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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gut, Owen, warum begleitest du uns nicht über Nacht in unser Lager? Dort können wir zumindest deinen Wasserschlauch auffüllen, ehe du dich morgen früh wieder auf deinen Weg machst.«
    Cara sah Richard mit zusammengepreßten Zähnen an und konnte kaum noch an sich halten. »Warum überlaßt Ihr es nicht einfach mir, ihn zu …«
    »Ich denke, wir alle haben Verständnis für Owens Schwierigkeiten. Er sorgt sich um seine Freunde und seine Familie. Gleich morgen früh kann er wieder seiner Wege gehen.«
    Vor allem wollte Richard ihn nicht einfach irgendwo hier draußen im Dunkeln zurücklassen, wo sie ihn nicht so leicht im Auge behalten konnten wie in ihrem Lager. Morgen früh würde man ihn sicher ohne größere Schwierigkeiten daran hindern können, ihnen zu folgen. Cara durchschaute schließlich seine Absicht und beruhigte sich; sie würde, während Richard und Kahlan schliefen, einen Fremden gewiß im Auge behalten wollen.
    Kahlan neben sich, machte sich Richard auf den Weg zurück zum Wagen. Owen folgte ihnen, nicht ohne sich immer wieder nach Tom und Cara umzusehen.

10
    Richard tauchte die beiden Wasserschläuche Owens auf der Ladefläche des Wagens in das Faß, in dem sich noch ein letzter Wasserrest befand, während Owen, den Rücken an eines der Wagenräder gelehnt, gelegentlich unter Caras zornigen Blicken erwartungsvoll zu ihm hochschaute. Es war nicht zu übersehen, daß Cara den Burschen nicht leiden konnte, was aber in Anbetracht der ausgeprägten Beschützerinstinkte der Mord-Sith nicht zwangsläufig bedeuten mußte, daß dieses Gefühl berechtigt war.
    Aus irgendeinem Grund aber mochte auch Richard den Mann nicht sonderlich. Nicht daß er eine regelrechte Abneigung für ihn empfunden hätte, er konnte sich halt nur nicht so recht für ihn erwärmen. Er war höflich und dem äußeren Eindruck nach alles andere als gefährlich, und doch hatte sein ganzes Auftreten etwas, das Richard … gereizt stimmte.
    Tom und Friedrich zerkleinerten das trockene Holz, das sie gesammelt hatten, und fütterten damit das kleine Lagerfeuer, bis der köstliche Duft von Kiefernharz den intensiven Geruch der nahen Pferde überdeckte.
    Ab und zu schielte Owen ängstlich zu Cara, Kahlan, Tom oder Friedrich hinüber - mit Abstand am unwohlsten schien er sich jedoch in Jennsens Gegenwart zu fühlen. Obwohl er sich bemühte, nicht zu ihr hinzusehen, und jeden Augenkontakt mied, wurde sein Blick wie magisch ein ums andere Mal von ihren im Schein des Lagerfeuers leuchtenden Haaren angezogen.
    Jennsen ignorierte seine verstohlenen Blicke auf ihr Haar und bot ihm lächelnd ein Stück von ihrem Trockenfleisch an.
    Owen starrte sie nur mit großen Augen an, als sie sich zu ihm herabbeugte.
    »Ich bin keine Hexe«, versuchte sie ihm klar zu machen. »Die Leute denken oft, mein rotes Haar ist ein Zeichen, daß ich eine Hexe bin, aber das ist Unsinn - das kannst du mir getrost glauben. Ich kann dir versichern, ich besitze keinerlei magische Kräfte.«
    Richard war überrascht, wie scharf, fast scheidend ihre Stimme klang, und fühlte sich einmal mehr daran erinnert, daß sich unter ihrer weiblichen Grazie ein überaus robustes Wesen verbarg.
    Mit immer noch aufgerissenen Augen erwiderte Owen: »Natürlich nicht. Ich … ich hab nur noch nie so … schönes Haar gesehen, das ist alles.«
    »Vielen Dank.« Jennsens Lächeln kehrte zurück, und sie bot ihm von neuem ein Stück Trockenfleisch an.
    »Es tut mir wirklich leid«, entschuldigte Owen sich höflich, »aber wenn es Euch nichts ausmacht, ziehe ich es vor, auf Fleisch zu verzichten.«
    Er langte rasch in seine Jackentasche und holte ein zusammengeknotetes Tuch hervor in dem sich trockener Zwieback befand. Mit einem bemüht wirkenden Lächeln bot er ihn Jennsen an.
    »Mögt Ihr vielleicht einen hiervon?«
    Tom fuhr hoch und warf Owen einen zornigen Blick zu.
    »Vielen Dank, nein.« Jennsen zog ihre bereits ausgestreckte Hand zurück und ließ sich auf einem flachen Stein nieder. »Wenn du kein Fleisch ißt solltest du den Zwieback am besten selbst essen«, sagte sie zu Owen. »Leider haben wir außer Fleisch fast nichts.«
    »Und warum ißt du kein Fleisch?«, erkundigte sich Richard.
    Owen sah über seine Schulter hoch zu Richard auf der Ladefläche des Wagens. »Weil mir die Vorstellung nicht behagt, Tiere zu töten, nur um mein Bedürfnis nach Nahrung zu stillen.«
    Jennsen zwang sich zu einem höflichen Lächeln. »Welch noble Einstellung.«
    Ein verlegenes Lächeln zuckte um

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