Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
Hauptmann anschließt.«
    »Das hier ist das Mädchen von Beneth«, sagte Pella.
    »Ich glaube nicht, dass Beneth noch lebt«, sagte Felisin dumpf.
    »Vor fünf Minuten hat er das aber noch getan, Mädchen«, sagte Pella stirnrunzelnd. »Er war ein bisschen blutverschmiert, aber sonst war nichts. Er sammelt gerade seine Schlägertruppe.« Er drehte sich zu den anderen um. »Wir werden Beneth brauchen, Reborid, ganz egal, was Sawark für große Töne spuckt. Also, drei von euch – wir müssen nicht weit gehen.«
    Der Mann namens Reborid machte ein finsteres Gesicht, winkte dann jedoch zwei andere mit sich.
     
    In Schädelmuldes westlichem Arm war ein Feuer ausgebrochen, irgendwo auf der Spuckgasse. Es breitete sich schnell und ungehindert aus, verlieh den Rauchwolken einen gespenstischen orangefarbenen Schimmer.
    Während Pella Felisin mit sich zog, redete Reborid unaufhörlich. »Im Namen des Vermummten, wo bleibt die Garnison von Be'thra? Glaubst du, die können die Flammen nicht sehen? Und oben, auf der Käferstraße, haben malazanische Trupps patrouilliert – ein Reiter muss zu ihnen geschickt worden sein –, die müssten verdammt noch mal schon längst hier sein.«
    Überall auf der Straße lagen Menschen, hingekauerte, reglose Gestalten. Die kleine Gruppe stapfte um sie herum, ohne ein einziges Mal innezuhalten.
    »Der Vermummte mag wissen, was Gunnip sich dabei denkt«, fuhr der Soldat fort. »Sawark wird dafür sorgen, dass im Umkreis von fünfzig Längen jeder verdammte Dosii ausgeweidet und in der Sonne liegen gelassen wird.«
    »Hier ist die Stelle«, sagte Pella und hielt Felisin fest, damit sie stehen blieb. »Verteidigungsstellung«, wies er die anderen an. »Es wird nur einen Moment dauern.«
    Sie waren vor Heborics Haus. Nicht der kleinste Lichtschein drang durch die Ritzen der Fensterläden. Die Tür war verriegelt. Mit widerwilligem Schnauben trat Pella die dürftige Barriere ein. Er packte Felisin im Genick und schob sie ins Innere und damit in die Dunkelheit, dann folgte er ihr.
    »Es ist niemand hier«, sagte Felisin.
    Pella antwortete nicht, schob sie immer nur weiter vorwärts, bis sie zu dem Stück Stoff kamen, das den Schlafraum des ehemaligen Priesters vom Rest des Raumes trennte. »Zieh ihn zur Seite, Felisin.«
    Sie tat, wie ihr geheißen, und trat dann in die kleine Kammer. Pella folgte ihr.
    Heboric hockte auf seiner Koje, starrte sie schweigend an.
    »Ich war mir nicht sicher«, sagte Pella mit leiser Stimme, »ob Ihr sie immer noch dabeihaben wollt.«
    Der Ex-Priester grunzte. »Was ist mit dir, Pella? Wir könnten immer noch ...«
    »Nein. Nehmt sie stattdessen mit. Ich muss wieder zurück zum Hauptmann. Wir werden diese Meuterei niederschlagen – aber für euch kommt sie gerade recht.«
    Heboric seufzte. »Hm, hm, das stimmt schon. Bei Feners Grunzen, komm aus dem Schatten, Baudin. Dieser Junge hier ist keine Gefahr für uns.«
    Pella zuckte zusammen, als eine massige Gestalt sich aus den Schatten hinter dem Stück Stoff löste. Baudins eng beieinander stehende Augen glitzerten im Dämmerlicht. Er sagte nichts.
    Pella schüttelte sich und trat dann zurück zum Eingang. Er packte den schmierigen Stoff mit einer Hand. »Fener möge Euch beschützen, Heboric!«
    »Ich danke dir, mein Junge. Für alles.«
    Pella antwortete mit einem kurzen Nicken, dann war er verschwunden.
    Felisin starrte Baudin stirnrunzelnd an. »Du bist nass.«
    Heboric erhob sich. »Ist alles bereit?«, fragte er Baudin.
    Der große Mann nickte.
    »Fliehen wir?«, wollte Felisin wissen.
    »Hm.«
    »Und wie?«
    Heboric starrte sie finster an. »Das wirst du noch früh genug erfahren.«
    Baudin hob zwei große Lederpacken auf, die hinter ihm lagen, und warf einen davon anscheinend ohne Anstrengung Heboric zu, der ihn geschickt mit den Unterarmen auffing. Das Geräusch, das der Packen von sich gab, als der ehemalige Priester ihn auffing, war für Felisin der Beweis, dass es sich dabei um eine versiegelte, mit Luft gefüllte Blase handelte. »Wir werden durch den Abteufer-See schwimmen«, sagte sie. »Warum? Auf der anderen Seite ist nichts als eine nackte Klippe.«
    »Es gibt Höhlen«, erwiderte Heboric. »Wenn der Wasserstand niedrig ist, kommt man leicht hinein ... Frag Baudin, er versteckt sich schon seit einer Woche in einer.«
    »Wir müssen Beneth mitnehmen«, sagte Felisin.
    »Nun, Mädchen...«
    »Nein, du schuldest mir etwas – alle beide schuldet ihr mir etwas! Du wärst nicht mehr am Leben und

Weitere Kostenlose Bücher