Das Reich der Traeume
â¦Â«
»Du solltest nicht ausschlieÃen, dass sie es irgendwann versuchen! Kunstraub ist die Plage unserer Zeit. Die Leute nehmen sogar Staub mit, um ihn hinterher zu verkaufen.«
»General Battaglia hat dich genervt, stimmtâs?«, frage ich.
»Er hat mich ziemlich auf die Palme gebracht!«, gesteht Sombra. »Der Mann hat es sich in den Kopf gesetzt, etwas zu suchen, das es nicht gibt. Die Schwarze Armee hat nie existiert, aber er ist besessen davon. Ich glaube, alles läuft darauf hinaus, dass â¦Â«
»Sombra«, unterbreche ich ihn. »Wenn diese Armee nie existiert hat, warum stellst du ihm dann so viele Hindernisse in den Weg?«
»Weil ⦠na ja ⦠weil er alles durcheinanderbringt! Erst sucht er nach einer Armee, die es nie gegeben hat, und am Ende findet er ⦠irgendwas. Der Mann wird uns noch alle verrückt machen!«
»Sag mal, du kennst doch so viele Symbole aus dem Mittelalter. Was weiÃt du über eins mit dem Totenkopf eines Mutanten, aus dessen Schädel Flammen schlagen?«
»Nichts. Pure Fantasie. Wo hast du das denn gehört?«
»Es war auf dem Schwert abgebildet, das ich im Keller in der Hand hatte.«
»Siehst du? Was habe ich gesagt? Battaglia hat eine Tür aufgestoÃen und das wird uns nichts als Scherereien bringen. Ich hätte ihn nie in den ersten Keller lassen dürfen!«
»Er will auch noch in den zweiten.«
»Das werde ich nicht zulassen!«
Hier oben ist es dunkel und still. Sombras Gesellschaft beruhigt mich immer, vor allem wenn er mir Geschichten erzählt.
»Heute möchte ich, dass du mir etwas über Träume erzählst«, flüstere ich ihm zu. »Träume, die uns zum Leben erwecken und uns an märchenhafte Geschehnisse glauben lassen â¦Â«
XIII
Der Verrat des Königs
E scorpio neigte untertänig den Kopf und betrat den Waffensaal, in dem sich König Benicius mit seinen Heerführern versammelt hatte. Die Ritter studierten Karten, die an den Wänden hingen, während die Diener unermüdlich Wein und Obst servierten. Es herrschte eine so lärmende Fröhlichkeit, dass man gar nicht glauben konnte, hier würde ein Krieg vorbereitet.
»Tritt näher, Escorpio«, forderte Benicius seinen Vertrauten auf. »Ich habe gute Nachrichten.«
»Es gibt Gerüchte«, bestätigte Escorpio. »Ich habe gehört, Eure Majestät hat diesen zwielichtigen Alchemisten aus dem Verkehr gezogen.«
»Er wird seinen goldenen Käfig wohl kaum verlassen können«, lachte Benicius. »Er gehört mir und wird mir nicht noch einmal entwischen. Aber das Beste ist, er glaubt, ich sei sein Freund! Ich konnte ihn sogar davon überzeugen, dass wir uns auf Ãmedis Seite stellen werden, wenn der Krieg beginnt.«
»Er ist ein Narr. Was nützt ihm sein ganzes Wissen? Die Alchemie ist nicht so mächtig, wie manche meinen.«
»Magie und Hexerei sind viel nützlicher! Darum haben wir uns ja auch mit Demónicus verbündet. Wenn wir ihm erst seine Tochter zurückgeben, wird er schon einsehen, dass uns mehr Macht zusteht.«
»Majestät, kann ich Euch unter vier Augen sprechen, weitab von diesem Lärm und geschützt vor den Blicken all dieser Leute? Ich habe Euch etwas Wichtiges mitzuteilen, und ich möchte nicht, dass andere meine Worte hören oder sie von meinen Lippen ablesen.«
»Geht alle hinaus!«, befahl Benicius.
Die Diener beeilten sich, die Türen zu öffnen, und im Nu leerte sich der Saal.
»Gedenkt Ihr wirklich, Alexia ihrem Vater zu übergeben?«, fragte Escorpio, als er mit dem König alleine war.
»Was soll ich mit ihr? Wozu brauche ich ein Mädchen von ⦠Moment, willst du damit andeuten, es wäre besser, sie hier festzuhalten?«
»Man weià nie, was passiert«, antwortete Escorpio. »Wer hat Kenntnis davon, dass sie hier ist?«
»Nur wenige auÃer den dreien, die sie hergebracht haben. Ich nehme an, nicht einmal ihre Wächter wissen, wer das Mädchen ist, das sie bewachen.«
»Ihr solltet sie so gut wie möglich verstecken. Zu ihrem eigenen Besten, natürlich. Niemand darf wissen, wo sie ist und wer sie ist. Ihr solltet sie hüten wie einen Schatz.«
»In meinem Schloss gibt es genügend Orte, die sich dafür bestens eignen. Ich denke da zum Beispiel an einen geheimen Brunnen direkt unter diesem Turm.«
»Lasst sie sofort
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