Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
dorthinbringen! Man soll ihr mit einer Kapuze das Gesicht bedecken, damit niemand sie erkennt. Und ihre Wächter sollten Männer Eures Vertrauens sein.«
    Â»Und Demónicus?«
    Â»Wir machen erst einmal nichts. Wir wissen nichts und wir sagen ihm nichts.«
    Â»Und Arquimaes?«
    Â»Sobald er Euch sein Geheimnis anvertraut, lassen wir ihn und seine Freunde verschwinden. Die Schweine werden schon dafür sorgen, dass nichts mehr von ihnen übrig bleibt. Wenn jemand nach ihnen fragt, wissen wir von nichts. Mit Alexia besitzen wir einen unserer besten Trümpfe. Ich bin sicher, sie wird uns noch sehr nützlich sein. Demónicus weiß es noch nicht, aber wir haben ihn in der Hand.«
    Benicius nahm sein Weinglas und genehmigte sich einen großen Schluck.
    Â»Du bist tückischer als ich dachte, Escorpio«, sagte er und wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab. »Aber du bist mir von großem Nutzen.«
    Â»Gewiss werdet Ihr mich gebührend zu entlohnen wissen, Majestät.«
    Â»Da kannst du ganz unbesorgt sein. Wenn dein Plan gelingt, wirst du deinen Lohn bekommen. Und jetzt geh hinaus und sag den Dienern, sie sollen meine tapferen Ritter hereinführen. Ich muss eine Invasion vorbereiten.«
    * * *
    Niemand achtete auf den schmutzigen Bettler in der Mönchskutte, der auf einem alten Maulesel in das Dorf Asura ritt. Er hatte lange Haare, sein Bart war zerzaust und das Gesicht starrte nur so vor Dreck. Es war unmöglich, ihn zu erkennen. Und der Gestank, der von seiner Kutte ausging, verhinderte, dass man ihm zu nahe kam.
    Vor der Taverne machte er halt. Nachdem er seinen Maulesel an einem Baum festgebunden hatte, ging er hinein und setzte sich an einen der Tische. Die anderen Gäste blickten argwöhnisch zu ihm herüber.
    Â»Was willst du?«, fragte der Wirt. »Zeig mir zuerst dein Geld oder du kriegst nichts. Wir wollen keine Bettler hier.«
    Â»Ich bin ein Bänkelsänger«, antwortete Morfidio. »Ich kann deine Gäste mit haarsträubenden Geschichten unterhalten. Je länger sie in deiner Taverne bleiben, desto mehr verdienst du.«
    Â»Verschwinde von hier, bevor ich dir einen Tritt in den Arsch gebe! Hier wird nicht gebettelt!«
    Â»Warte, lass uns eine Vereinbarung treffen. Wenn meine Geschichten ihnen nicht gefallen, brauchst du mir nichts zu geben. Aber ich versichere dir, sie werden ihren Spaß haben.«
    Der Wirt dachte einen Augenblick nach.
    Â»Na gut, ich werde dir die Gelegenheit geben. Aber wenn du es nicht schaffst, dass die Gäste mehr trinken und essen, schmeiß ich dich eigenhändig raus. Verstanden?«
    Morfidio stieg auf eine der Bänke und klatschte ein paarmal in die Hände.
    Â»Ihr edlen Herren, hört die Geschichte, die ich Euch erzähle! Auch ich war einst ein Edelmann wie Ihr, mit einer eigenen Burg. Doch eines üblen Tages hatte ich das Pech, einem Jungen zu begegnen, der mich ins Unglück stürzte …«
    Einige der Gäste sahen auf.
    Â»Der Junge hieß Arturo und er war unsterblich, denn er verfügte über magische Kräfte, die ihn vor dem Tode schützten. Sein Körper war bedeckt von schwarzen Buchstaben, die ihren Herrn wie eine Armee verteidigten … Hütet Euch vor ihm, wenn er Euren Weg kreuzt!«
    Â»He, Mönch, woher hast du die Geschichte?«, fragte jemand. »Hast du sie erfunden, als du betrunken warst?«
    Â»Ladet mich zu einem Glas Wein ein und ich erzähle Euch mehr davon«, versprach Morfidio. »Ich weiß Erschreckendes zu berichten!«
    Â»Du bist kein Bänkelsänger!«, sagte ein anderer. »Du bist vollkommen verrückt!«
    Der Graf merkte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg, doch er beherrschte seine Wut.
    Â»Wenn du gesehen hättest, was meine Augen gesehen haben, würde dir dein blödes Grinsen vergehen«, knurrte er. »Diese Buchstaben sind gefährlich!«
    Â»Wirt! Einen Krug Wein für den Bruder, auf unsere Rechnung!«, rief ein Gast, der von einem bewaffneten Diener begleitet wurde. »Fang schon an, wer immer du bist, deine Geschichte interessiert mich. Mir sagen solche Erzählungen zu.«
    Â»Danke, mein Freund«, sagte der Graf und nahm den Krug, den der Wirt ihm reichte.
    Er trank ihn in einem Zug halb leer und stellte ihn auf den Tisch. Dann ließ er seine Kutte bis zur Taille herabgleiten und entblößte eine abscheuliche Narbe.
    Â»Seht her! Das hat mir der Junge mit seinem

Weitere Kostenlose Bücher