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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nachzukommen versuchte. Nach dem Geräusch der Fäuste auf ihrem Körper zu urteilen, war der Kerl mit ihren Bemühungen nicht zufrieden. Zedd schloß die Augen und wünschte sich, er könnte seine Ohren ebenso verschließen.
    Die Vorderseite von Zedds beengender Kiste klappte mit einem Krachen auf, so daß noch mehr Helligkeit und Staub den Weg ins Innere fanden. Eine kräftige Hand langte ins Innere der Kiste und schob einen Schlüssel ins Schloß. Zedd hielt seinen Kopf so weit wie möglich von ihm entfernt, um ihm allen verfügbaren Platz zu lassen und ihn in seinem Tun nicht unnötig zu behindern. Seine Bemühungen trugen ihm einen derben Stoß seitlich gegen den Kopf ein, der ihm noch lange die Ohren klingen ließ.
    Endlich öffnete sich das Schloß mit einem Schnappen. Der Kerl packte Zedd mit seiner kräftigen Hand bei den Haaren, zerrte ihn wie einen Sack Getreide aus der Kiste und schleifte ihn zum rückwärtigen Teil des Wagens. Zedd preßte die Lippen fest aufeinander, um nicht laut aufzuschreien, als seine Knochen über die vorstehenden Laufschienen auf der Ladefläche holperten. An der Ladekante angekommen, wurde er ohne großes Federlesen hinuntergestoßen und landete hart auf dem Boden. Dort packte ihn ein Hüne bei den Haaren und riß ihn unsanft auf die Beine.
    Endgültig verließ ihn aller Mut, als er sah, daß sie sich inmitten einer Armee von furchterregenden Ausmaßen befanden. So weit das Auge reichte, bedeckten dunkle Menschenmassen, einem häßlichen Ausschlag gleich, die Landschaft. Offenbar waren sie also am Ziel.
    Aus den Augenwinkeln sah er Adie mit hängendem Kopf neben sich im Staub hocken. Sie hatte eine blaugraue Prellung an der Wange und hob nicht einmal den Blick, als ein Schatten auf sie fiel.
    Eine Frau in einem langen, schmutzfarbenen Rock trat vor sie beide hin und riß Zedd aus seiner Betrachtung der gegnerischen Streitkräfte. Er erkannte ihr graubraunes Wollkleid sofort wieder, es gehörte ebenjener Schwester der Finsternis, die ihnen den Halsring umgelegt hatte. Ihren Namen kannte er nicht, sie hatte sich ihm nicht vorgestellt; genau genommen hatte sie, seit man sie in ihren Kisten angekettet hatte, überhaupt nicht mehr mit ihnen gesprochen. Als sie jetzt vor ihnen stand, erinnerte sie ihn an eine strenge Gouvernante für schwer erziehbare Kinder.
    Der Ring in ihrer Unterlippe, der sie als Sklavin auswies, nahm ihrem autoritären Gehabe in Zedds Augen unwiderruflich allen Glanz.
    Der Boden war mit Pferdedung bedeckt, meist alt und trocken, wenn auch nicht überall. Hinter dem Rücken der Schwester standen, scheinbar ohne jede Ordnung, inmitten der Soldaten Pferde angepflockt. Diejenigen, die dem Anschein nach der Kavallerie angehörten, waren hervorragend gepflegt; die Arbeitstiere dagegen machten einen weniger gesunden Eindruck. Überall zwischen den Pferden und Soldaten war die spätnachmittägliche Landschaft mit Wagen und Vorratsstapeln übersät.
    Über allem lag ein übler Gestank von nicht tief genug ausgehobenen Latrinen, von Pferden und Mist, vermischt mit den unerträglichen Ausdünstungen auf beengtem Raum hausender Menschen, die ihre gewohnten hygienischen Verrichtungen schon seit längerem vernachlässigten. Zedd kniff die Lider halb zusammen, als beißender Rauch von einem der unzähligen Kochfeuer vorüberzog und ihm in den Augen brannte.
    Überdies wimmelte die Luft nur so von Moskitos, Mücken und Fliegen. Die Fliegen waren am schlimmsten. Die Moskitostiche würden später zu jucken beginnen, Fliegenstiche aber plagten einen vom Augenblick des Einstichs an, und mit seinen auf den Rücken gefesselten Armen vermochte er sich ihrer nicht anders als durch das Schütteln seines Kopfes zu erwehren, um sie wenigstens von Augen und Nase fernzuhalten.
    Die beiden Soldaten, die Zedd und Adie aus ihren Kisten befreit hatten, warteten geduldig rechts und links neben ihnen. Hinter den Röcken der Frau erstreckte sich, so weit das Auge reichte, ein Feldlager von enormen Ausmaßen. Überall erblickte man Soldaten, Soldaten, die mit irgendwelchen Arbeiten beschäftigt waren, die schliefen oder irgendeiner Freizeitbeschäftigung nachgingen. Bekleidet waren sie mit allen nur erdenklichen Kleidungsstücken, von Lederrüstungen. Kettenhemden und dornenbewehrten Gürteln bis hin zu Fellen, schmutzstarrenden Waffenröcken oder Hosen im fortgeschrittenen Zustand des Verfalls. Die meisten waren unrasiert, und alle waren so verdreckt wie völlig verwilderte Einsiedler weit abseits

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