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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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stürzten sich auf ihn, um ihn zu töten, doch Arturo reagierte so schnell, dass ihnen nicht einmal Zeit blieb, einen Todesschrei auszustoßen.
    Der blonde Soldat, der mit durchbohrter Brust vor Arturo auf den Knien lag, röchelte: »Wer bist du?«
    Â»Das will ich dir sagen«, erwiderte Crispín. »Er ist der Ritter Arturo Adragón, und ich bin Crispín, sein Knappe.«
    Der Mann schloss die Augen und fiel um.
    Â»Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen!«, rief Crispín. »Nie zuvor hat ein Ritter gegen drei Männer einen Kampf gewonnen, ohne selbst einen Kratzer abzubekommen! Ich bin stolz, dein Knappe zu sein!«
    Arturo wischte sein Schwert am Hemd des Kahlköpfigen ab und sagte: »Lass uns die Zeichnungen einsammeln und in eine Mappe tun. Dann verschwinden wir. Es wird Zeit, Arquimaes zu befreien.«
    Â»Wenn ich ihm erzähle, was du getan hast, um seine Pergamente zu retten«, sagte Crispín, »dann wird er sicher eine Zeichnung von deiner Heldentat anfertigen wollen.«
    Â»Red keinen Unsinn. Ich bin keine gezeichnete Figur auf einem Pergament, ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut und habe keine Zeit zum Träumen. Und ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass du lernen musst, den Mund zu halten. Was hier geschehen ist, darf nicht nach außen dringen, verstanden?«
    * * *
    Nach mehreren Versuchen schaffte es Alexia, zu dem Gitter hinaufzuschweben, das oben auf der Brunnenöffnung befestigt war. Das massive Schloss verhinderte jedoch, dass sie ins Freie gelangen konnte.
    Also verbarg sie sich im Dunkeln an der Seite neben dem Gitter, sodass sie von ihren Kerkermeistern nicht gesehen werden konnte. Dank ihrer magischen Kräfte war es ihr möglich, stundenlang über dem Brunnenschacht zu schweben.
    Zur Essenszeit öffnete einer ihrer Wächter das Gitter, um den Korb hinunterzulassen, der eine säuerlich stinkende Masse enthielt: die gammeligen Essensreste für die Gefangenen. Da es sich um eine Routinearbeit handelte, machte der Mann sich nicht einmal die Mühe, einen Blick auf Alexias Lager zu werfen. Er ging davon aus, dass sie unter der schmutzigen alten Decke schlief.
    Â»Los, du Faulenzerin, fang den Korb auf oder ich lass ihn einfach fallen! Dann musst du den Fraß vom Boden ablecken, wenn du was essen willst!«, rief er mit seiner rauen Stimme in den Schacht hinunter.
    Â»Ich esse gleich hier!«, sagte Alexia und sprang zu ihm hinauf auf den Brunnenrand.
    Der Mann wurde blass vor Schreck. Kein Schrei drang aus seiner Kehle, die das Mädchen mit gezieltem Griff umklammert hatte.
    Â»Wo sind meine Freunde?«, fragte sie. Sie packte ihn noch fester am Hals und schüttelte ihn. »Ich lasse dich nicht eher los, als du es mir gesagt hast. Und wenn du es mir nicht sagst, erwürge ich dich.«
    Der Wächter machte eine demütige Geste der Unterwerfung und Alexia lockerte ihren Griff ein wenig.
    Â»Die Jungen sind ausgebrochen«, röchelte er. »Und der Zauberer ist im Hauptturm.«
    Â»Du lügst!«, fuhr Alexia ihn an, enttäuscht über Arturos Verschwinden. »Sie sind noch hier im Schloss!«
    Â»Ich schwöre es! Sie sind vor zwei Tagen geflohen! Ich schwöre es!«
    Â»Fürs Erste werde ich dich leben lassen, aber wenn ich herausfinde, dass du mich getäuscht hast, komme ich wieder, und dann wirst du bereuen, mich angelogen zu haben, Kerkermeister!«, zischte sie zornig.
    Sie stieß ihn in den Brunnenschacht hinunter. Krachend schlug sein Körper auf der Holzpritsche auf und machte endgültig Kleinholz aus ihr.
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Soldaten durch den Lärm nicht auf sie aufmerksam geworden waren, schlich sie vorsichtig zum Hauptturm. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, versetzte ihr Arturos Flucht einen Stich ins Herz. Sie konnte nicht glauben, dass der Junge, den sie insgeheim bewunderte, sich davongemacht und sie allein in den Händen von König Benicius zurückgelassen hatte – ebenso wie Arquimaes, den Mann, der ihm durch die magischen Buchstaben so viel Macht verliehen hatte.
    Â»Das wirst du mir büßen, Arturo!«, knurrte sie. »Ich werde mich rächen!«

XX
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Stiftung
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