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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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setz dich her und erzähl uns alles, was du über Militärstrategie weißt. Und über das Schloss von König Benicius … oder Reynaldo … Gebt ihm mehr Wein … Mehr Wein für den Mann!«
    Â»Habt ihr schon mal etwas von dem Trojanischen Pferd gehört?«, fragte Morfidio. »Ein Pferd aus Holz, dessen Bauch voller Soldaten war. Ihr werdet sehen …«
    Royman beobachtete den Fremden aufmerksam. Dieser Mann in der Mönchskutte war offenbar wirklich verrückt. Doch die Geschichte von dem Pferd voller Soldaten interessierte ihn.
    * * *
    Noch vor dem Morgengrauen stand Alexia lautlos auf und ging zu den Pferden. Ein Wachposten versperrte ihr den Weg.
    Â»Wohin gehst du?«
    Â»Ich bin nicht deine Gefangene«, antwortete die Prinzessin. »Du bist nicht hier, um mich zu bewachen, sondern um mich zu beschützen.«
    Â»Das stimmt, wir haben den Befehl, dich und den Alchemisten zu beschützen«, antwortete der Soldat. »Darum lasse ich dich nicht alleine fortgehen.«
    Â»Hiermit entbinde ich dich von deinen Verpflichtungen. Ich gehe, wohin ich will, und du kannst mich nicht daran hindern. Ich bin frei.«
    Â»Willst du dich nicht von deinem Begleiter verabschieden? Der Alchemist hat sich große Sorgen um dich gemacht.«
    Â»Wenn er aufwacht, sag ihm, ich kehre nach Hause zurück, zu meinem Vater.«
    Der Soldat hatte nichts dagegen einzuwenden, dass sie zu ihrem Vater wollte. Also trat er beiseite und erlaubte ihr, sich ein Pferd auszusuchen. Schließlich gab es weniger Arbeit für ihn, wenn sie fortritt.
    Â»Ich werde es ihm ausrichten«, antwortete er, während Alexia aufs Pferd stieg. »Gute Reise.«
    Die Prinzessin hob zum Abschied die Hand und ritt langsam davon. Dann, als niemand mehr das Klappern der Hufe hören konnte, gab sie ihrem Pferd die Sporen und verlor sich in der Ferne.

II
    Ein überraschendes
Geständnis
    H eute wird mein Vater endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Mohamed holt ihn mit dem Auto ab. Norma, Metáfora und ich fahren mit.
    Â»Wie sehr ich mich auf meine Arbeit freue!«, sagt Papa. »Nach so vielen Tagen der Untätigkeit bin ich schon ganz versessen darauf! Ich habe jede Menge neuer Ideen.«
    Â»Langsam, Arturo, du solltest es ruhig angehen«, bremst ihn Norma. »Jetzt musst du erst mal daran denken, wieder ganz gesund zu werden. Die Arbeit kann warten.«
    Um weitere Diskussionen zu vermeiden, sage ich nichts. Aber ich finde, sie hat recht.
    Â»Ich nehme an, seit wir eine Sicherheitsbeauftragte haben, ist alles ruhig geblieben«, sagt mein Vater.
    Â»Es hat keine weiteren Zwischenfälle gegeben. Niemand hat versucht, in die Stiftung einzubrechen. Es ist, als hätte es sich herumgesprochen, dass Adela aufpasst.«
    Â»Gut, dann werden wir noch ein Weilchen warten, bis wir auf ihre Dienste verzichten können.«
    Â»Du willst sie entlassen?«, fragt Norma.
    Â»Sollen wir uns etwa unser ganzes Leben lang bewachen lassen?«, fragt mein Vater zurück. »Am Ende würde das noch die Besucher der Stiftung verprellen.«
    Â»Nein, das würde dafür sorgen, dass sie sich sicherer fühlen.«
    Â»Eine Bibliothek sollte keinen Sicherheitsdienst nötig haben«, sagt mein Vater. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er selbst nicht so ganz von dem überzeugt ist, was er da sagt.
    Â»Du irrst dich«, widerspricht Norma. »So eine Bibliothek braucht mehr Schutz, als du denkst. In ihr liegen wahre Schätze verborgen und die müsst ihr bewachen.«
    Wir erreichen die Stiftung und Mohamed parkt den Wagen im Innenhof. Sombra, Mahania und Adela warten schon auf uns, zusammen mit einem der bewaffneten Wachmänner.
    Â»Willkommen zu Hause, Señor«, sagt Mahania. »Wir freuen uns sehr, dass Sie wieder bei uns sind.«
    Â»Vielen Dank, Mahania. Es ist immer schön, nach Hause zu kommen.«
    Sombra geht auf meinen Vater zu und drückt ihm wortlos die Hand. Manchmal, so wie jetzt, habe ich das Gefühl, die beiden sind wie Brüder.
    Â»Danke, Sombra. Danke dafür, dass du dich während meiner Abwesenheit um die Stiftung gekümmert hast.«
    Â»Die Stiftung ist unser Zuhause«, antwortet Sombra. »Ich werde mich immer um sie kümmern.«
    Diese Worte bekommen unvermittelt noch eine andere Bedeutung – wenn ich es mir genau überlege, habe ich Sombra tatsächlich nie aus dem Haus gehen sehen.
    Â»Und Sie müssen

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