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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Träumen gesehen habe. Immer öfter entdecke ich Dinge, die mich an das Leben im Mittelalter erinnern. Und eigentlich erinnern sie mich nicht an einen Traum, ich bin überzeugt, dass ich sie tatsächlich erlebt habe. Was hat das nur zu bedeuten?«
    Ich mache eine kurze Pause, um mich zu beruhigen.
    Â»Kennst du dich da aus? Sind das Zeitreisen? Und wenn es Zeitreisen sind, welches Ziel haben sie? Verliere ich den Verstand, wie mein Großvater? Keiner versteht mich und ich fühle mich einsam. Ich versuche so zu tun, als würde mich das Ganze nicht weiter berühren, aber das stimmt nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. So viele Fragen ich mir auch stelle, ich finde keine schlüssigen Antworten. Wenn du hier wärst, könntest du mir ganz sicher helfen. Warum passiert mir das alles? Was ist das für eine Kraft, die mich dazu zwingt, ein anderes Leben zu leben, und die mich so leiden lässt? Ich vermisse dich so sehr, ich glaube, du hast mir noch nie so sehr gefehlt. Warum hilfst du mir nicht?«

Viertes Buch
    Die Macht des Drachen
    leer

I
    Das Trojanische Pferd
    O hne einen Kratzer entkamen Arturo und Crispín aus Benicius’ Schloss. Doch sie machten sich große Sorgen: Was nur war mit Arquimaes geschehen? Warum war die Hinrichtung abgesagt worden? Hatte man ihn getötet? Und wo war Alexia?
    Als es Nacht wurde, legten sie sich, erschöpft wie sie waren, unter einen Baum. Sie suchten Farne und Blätter, um sich gegen die schneidende Kälte zu schützen. Dabei entdeckten sie eine verlassene Hütte, in der es weder Betten noch einen Tisch oder Stühle gab. Ihre Bewohner waren offenbar sehr arm. Dennoch machten Arturo und Crispín es sich, so gut es ging, bequem.
    Â»Nur einem Wunder haben wir es zu verdanken, dass wir entkommen konnten«, sagte Crispín, während er ein Kaninchen briet, das er soeben erlegt hatte. »Um ein Haar wären wir in diesem unsinnigen Gemetzel getötet worden.«
    Â»Ich begreife immer noch nicht, was mit Arquimaes geschehen ist«, murmelte Arturo. »Er sollte gehenkt werden, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Benicius es sich im letzten Augenblick anders überlegt hat. Es muss irgendeinen wichtigen Grund dafür geben. Ich fürchte das Schlimmste. Wahrscheinlich haben sie ihn zu Tode gefoltert, als sie ihm dieses verfluchte Geheimnis entreißen wollten.«
    Â»Alle wollen Arquimaes’ Geheimformel haben«, sagte Crispín. »Ist sie denn wirklich so wertvoll?«
    Â»Das weiß nur er. Er hat niemandem etwas davon erzählt, aber wenn er entschlossen ist, sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen, wird seine Formel vermutlich sehr kostbar sein. Aber was soll’s, das ist jetzt nicht mehr wichtig.«
    Crispín schnitt ein paar goldbraun gebratene Stücke Fleisch ab und legte sie auf einen Stein.
    Â»Hier, Arturo, iss ein wenig, mit vollem Magen denkt es sich besser«, sagte er.
    Â»Ohne Arquimaes können wir nichts machen«, seufzte Arturo. »Ich weigere mich zu glauben, dass er tot ist.«
    Â»Einmal angenommen, er konnte aus dem Schloss fliehen. Wohin würde er wohl gehen?«, fragte Crispín. »Wer würde ihm helfen?«
    Â»Ich weiß es nicht, aber vermutlich würde er versuchen, bei Königin Émedi Schutz zu finden. Sie ist die Einzige, die etwas für ihn tun würde. Das hat er mir mehrmals gesagt.«
    Â»Dann wissen wir ja, wo wir ihn suchen müssen. Gehen wir zu Königin Émedi und warten dort auf ihn. Inzwischen versuchen wir, seine Arbeit fortzuführen, und später können wir ihm die Zeichnungen übergeben.«
    Â»Aber wir wissen doch gar nicht, ob er wirklich fliehen konnte. Vielleicht …«
    Â»Warum hast du eigentlich kein Vertrauen zu ihm? Ich jedenfalls glaube fest daran, dass er noch lebt«, sagte Crispín optimistisch und biss in eine saftige Kaninchenkeule.
    Â»Es ist Benicius, zu dem ich kein Vertrauen habe«, entgegnete Arturo. »Ich halte es sogar für möglich, dass er Arquimaes getötet hat, um sich an ihm für unsere Flucht zu rächen … oder wofür auch immer. Dieser Mann ist eine Schlange.«
    Â»Ich glaube, du irrst dich. Wir sind für Benicius bedeutungslos. Dass wir entkommen sind, ist ihm egal. Er wird doch nicht so blöd sein, seine wichtigste Geisel zu töten! Einen so angesehenen Alchemisten wie Arquimaes! Das hat nicht einmal Demónicus gewagt. Nein, ich

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