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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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jeder Zivilisation. Das Massenlager erzeugte ein dauerhaftes Getöse aus Rufen und Pfiffen, grölenden und lachenden Kriegern, dem Rasseln und Klirren von Metall, dem Klingen von Hämmern, dem rhythmischen Geräusch der Sägen sowie dem gelegentlichen Aufschrei eines von quälenden Schmerzen Gepeinigten.
    Tausende Zelte jedweder Machart bedeckten, wie Laub nach einem kräftigen Wind, die sanft geschwungene Hügellandschaft am Fuß der Vorberge des sich im Osten emportürmenden Gebirges. Nicht selten waren sie mit Beuteteilen geschmückt: Ein Zelteingang war mit einem Baumwollvorhang dekoriert, vor einem anderen stand ein kleiner Hocker oder Tisch, da und dort flatterte ein Stück Frauenunterwäsche zum Zeichen der Eroberung im Wind. Wagen, Pferde und Ausrüstungsgegenstände standen oder lagen ohne ersichtliche Ordnung dicht gedrängt in diesem Chaos nebeneinander. Das Erdreich unter dieser Karikatur einer Stadt, die selbst der grundlegendsten Ordnung entbehrte, war zu feinem Staub zerwühlt.
    Das Lager war der Alptraum einer auf die Roheit eines völlig enthemmten Pöbels reduzierten menschlichen Gemeinschaft, deren Streben allein von den Regungen des Augenblicks bestimmt wurde. Ihre Anführer mochten noch Ziele haben, diesen Männern hier war dergleichen allerdings unbekannt.
    »Seine Exzellenz wünscht euch beide zu sehen«, verkündete die Schwester den beiden Gefangenen.
    Weder Zedd noch Adie erwiderten etwas. Die Soldaten rissen sie mit einem Ruck auf die Beine; ein deftiger Stoß ließ sie der Schwester hinterhertorkeln, die bereits ein Stück vorausgegangen war. In diesem Augenblick bemerkte Zedd. daß sie noch von weiteren Soldaten, etwa einem Dutzend an der Zahl, eskortiert wurden.
    Der Wagen hatte sie am Ende einer Art Straße abgesetzt, die sich auf verschlungenem Weg durch das schier endlose Feldlager wand. Das Ende dieser Straße, wo die Wagen in Reih und Glied aufgereiht standen, schien den Eingang zu einem inneren Lager, wahrscheinlich der militärischen Kommandozentrale, zu bilden. Die einfachen Truppen außerhalb des Rings aus schwer bewaffneten Wachen waren mit Essen, Würfeln und Zocken beschäftigt, sie betrieben einen regen Tauschhandel mit Beutegut, scherzten, unterhielten und betranken sich, während sie zusahen, wie die beiden Gefangenen von ihrer Eskorte abgeführt wurden.
    Zedd kam der Gedanke, daß unter den Soldaten, wenn er mit lauter Stimme verkündete, er sei für den Lichtbann verantwortlich, der so viele ihrer Kameraden getötet oder verletzt hatte, ein Tumult ausbrechen, sie sich auf sie stürzen und sie umbringen würden, bevor Jagang Gelegenheit erhielt, ihn und Adie nach Belieben zu foltern.
    Zedd, bereit, seinen Plan in die Tat umzusetzen, hatte den Mund bereits geöffnet, doch dann sah er die Schwester sich kurz zu ihm herumdrehen und mußte feststellen, daß ihre Kontrolle über den Ring um seinen Hals ihn seiner Stimme beraubt hatte. Ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis würde er kein einziges Wort über die Lippen bringen.
    Sie folgten der Schwester vorbei an der Wagenreihe, die vor dem einen Gefährt stand, in dem sie hergebracht worden waren. Weit über ein Dutzend dieser Transportwagen reihten sich vor dem abgesperrten Bereich mit den größeren Zelten auf, keiner davon leer, sondern alle ausnahmslos mit Kisten voll gestapelt.
    Mit wachsender Beklommenheit dämmerte es Zedd. Auf diesen Wagen lag das Beutegut aus der Burg der Zauberer; diese Wagen hatten sie auf ihrer Fahrt begleitet. Alle waren voll gepackt mit Gegenständen, die diese nicht mit der Gabe gesegneten Kerle auf Geheiß der Schwestern aus der Burg getragen hatten. Zedd wagte nicht, sich vorzustellen, welch unbezahlbare und hochgefährliche Dinge sich in diesen Kisten befinden mochten. Die Burg war voller Objekte, die jedem gefährlich werden konnten, sobald man sie von den sie bewachenden Schilden trennte. Es waren seltene Stücke darunter, die, wurden sie auch nur für kurze Zeit aus ihrer schützenden Umgebung - Dunkelheit etwa - entfernt, ihre Entwicklungsfähigkeit verloren.
    Wachen, bekleidet mit mehreren Schichten aus Fellen, Kettenhemden und Leder und bewaffnet mit Langspießen, die mit langen Stahlspitzen sowie ausgestellten, scharf geschliffenen Klingen, mit riesigen Sicheläxten und dornenbewehrten Keulen versehen waren, durchstreiften die Sperrzone. Diese finsteren Krieger wirkten noch kräftiger und bedrohlicher als die regulären Truppen draußen im eigentlichen Lager - und die waren bereits

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