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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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dienen.«
    Â»Ich danke euch für den Schutz, den ihr mir gegeben habt«, antwortete Arquimaes. »Ihr habt euch mir gegenüber anständig verhalten. Ich versichere euch, dass ich das nicht vergessen werde.«
    Nachdem sie einen kräftigen Händedruck getauscht hatten, zog sich der Truppenführer mit seinen Männern zurück. In diesem Moment kam eine Abordnung aus dem Schloss, um den Ankömmling in Empfang zu nehmen.
    Â»Meine Herrin heißt Euch willkommen und bietet Euch ihre Gastfreundschaft an«, sagte Hauptmann Durel zu dem Weisen. »Sie lässt Euch ihrer Hochachtung versichern und hat mich angewiesen, Euch in Eure Gemächer zu begleiten.«
    Arquimaes betrat das Schloss. Er wurde in ein herrliches Gemach geführt, von dessen Fenster aus man einen atemberaubenden Blick über die Landschaft hatte. Emedia war ein wunderschönes Land.
    Â»Meine Herrin bittet Euch zum Abendessen«, meldete ein Diener, als die Nacht hereinbrach. »In einer Stunde erwartet sie Euch im Speisesaal.«
    Â»Richte ihr meinen Dank aus und sage ihr, es ist mir ein Vergnügen.«
    Königin Émedi war nervös wegen des bevorstehenden Wiedersehens mit dem Alchemisten. Sie setzte sich vor den Spiegel und befahl ihrer Zofe, sie für das Essen anzukleiden.
    Â»Heute Abend möchte ich so schön sein wie nie«, sagte sie mit bewegter Stimme. »Sorge dafür, dass mein Haar glänzt wie die Sonne!«
    * * *
    Arturo und Crispín waren von ihrer Route abgekommen und machten am Ufer des Monterio halt. Die Sonne ging unter und die beiden Freunde waren sehr müde. Es war Zeit, sich auszuruhen.
    Â»Vor dem Essen werde ich im Fluss baden«, sagte Arturo. »Ich ertrage meinen eigenen Geruch kaum mehr. Später werden wir entscheiden, welchen Weg wir einschlagen. Vielleicht nimmst du auch ein Bad, Crispín?«
    Â»Das werde ich nicht tun, ich muss das Essen zubereiten.«
    Â»Solltest du aber, mein Freund. Hin und wieder muss man seinen Körper waschen.«
    Crispín hörte nicht auf ihn. Er war an Schmutz gewöhnt.
    Arturo legte seine Kleider ab, um ins Wasser zu steigen. Sein muskulöser, mit den seltsamen Buchstaben verzierter Körper weckte Crispíns Neid und er konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen.
    Â»Dein Körper sieht aus wie eins von diesen Büchern, für die du dich so sehr interessierst«, sagte er. »Genauso wie die in Ambrosia.«
    Â»Erzähl keinen Unsinn. Das sind nur Buchstaben.«
    Â»Magische Buchstaben! Irgendwann musst du mir verraten, wie du das gemacht hast … oder wer das gemacht hat. Ich würde auch gerne so aussehen wie du.«
    Â»Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie sie auf meinen Körper gekommen sind«, gestand Arturo. »Es ist ein großes Geheimnis.«
    Â»Es ist Magie! Wir haben ja gesehen, wozu die Buchstaben imstande sind. Sie haben dich mehr als einmal vor dem sicheren Tod gerettet. Ihnen verdanken wir unser Leben!«
    Â»Ja, aber genau darum muss ich vorsichtig sein. So mancher würde nichts lieber tun, als mir die Haut abzuziehen. Oder mich in einen Käfig zu sperren und mich auf den Jahrmärkten zur Schau zu stellen. Oder mich wie einen Hexenmeister zu verbrennen.«
    Arturo tauchte seine Füße in den Fluss, der so kalt war wie Schnee. Er zögerte einen Augenblick, dann gab er sich einen Ruck und sprang kopfüber ins Wasser. Nach ein paar Zügen spürte er, dass sein Blut heftig zu zirkulieren begann und die Energie in seinen erschöpften Körper zurückkehrte. Dann schwamm er zum Ufer zurück und rieb sich mit einem Büschel Farnkraut ab, um den Schmutz loszuwerden, der sich auf seinem Körper angesammelt hatte.
    Crispín hatte unterdessen ein kleines Feuer gemacht, um die Fische zu braten, die er gefangen hatte. Arturo setzte sich neben das Feuer und wärmte sich. Plötzlich spürte er Unruhe in sich aufkommen. Sein ganzer Körper begann zu jucken.
    Â»Was ist los?«, fragte ihn sein Freund. »Du bist auf einmal so komisch. Komm, iss etwas, dann fühlst du dich gleich viel besser. Ich hab dir doch gesagt, dass Wasser nicht gut ist. Du hättest lieber nicht baden sollen.«
    Arturo gab keine Antwort. Er wurde totenbleich und sein Körper verkrampfte sich.
    Â»He, du machst mir Angst!«, rief Crispín besorgt. »Beweg dich ein bisschen, dann wird dir gleich warm. Der verdammte Fluss muss eiskalt sein.«
    Arturo

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