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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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holen. Ihr wisst schon, Geräte für seine Arbeit.«
    Â»Arquimaes war ein Hexer«, sagte der dritte Mann. »Man sollte ihn auf den Scheiterhaufen werfen.«
    Â»Unser Herr, König Benicius, zieht es vor, ihn für sich arbeiten zu lassen«, erklärte Arturo. »Wir führen nur Befehle aus.«
    Der Anführer ging zu den Pergamenten, die auf dem Boden ausgebreitet waren, und sah sie geringschätzig an. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass Arturo und Crispín alleine waren, setzte er sich entspannt auf einen wackligen Schemel.
    Crispín wollte die Sorglosigkeit der Männer nutzen und zog seinen Dolch aus der Scheide. Doch die Eindringlinge waren schneller. Sie stürzten sich auf den Jungen und schlugen ihm so kräftig in den Magen, dass ihm die Luft wegblieb. Arturo wollte ihm zu Hilfe eilen, doch ein Hagel von Schlägen warf ihn zu Boden. Er hatte eine Wunde am Kopf und blutete aus dem Mund.
    Â»Ihr habt uns angelogen!«, schrie der Kahlköpfige. »Ihr seid ganz einfach Plünderer. Schlimmer als Ratten! Ihr seid gekommen, um zu stehlen.«
    Â»Wir werden euch zu unserem Herrn König Benicius bringen«, sagte der Blonde und spuckte Arturo ins Gesicht. »Sicher kriegen wir eine reiche Belohnung für euch.«
    Â»Ja, aber vorher verbrennen wir die Zeichnungen hier«, verkündete der Dritte. »Das ist Teufelswerk, ganz sicher! Benicius wird sich freuen, wenn er hört, dass wir sein Reich davor bewahrt haben, verhext zu werden.«
    Arturo versuchte, ruhig zu bleiben, auch wenn ihn die Bemerkung über die Zeichnungen wütend machte. Er musste um jeden Preis verhindern, dass die Soldaten das Werk seines Meisters den Flammen übergaben!
    Â»Ich glaube, die beiden sind hinter einem Schatz her«, sagte der Anführer. »Habt ihr irgendetwas Wertvolles gefunden, Jungs? Wo habt ihr das Gold versteckt? Arquimaes hat hier Gold hergestellt, stimmt’s?«
    Â»Wir haben nur diese Pergamente gefunden«, antwortete Crispín mit erstickter Stimme. »Aber die sind nichts wert. Hier gibt es überhaupt nichts Wertvolles.«
    Â»Doch, eure Köpfe!«, sagte der Blonde. »Vielleicht seid ihr ja die zwei, die aus dem Schloss geflohen sind.«
    Die Nachricht von ihrer Flucht hatte sich also schon verbreitet. Arturo wusste, dass die Männer sie töten würden, um die von Benicius ausgesetzte Belohnung zu kassieren.
    Â»Also gut«, sagte er und wischte sich das Blut vom Mund. »Ich werde euch sagen, warum wir hergekommen sind. Es gibt tatsächlich einen Schatz. Wenn ihr mir euer Wort gebt, dass ihr ihn mit uns teilt, sage ich euch, wo er ist.«
    Â»Unser Wort?«, lachte der Anführer. »Das könnt ihr haben, was, Leute? Los, erzähl uns schon, wo der Schatz ist, von dem du redest.«
    Arturo trat einen Schritt auf den Mann zu, der ihn unbesorgt näher kommen ließ.
    Â»Er ist unter meinem Hemd versteckt«, flüsterte Arturo ihm zu. »Soll ich ihn dir zeigen?«
    Â»Aber natürlich! Wir sind doch jetzt Freunde und Freunde können einander vertrauen«, antwortete der Glatzkopf und brach in schallendes Gelächter aus.
    Arturo trat wieder einen Schritt zurück und begann, sein Hemd auszuziehen. Langsam hob er die Arme und zeigte seinen nackten Oberkörper.
    Â»Hier ist unser Schatz«, sagte er mit einem schadenfrohen Grinsen. »Ich überlege mir, ob ich ihn euch nicht ganz überlassen soll. Ja, ich glaube, das werde ich tun, wenn ihr nicht auf der Stelle von hier verschwindet!«
    Die drei Soldaten starrten ihn verblüfft an. Zuerst glaubten sie, es handele sich um einen Dummejungenstreich; deshalb achteten sie nicht auf die Buchstaben, die bereits anfingen, wie Blutegel über die Brust des Jungen zu kriechen. Doch dann beobachteten sie mit wachsendem Entsetzen, wie sich die schwarzen Zeichen langsam von der Haut zu lösen begannen.
    Â»Ich hab euch doch gesagt, das sind Hexenmeister!«, brüllte der Blonde.
    Â»Und wenn schon!«, antwortete der Kahlköpfige. Er trat einen Schritt vor und hob sein Schwert. »Wir werden mit ihnen kurzen Prozess machen, mit ihnen und mit ihrer schwarzen Magie!«
    Kaum hatte er diese Worte gesprochen, spürte er, wie ihn die Buchstaben attackierten und sein Herz durchbohrten. Er erstarrte wie eine jener Figuren, die Arquimaes gezeichnet hatte. Sein Schwert fiel klirrend zu Boden und Arturo hob es auf.
    Die beiden anderen

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