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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Unternehmens.
    Â»Sind Sie Mahania? Guten Tag, ich bin Adela Moreno«, sagt sie. Sie spricht sehr schnell, wie jemand, der es gewohnt ist, Anweisungen zu geben.
    Â»Guten Tag«, sagt Mahania. »Sie möchten sicher zu Señor Adragón. Er ist leider nicht da. Kommen Sie doch in einer Woche wieder. Und wenn Sie etwas verkaufen möchten, dann kann er Sie erst in zwei Wochen empfangen.«
    Â»Nein, ich werde nicht in zwei Wochen wiederkommen. Ich werde hierbleiben. Ich habe sehr genaue Instruktionen.«
    Â»Verzeihen Sie, aber ich sage Ihnen doch, dass …«
    Â»Und ich sage Ihnen, dass ich hierbleiben werde. Bringen Sie mich bitte in das Büro Nr. 33 im dritten Stock. Dort werde ich arbeiten.«
    Â»Davon hat mir niemand etwas gesagt.«
    Â»Señorita, ich bin Arturo Adragón«, stelle ich mich vor. »Der Sohn von Señor Adragón. Kann ich Ihnen weiterhelfen?«
    Â»Nein. Dein Vater hat mich engagiert und heute ist mein erster Arbeitstag. Wenn ich etwas brauche, werde ich es dich wissen lassen.«
    Â»Sie werden in der Stiftung arbeiten?«
    Â»Ich bin die neue Sicherheitschefin. Gestern haben dein Vater und ich den Vertrag unterschrieben. Und mein Arbeitstag beginnt in genau …«, sie sieht auf ihre Armbanduhr, »fünf Minuten.«
    Â»Davon weiß ich gar nichts.«
    Â»Das ist nicht mein Problem. Jetzt möchte ich bitte in mein Büro. Es gibt viel zu tun.«
    Mein Handy klingelt. Ich gehe ran.
    Â»Papa? Hallo … Ja, sie ist hier … Ja, sie hat es mir gerade gesagt … Ist schon gut, aber … Ja, klar, ich werde mich um alles kümmern … Gut, bis dann.«
    Ich sehe Adela an. Wie eine Sicherheitschefin sieht sie nicht gerade aus. Eher wie eine Managerin. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir Sicherheitschefs immer mit einer Pistole am Gürtel vorgestellt habe, mit grimmigem Gesichtsausdruck und nicht mit einem Aktenköfferchen in der Hand.
    Â»Das war mein Vater. Er hat mir gesagt, dass er Sie als Sicherheitschefin für die Stiftung eingestellt hat. Er hat mich gebeten, Ihnen die Tür zu Ihrem neuen Büro aufzuschließen. Herzlich willkommen!«
    Â»Vielen Dank. Du kannst mich übrigens duzen, wenn du möchtest. Aber glaub nicht, du kannst mich hinters Licht führen, klar? Ich werde dir gleich die nötigen Anweisungen geben, wie du dich von nun an zu verhalten hast.«
    Â»Anweisungen?«
    Â»Ja, natürlich. Von heute an werdet ihr euer Verhalten ändern müssen. Es geht um eure Sicherheit. Was deinem Vater passiert ist, darf nicht wieder vorkommen. Und dafür werde ich sorgen.«
    Â»Was hast du vor?«
    Â»Ich werde entsprechende Maßnahmen anweisen. Und dafür brauche ich eure Unterstützung.«
    Â»Gehen wir hinauf, ich werde dir dein Büro zeigen. Dann muss ich aber in die Schule.«
    Wir gehen hinauf in den dritten Stock. Ich bemühe mich, einen intelligenten Eindruck zu machen, damit sie nicht glaubt, wir seien Versager.
    Â»Danke, mein Junge.«
    Â»Arturo.«
    Â»Ach ja, Arturo … So, nun brauche ich aber Ruhe, ich muss ein paar Telefonate erledigen.«
    Â»Soll ich dich noch den anderen Mitarbeitern der Stiftung vorstellen? Ich könnte noch kurz bleiben …«
    Â»Nein, nicht nötig. Ich werde mich ihnen selbst vorstellen. Mach dir keine Sorgen. Bis später, Arturo.«
    Fast gewaltsam schiebt sie mich aus dem Büro. Die Frau ist wie ein Wirbelsturm, den man schlecht einschätzen kann. Sie lässt sich nichts sagen. Na ja, wenn sie ihre Arbeit gut macht, soll es mir gleich sein.
    Draußen treffe ich Hinkebein, der wie immer an der Straßenecke sitzt und bettelt.
    Â»Gott segne Sie, Señora! Möge der Himmel Ihnen gnädig sein! Mögen Ihre Kinder Arbeit finden!«
    Â»Hallo, mein Freund«, begrüße ich ihn, als ich vor ihm stehe. »Ich hab dir ein paar Äpfel mitgebracht.«
    Â»Du bist ein guter Junge und wirst direkt in den Himmel kommen, das verspreche ich dir.«
    Um die Blicke der anderen nicht auf uns zu ziehen, gehe ich schnell weiter und mache mich auf den Weg in die Schule. Wenn es stimmt, was er mir neulich bei unserem geheimen Treffen erzählt hat, dann werden wir ganz sicher beobachtet.
    Nachdem ich um die Ecke gebogen bin, rufe ich ihn auf dem Handy an.
    Â»Hör zu, Hinkebein, ich will dir nur sagen, dass wir jetzt eine Sicherheitschefin haben. Sie ist gerade angekommen.«
    Â»Das Superweib,

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