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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zusammenzubrechen. Von seinen Fingerspitzen tropfte immer noch Blut.
    Kahlan war sofort bei ihm, in der Hand ein kleines Halstuch, das Jennsen aus ihrer Tasche gezogen hatte. »Hast du den Verstand verloren?«, fauchte sie ihn erbost an, während sie seinen blutenden Arm notdürftig verband.
    Er bedankte sich für ihre Hilfe, war ansonsten aber nicht gewillt, auf ihren Vorwurf einzugehen, zumal er das Zittern seiner Finger nicht unterbinden konnte. Cara hatte sich nicht zurückgehalten. Er war einigermaßen sicher, daß sie ihm keine Knochen gebrochen hatte, auch wenn ihm sein Gefühl ihm etwas anderes sagte. Tränen des Schmerzes liefen ihm dennoch über die Wangen.
    Als Kahlan fertig war schob Cara eine Hand unter seinen Arm und half ihm wieder auf die Beine. »Die Mutter Konfessor hat völlig Recht«, raunte sie ihm knurrend zu. »Ihr habt den Verstand verloren.«
    Richard verspürte keine Lust die Notwendigkeit dessen, was er sie hatte tun lassen, zu verteidigen, statt dessen wandte er sich wieder den Männern zu und zeigte ihnen seinen Arm. Auf dem Halstuchverband hatte sich der Länge nach ein nasser, dunkelroter Fleck gebildet, der langsam größer wurde.
    »Was ihr soeben gesehen habt, ist eine mächtige Magie. Die Magie selbst konntet ihr nicht sehen, wohl aber ihre Wirkung. Wenn Cara dies wünscht, vermag diese Magie zu töten.« Die Männer blickten besorgt in ihre Richtung und betrachteten sie mit neu erwachtem Respekt. »Euch dagegen konnte der Strafer nichts anhaben, weil ihr nicht fähig seid, eine Wechselbeziehung mit dieser Art der Magie einzugehen. Nur wer zumindest mit einem Funken der Gabe geboren wurde, kann die Berührung dieser Waffe spüren.«
    Die Stimmung war umgeschlagen; der Anblick des Blutes hatte alle schlagartig ernüchtert.
    Nur zu gern hatte Richard jetzt auch die Frage nach der Übergabe des Gegenmittels geklärt, doch Owen und seine Kameraden waren immer noch uneins. Dabei drängte die Zeit, wie Richard sich angesichts seines geschwächten Zustands infolge der Berührung mit dem Strafer eingestehen mußte. Der stechende Schmerz des Giftes kroch allmählich wieder seine Brust herauf.
    Wenn er die Männer möglichst bald dazu bringen konnte, ihm das Versteck des Gegenmittels zu verraten, würde er sich vielleicht rechtzeitig wieder erholen.
    Wenn nicht, war seine Überlebenschance nahezu null.

44
    Die Männer hielten sich ausnahmslos an Richards Anweisungen und verzichteten darauf, sich untereinander auszutauschen. Wer von ihnen würde also für die Überreichung des Gegenmittels stimmen und zwei Steine in seiner geschlossenen Hand halten? Und wer hielt nur einen darin, um damit seine Ablehnung kundzutun?
    Als Richard schließlich zu ihnen hinüberging, trat einer der jüngeren Männer vor, einer von denen, die ganz ungeduldig gewesen waren zu hören, was Richard ihnen zu sagen hatte. Er hatte den Eindruck gemacht, als hätte er aufmerksam zugehört und über die Dinge nachgedacht, die Richard ihnen erklärt hatte. Richard wußte, wenn dieser Mann mit »Nein« stimmte, bestand nicht die geringste Chance, daß die anderen zustimmen würden.
    Als der junge blonde Mann seine Faust öffnete, lagen zwei Steine darin. Richard atmete innerlich erleichtert auf. daß wenigstens einer von ihnen beschlossen hatte, das Richtige zu tun.
    Dann trat der Nächste vor und öffnete seine Faust; auch er hielt zwei Steine in der Hand. Richard quittierte es mit einem knappen Nicken, ohne sich eine Regung anmerken zu lassen, und ließ ihn zur Seite wegtreten. Inzwischen hatten die übrigen Männer eine Schlange gebildet; einer nach dem anderen traten sie vor und öffneten wortlos ihre Hand. Jeder zeigte ihm zwei Steine zum Beweis seiner Bereitschaft, die tödliche Bedrohung zurückzunehmen, ehe er sich entfernte, damit der Nächste seine Entscheidung kundtun konnte.
    Owen war der letzte in der Reihe. Die Lippen fest aufeinandergepreßt, sah er hoch zu Richard, ehe er seine Hand vorstreckte. Mit den Worten »Ihr habt uns nichts getan« öffnete er seine Faust. Auf der Innenfläche seiner Hand lagen zwei Steine.
    »Was jetzt aus uns werden wird, weiß ich nicht«, erklärte er, »aber ich sehe ein, daß wir Euch kein Leid zufügen dürfen, nur weil wir dringend Eure Hilfe brauchen.«
    Richard nickte. »Ich danke dir.« Die Aufrichtigkeit in seiner Stimme rief ein Lächeln auf die Gesichter vieler, die die Szene beobachtet hatten. »Jeder von euch hat mir zwei Steine gezeigt; daß ihr euch ausnahmslos

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