jetzt wohl überlegt und präzise. Er hat Richtlinien bekommen.
    Wie kommt es, dass du etwas darüber weißt?
    Um die Wahrheit zu sagen – ich weiß es nicht, ich stelle nur Vermutungen an. Aber Baudins Flucht hat Beneth ein Druckmittel gegenüber Sawark in die Hand gegeben, und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass er es benutzt hat, um deine wahre Geschichte zu erfahren. Sawark hat ihm mehr Kontrolle gewährt; es wird keinen zweiten Fall Baudin geben – keiner der beiden kann sich das erlauben. Sawark hat keine andere Wahl, als Beneth mehr Macht zu geben ... mehr Wissen ...
    Der Durhang-Tee hatte ihr Erleichterung verschafft, hatte die Schmerzen betäubt, die die gebrochenen Rippen und der geschwollene Kiefer verursacht hatten, doch er war nicht stark genug gewesen, um ihre Gedanken zu betäuben. Sie hatte gespürt, wie die Verzweiflung von Minute zu Minute mehr Besitz von ihr ergriffen hatte. Heboric zu verlassen war eine Flucht gewesen, zu Beneth zurückzukehren eine von Panik diktierte Notwendigkeit.
    Er lächelte, als sie den Klumpen Durhang anzündete.
    »Baudin war nicht einfach nur ein Schläger aus dem Hafenviertel, oder?«
    Durch Rauchschwaden hindurch starrte sie ihn mit gerunzelter Stirn an.
    Beneth legte den Dolch auf den Tisch und versetzte ihn in rotierende Bewegung. Gemeinsam betrachteten sie, wie die Klinge herumwirbelte und dabei immer wieder aufblitzte. Als sie zum Stillstand kam, zeigte die Spitze auf Beneth. Er zog ein finsteres Gesicht, drehte den Dolch ein zweites Mal. Als die Drehung langsamer wurde und es den Anschein hatte, als würde die Spitze erneut auf ihn zeigen, nahm er den Dolch und steckte ihn zurück in die Scheide an seinem Gürtel. Dann griff er nach dem Zinnkrug.
    »Ich weiß überhaupt nichts über Baudin«, sagte Felisin.
    Er musterte sie mit einem langen Blick aus seinen tief in ihren Höhlen liegenden Augen. »Du hast nicht das Geringste über irgendwen rausgekriegt, stimmt's? Was bedeutet, dass du entweder ziemlich dumm bist... oder dich ganz bewusst um nichts kümmerst.«
    Sie erwiderte nichts. In ihr breitete sich ein Gefühl von Taubheit aus.
    »War ich es, Schätzchen? Hast du dich so sehr überwinden müssen, um mit mir zusammen zu sein? Ich hab dich begehrt, Felisin. Du warst schön. Und klug. Das hab ich in deinen Augen sehen können. Bin ich jetzt schuld, dass du so geworden bist?«
    Er bemerkte, dass sie den Lederbeutel auf dem Tisch anstarrte, und schenkte ihr ein schiefes Lächeln. »Anweisungen sind Anweisungen. Und außerdem – du hättest Nein sagen können.«
    »Jederzeit«, sagte sie und schaute weg.
    »Ah, dann ist es also nicht meine Schuld.«
    »Nein«, erwiderte sie. »Es ist alles meine Schuld, Beneth.«
    Er stand abrupt auf. »Heute

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