Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
Émedi war verlegen, als Arquimaes vor ihr niederkniete.
    Die Erinnerungen an früher stiegen mit solcher Macht in ihr auf, dass sie beinahe ohnmächtig wurde. Auch der Alchemist konnte seine Rührung kaum beherrschen.
    Â»Majestät, ich bin gekommen, Euch meine Ehrerbietung zu erweisen und mich in Eure Dienste zu stellen«, sagte er mit versagender Stimme. »Und auch, um Euch um Euren Schutz zu bitten.«
    Â»Danke, Arquimaes, Weisester aller Weisen«, antwortete die Königin. »Wir wissen um Euer Ansehen und schätzen Eure edle Gesinnung. Ihr könnt auf unseren Schutz zählen. Solange Ihr Euch in unserem Reiche aufhaltet, werdet Ihr unsere Gastfreundschaft genießen. Ich garantiere Euch, dass niemand es wagen wird, Euch anzurühren.«
    Â»Ich danke Euch für Eure freundlichen Worte, Majestät. Ich bin bereit, mein Wissen in Eure Dienste zu stellen.«
    Â»Das ist uns willkommen. Wir benötigen gebildete Leute, die sich für das Wohl unseres Volkes einsetzen. Ihr könnt Euch unserer Unterstützung gewiss sein.«
    Â»Majestät, ich möchte Euch einen Plan unterbreiten. Ich glaube, der Moment ist gekommen, sich mit anderen Königen zusammenzuschließen, um ein Bündnis gegen die Hexerei zu schmieden. Ein Bündnis gegen die Unwissenheit!«
    Â»Ihr nehmt doch wohl nicht an, dass andere Herrscher uns ihre Unterstützung zusichern werden, um gegen die schwarze Magie zu kämpfen?«, fragte die Königin.
    Â»Wir dürfen nichts unversucht lassen, um die Ausbreitung der unheilvollen Hexerei zu verhindern. Sie schadet dem Volk und vernichtet es.«
    Â»Wir wissen, dass Demónicus einen Krieg vorbereitet, um seine Macht auszuweiten und die Reiche, die sich gegen ihn stellen, zu unterwerfen. Wir haben Kenntnis davon, dass er das unsere zu erobern trachtet. Deswegen bereiten auch wir uns auf den Krieg vor. Uns steht eine große Schlacht bevor. Es ist die Stunde des Kampfes, nicht der Bündnisse.«
    Â»Entschuldigt meine Hartnäckigkeit, aber Bündnisse sind die beste Garantie für den Frieden. Sie eröffnen die Möglichkeit, Kriege zu vermeiden – oder sie zu gewinnen.«
    Â»Unsere Nachbarn sind ehrgeizige Machthaber. Es kostet uns große Mühe, sie von unseren Grenzen fernzuhalten«, erklärte die Königin.
    Â»Ruft sie an einem Tisch zusammen. Auch sie sind daran interessiert, sich Demónicus entgegenzustellen.«
    Â»Einige von ihnen haben sich bereits mit ihm verbündet und werden ihre Armeen nicht gegen seine Truppen schicken. Auf jeden Fall würden sie meinen Wunsch, mit ihnen zu verhandeln, als Schwäche auslegen. Sie könnten der Versuchung erliegen, in mein Reich einzufallen. Verhandlungen sind gefährlich in diesen Zeiten.«
    Â»Dann wird es keine Verhandlungen geben, Majestät?«
    Â»Ich fürchte nein.«
    Â»Das betrübt mich. Doch ich versichere Euch, dass ich immer an Eurer Seite stehen werde. Ich werde Euch niemals im Stich lassen.«
    Die Worte des Alchemisten schmeichelten Émedi, ebenso wie Jahre zuvor, als er ihr eine Strategie vorgeschlagen hatte, die sie nach dem Tod ihres Vaters zur Königin machen sollte. Arquimaes hatte ihr damals das Leben gerettet, indem er eine von ihrem eigenen Gemahl angezettelte Verschwörung aufgedeckt hatte. Ihr Gemahl hatte sie vergiften und die alleinige Macht an sich reißen wollen.
    Seitdem fühlte sich Königin Émedi durch unerschütterliche Bande mit dem Alchemisten verknüpft.

IV
    Der zweite Keller
    A dela und einer der bewaffneten Wachmänner begleiten uns nach unten zum zweiten Keller. Die Sicherheitschefin besteht darauf, den Eingang bewachen zu lassen.
    Â»Man kann nie wissen, was passiert«, sagt sie. »Niemand darf unkontrolliert Zutritt zu den verschiedenen Abteilungen der Stiftung haben. Der Wachmann wird vor der Tür stehen bleiben, während ihr euch im Keller umseht. Ach ja, und niemand darf etwas mitnehmen, nicht das kleinste Staubkorn! Wenn nötig, werden wir euch durchsuchen.«
    Sombra ist noch schlechter gelaunt als beim letzten Mal. Widerwillig, nahezu wütend, befolgt er die Anweisungen meines Vaters. So habe ich ihn selten erlebt.
    Â»General, ich bitte Sie, mir ganz präzise zu erklären, was Sie in diesem Keller suchen«, sagt er und schwingt den großen Schlüssel. »Ich will nicht noch mehr Zeit verlieren.«
    Â»Ich werde es dir noch ein einziges Mal

Weitere Kostenlose Bücher