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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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faßte Kahlan ihn bei den Armen. »Das Gegenmittel -was ist mit dem Gegenmittel passiert! Ich hatte Owen doch gebeten, es dir zu bringen. Hast du es etwa nicht bekommen?«
    Richard, gepackt von einem neuerlichen Hustenanfall, schüttelte den Kopf; der Schmerz schien ihn innerlich zu zerreißen. Endlich kam er wieder zu Atem. »Nun, das ist zugegebenermaßen ein Problem. In dem Fläschchen befand sich nicht das Gegenmittel, sondern nur Wasser, mit ein wenig Zimt versetzt.«
    Kahlans Gesicht wurde leichenblaß. »Aber …« Ihr Blick ging zu Nicholas’ Körper, zu seinem Kopf der am Ende einer blutigen, quer über den Fußboden reichenden Spur auf der Seite lag.
    »Wie sollen wir jetzt, da Nicholas tot ist, an das Gegenmittel kommen. Richard?«
    »Es existiert überhaupt kein Gegenmittel. Nicholas wollte meinen Tod, mit allen Mitteln. Vermutlich hat er es schon vor langer Zeit vernichtet. Und um dich in seine Gewalt zu bekommen, hat er dir dann eine Fälschung ausgehändigt.« Die Freude auf ihrem Gesicht wich blankem Entsetzen. »Aber ohne das Gegenmittel … «

64
    »Wir haben im Augenblick keine Zeit, um uns den Kopf über das Gift zu zerbrechen«, erklärte Richard, während er ihr auf die Beine half.
    Keine Zeit? Sie sah, wie er unsicheren Schritts zur anderen Seite des Raumes hinüberwankte und dort ungeschickt nach dem Fenstersims tastete, um sich festzuhalten.
    An der kleinen Fensteröffnung in der äußeren Umwallung der Festungsanlage gab er mit dem hohen, hellen Pfeifen des gemeinen Fliegenschnäppers ein Zeichen - es war das Pfeifen, das Cara für das des legendären kurzschwänzigen Föhrenhabichts hielt.
    »Ich habe eine Pfahlleiter benutzt«, erläuterte er. »Cara ist bereits auf dem Weg hierher.«
    Kahlan wollte zu ihm hingehen, doch ihr Körper fühlte sich beängstigend fremd an. Steifbeinig legte sie ein paar unbeholfene Schritte zurück; sie kam sich in ihrem eigenen Körper wie eine Fremde vor. Es erschien ihr fremd, selbst atmen, mit ihren eigenen Augen sehen, mit ihren eigenen Ohren hören zu müssen. Die Berührung der Kleidungsstücke auf ihrer Haut war ungewohnt, fast lästig.
    Richard reichte ihr die Hand, um sie zu stützen. Bei aller Unsicherheit fand sie, daß sie immer noch sicherer auf den Beinen stand als er.
    »Wir werden uns den Weg nach draußen freikämpfen müssen, aber zumindest haben wir ein wenig Unterstützung. Du bekommst das erste Schwert, das mir in die Finger fällt.«
    »Richard, ich … bin es noch nicht wieder gewöhnt, in meinem Körper zu sein. Ich glaube, ich bin noch nicht so weit, daß ich da hinaus gehen kann.«
    »Uns wird kaum etwas anderes übrig bleiben; wir müssen von hier fort. Versuch, dich langsam wieder einzugewöhnen, ich werde dir dabei helfen.«
    »Du kannst doch selbst kaum laufen.«
    Cara, am oberen Ende der Pfahlleiter, die Richard zurechtgeschnitten hatte, war gerade dabei, ihren Oberkörper durch die kleine Fensteröffnung nach drinnen zu zwängen. Auf halbem Weg klappte ihr vor entzücktem Staunen der Unterkiefer herunter. »Mutter Konfessor - Lord Rahl hat es tatsächlich geschafft.«
    »Ihr braucht gar nicht so überrascht zu tun«, murrte Richard, während er die Mord-Sith vollends nach innen zog.
    Cara hatte von dem ausgestreckt am Boden liegenden Toten kaum Notiz genommen, als Kahlan sie bereits in die Arme schloß.
    »Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, Euch zu sehen«, rief Cara.
    »Und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie froh ich bin, Euch mit meinen eigenen Augen zu sehen.«
    »Ich wünschte nur, Euer Tausch hätte funktioniert«, setzte Cara bedrückt hinzu.
    »Wir werden eine andere Möglichkeit finden«, beruhigte Kahlan sie.
    Richard zog die Tür behutsam einen Spalt weit auf und spähte hinaus, ehe er sie wieder schloß und sich herumwandte.
    »Die Luft ist rein. Die Türen auf der linken Seite und rings um die Galerie führen zu den Zimmern, in denen die Frauen gefangen gehalten werden. Die nächste nach unten führende Treppe befindet sich gleich rechts. Einige Zimmer im unteren Geschoß sind Offizieren vorbehalten, die übrigen Räumlichkeiten dienen den einfachen Soldaten als Quartier.«
    Cara nickte. »Ich bin bereit.«
    Kahlan sah fragend von einem zum anderen. »Bereit wofür?«
    Richard nahm sie beim Ellenbogen beiseite. »Du mußt mir sehen helfen.«
    »Dir sehen helfen? So weit ist die Vergiftung bereits fortgeschritten?«
    »Hör einfach zu. Wir werden nach links die Galerie entlang gehen und

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