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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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werdet ihr wie schon gesagt, in dem Buch als ›Säulen der Schöpfung‹ bezeichnet.«
    Die Stille war zum Zerreißen gespannt.
    »Und genauso wird auch dieser Ort genannt«, sagte Tom und deutete mit dem Daumen über seine Schulter; offenbar verspürte er das Bedürfnis, das Schweigen zu brechen. »›Die Säulen der Schöpfung‹.« Er betrachtete die Gesichter, die sich um das trübe Licht, das die flackernde Laterne spendete, scharten. »Scheint mir eine seltsame Fügung zu sein, daß sowohl die Menschen wie Jennsen als auch dieser Ort denselben Namen tragen.«
    Richard starrte leeren Blicks hinüber zu jenem grauenhaften Ort, an dem Kahlan getötet worden wäre, wäre ihm bei der Anwendung der Magie ein Fehler unterlaufen. »Ich bin fest davon überzeugt, daß beides in bestimmter Weise miteinander verbunden ist.«
    Das Buch -»Die Säulen der Schöpfung«-, in dem die wie Jennsen geborenen Menschen beschrieben wurden, war in der uralten Sprache Hoch-D’Haran verfaßt, einer Sprache, die kaum ein Lebender noch verstand. Richard hatte sie zu lernen begonnen, um wichtige Informationen aus anderen Büchern aus der Zeit vor dem Großen Krieg, die sie gefunden hatten, entschlüsseln zu können.
    Dieser Weltenbrand, erloschen vor dreitausend Jahren, war irgendwie erneut entflammt und hatte sich unkontrolliert über die gesamte Welt ausgebreitet. Kahlan wagte gar nicht daran zu denken, welch maßgebliche - wenn auch unvermeidbare - Rolle sie und Richard dabei gespielt haben mochten.
    Jennsen beugte sich vor, so als suchte sie nach einem Hoffnungsschimmer. »Wieso glaubst du, zwischen beiden könnte eine Verbindung bestehen?«
    Richard fühlte sich völlig erschöpft und stieß einen Seufzer aus. »Ich weiß es nicht, noch nicht.«
    Jennsen rollte einen kleinen Stein im Kreis herum, so daß eine feine Spur im Staub zurückblieb. »All diese Geschichten über mich, daß ich eine Säule der Schöpfung sein und die Vererbungskette der Gabe unterbrochen haben soll, geben mir das Gefühl, ich sei irgendwie … schmutzig.«
    »Schmutzig?« Sie so etwas auch nur aussprechen zu hören schien Tom bereits zu kränken.
    Richard stützte seine Ellbogen auf die Knie. »Ich kenne das Gefühl, sich für die Dinge, die einem von Geburt an mitgegeben sind, schuldig zu fühlen - für die Talente, die man besitzt oder nicht. Mir war es stets zuwider, mit der Gabe geboren zu sein, trotzdem habe ich mittlerweile erkannt, wie unsinnig solche Empfindungen sind, und wie widersinnig es ist, sich selbst so zu verdammen.«
    »Aber in meinem Fall ist es etwas anderes«, erwiderte sie und löschte die Spur des Steinchens im Sand mit dem Finger wieder aus. »Du bist nicht der Einzige, auch andere Zauberer oder Hexenmeisterinnen besitzen die Gabe. Oder wie du es ausgedrückt hast, alle anderen können die Farben zumindest sehen. Ich dagegen bin die Einzige meiner Art.«
    Richard betrachtete seine Halbschwester, seine wunderschöne, kluge, nicht mit der Gabe gesegnete Halbschwester, die jeder frühere Lord Rahl auf der Stelle umgebracht hätte, und konnte sich eines strahlenden Lächelns nicht erwehren. »In meinen Augen, Jennsen, bist du rein wie eine Flocke jungfräulichen Schnees - einzigartig und von bemerkenswerter Schönheit. Weißt du, Magie existiert einfach, es geht nicht darum, ob sie ein Recht darauf hat. Das zu glauben hieße das wahre Wesen, die Realität, der Dinge ignorieren. Jeder Mensch hat, solange er anderen nicht das Leben nimmt, ein Recht auf Leben. Es wäre unsinnig, zu behaupten, die Tatsache, daß jemand mit rotem Haar geboren wurde, nähme braunem Haar das Recht, auf seinem Kopf zu wachsen.«
    Die Vorstellung schien Jennsen zu amüsieren. Es tat gut zu sehen, daß ihr Lächeln wieder die Oberhand gewann. Tom schien, nach dem Ausdruck auf seinem Gesicht, derselben Meinung zu sein.
    Schließlich fragte Jennsen: »Was ist nun mit diesem Ding, das wir in Kürze zu Gesicht bekommen werden?«
    »Wenn der Gegenstand, den Cara berührt hat, von einem mit der Gabe Gesegneten verändert worden ist, würdest du, da du Magie nicht wahrnehmen kannst, etwas sehen können, das uns vorenthalten bleibt, nämlich das, was sich hinter der Magie verbirgt.«
    »Und du glaubst, das könnte dir etwas Wichtiges verraten?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es nützlich, vielleicht auch nicht, aber auf jeden Fall möchte ich wissen, was du - mit deinem besonderen Blick - siehst, ohne von uns vorher beeinflußt worden zu sein.«
    »Wenn du so

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