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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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haben?«
    Erschrocken stieß Kahlan hervor: »Die Burg der Zauberer!«
    »Genau.« Richard sah einem nach dem anderen mit seinem beunruhigenden Blick in die Augen. »Wie ich bereits sagte, wir stehen vor gewaltigen Schwierigkeiten. Die Burg der Zauberer wird derzeit von Zedd bewacht; dank seiner herausragenden Talente und der Magie dieses Ortes dürfte er keine Schwierigkeiten haben, Jagangs gesamte Armee allein abzuwehren.
    Aber wie soll sich dieser klapperdürre alte Mann auch nur eines einzigen jungen, nicht mit der Gabe gesegneten Mannes erwehren, dem Magie nichts anhaben kann, wenn dieser sich auf ihn stürzt und ihn mit beiden Händen an der Kehle packt?«
    Jennsen nahm ihre Hand vom Mund. »Du hast Recht, Richard. Jagang besitzt ebenfalls ein Exemplar dieses Buches Die Säulen der Schöpfung: er weiß, daß diesen Männern mit Magie nicht beizukommen ist, schließlich hat er sogar mich auf diese Weise einzuspannen versucht. Deswegen hat er sich auch solche Mühe gegeben, mich zu überzeugen, daß du mich töten wolltest - ich sollte denken, meine einzige Chance wäre, dich zuerst zu töten.«
    »Überdies stammt Jagang aus der Alten Welt«, setzte Richard hinzu. »Aller Wahrscheinlichkeit nach wußte er also von dem Reich jenseits der Grenze. Nach allem, was wir wissen, könnte Bandakar in der Alten Welt zu einer Legende geworden sein, wohingegen die Menschen in der Neuen Welt, seit dreitausend Jahren jenseits der großen Grenze, vermutlich gar nicht wußten, was diesen Menschen widerfahren war.
    Ich denke, all diese Befehle Jagangs beziehen sich auf einen Angriff auf die Burg der Zauberer und ihre Eroberung im Namen der Imperialen Ordnung.«
    Kahlan drohten die Beine unter ihrem Körper nachzugeben. Mit dem Fall der Burg würden sie ihren einzigen echten Vorteil, so gering dieser sein mochte, verlieren. Befand sich die Burg erst in der Gewalt der Imperialen Ordnung, hätte Jagang Zugriff auf all die uralten und todbringenden magischen Objekte - nicht auszudenken, welche Kräfte er damit entfesseln mochte. Es gab in der Burg Dinge, die ihrer aller, auch Jagangs, Untergang bedeuten konnten. Mit dem Auslösen der Pestepidemie hatte er schon einmal bewiesen, daß er, um seinen Willen durchzusetzen, nicht davor zurückschreckte, unzählige Menschen zu töten und jede nur erdenkliche Waffe einzusetzen - selbst auf Kosten der Dezimierung seines eigenes Volkes.
    Aber auch wenn Jagang die Burg der Zauberer nicht für seine Zwecke einspannte - die Tatsache, daß er sie in seiner Gewalt hatte, nahm dem d’Haranischen Reich die Möglichkeit, dort Hilfe zu finden. Darin bestand, neben der Bewachung der Burg, Zedds eigentliche Aufgabe - er sollte etwas finden, das ihnen half, den Krieg zu gewinnen, oder doch zumindest die Imperiale Ordnung hinter eine Art Barriere zu verbannen, die ihren Einflußbereich auf die Alte Welt begrenzte.
    Ohne die Burg der Zauberer war ihre Sache höchstwahrscheinlich verloren und jeder Widerstand nur ein Aufschub des Unvermeidlichen. Ohne die Unterstützung der Burg würde jeder Widerstand gegen Jagang letztendlich gebrochen werden. Seine Truppen würden die Neue Welt unaufhaltsam bis in den hintersten Winkel überrennen.
    Mit zitternden Fingern raffte Kahlan ihren Umhang zusammen. Sie wußte, was ihrem Volk drohte, was es hieß, wenn Truppen der Imperialen Ordnung mit ihrer überwältigenden Kampfkraft in ein Gebiet einfielen. Seit nahezu einem Jahr war sie bei der Armee und kämpfte gegen diese Horden, die sich nicht selten wie ein Rudel räudiger Hunde gebärdeten. Solange einem solche Tiere im Nacken saßen, war an Frieden nicht zu denken. Sie würden erst Ruhe geben, wenn sie einen in Stücke gerissen hatten.
    Die Welt außerhalb der Imperialen Ordnung stand schon jetzt am Rand eines bedrohlichen, zerstörerischen Schattens, der von der Ankunft finsterer Zeiten kündete; bedeutete dies bereits den Vorabend des Endes aller Zeiten?
    Eine solche Frage durfte Kahlan natürlich nicht offen aussprechen, sie konnte ihnen nicht erklären, was sie empfand, durfte sich ihre Verzweiflung nicht anmerken lassen.
    »Richard, wir dürfen auf keinen Fall zulassen, daß die Imperiale Ordnung die Burg einnimmt.« Sie konnte selbst kaum glauben, wie gefaßt und entschlossen ihre Stimme in diesem Moment klang, und sie fragte sich, ob ihr überhaupt jemand abnahm, daß sie noch an eine Chance glaubte. »Wir müssen sie daran hindern.«
    »Das sehe ich genauso«, sagte Richard; auch er klang fest

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