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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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jemand sich über ihn beugte und ihm den Rest gab.
    Statt dessen wurde er erneut auf die Füße gerissen. Einer der Männer griff ihm ins Haar und bog seinen Kopf in den Nacken, so daß er gezwungen war, der Frau direkt ins Gesicht zu sehen. Die finstere Miene, die ihm entgegenblickte, sah aus, als hätte sie sich dauerhaft in ihr Gesicht gegraben. Sie spuckte ihm ins Gesicht.
    Zedd lächelte. »Hm, offenbar haben wir es mit einem verzogenen Balg zu tun, das gerne ›Wie du mir, so ich dir‹ spielt.«
    Der unvermittelt wuchtige Hieb, der sich bis tief in seine Eingeweide zu bohren schien, entlockte Zedd ein gequältes Stöhnen. Hätten die Männer ihn nicht unter den Armen gestützt, er wäre eingeknickt und in sich zusammengesunken. Er war nicht ganz sicher, wie sie es angestellt hatte - vermutlich mit einer Faust aus Luft, abgefeuert mit der ganzen Kraft ihrer Gabe. Statt sie zu einer scharfen Kante zu verdichten, hatte sie der geballten Luft keine ausdrückliche Form verliehen, sonst hätte ihn der Schlag womöglich glatt entzweigerissen. Auch so bestand nicht der geringste Zweifel, daß seine Magengegend zu einem einzigen blauen Fleck erblühen würde.
    Es dauerte eine lange, von quälender Verzweiflung erfüllte Zeit, bis er endlich wieder Luft holen konnte.
    Die laut seiner Gabe nicht vorhandenen Männer richteten ihn gewaltsam wieder auf.
    »Zu meiner Enttäuschung muß ich feststellen, daß ich mich in der Gewalt einer Hexenmeisterin von offenbar recht beschränktem Einfallsreichtum befinde«, spottete Zedd.
    Seine Bemerkung rief ein Lächeln auf ihr boshaftes Gesicht. »Seid unbesorgt, Zauberer Zorander, Seine Exzellenz kann es gar nicht erwarten, Euren klapperdürren Körper in die Finger zu bekommen. Er beherrscht das Spiel ›Wie du mir, so ich dir‹ so meisterhaft, daß, da bin ich vollkommen sicher, sogar Ihr es als originell empfinden werdet. Nach meiner Erfahrung ist Seine Exzellenz in punkto Grausamkeit von beispiellosem Erfindungsreichtum. Er wird Euch gewiß nicht enttäuschen.«
    »Was stehen wir dann hier noch rum? Ich kann es gar nicht erwarten, endlich ein paar Worte mit Seiner Exzellenz zu wechseln.«
    Während die Schergen seinen Kopf für sie in den Nacken rissen, fuhr sie ihm mit einem Fingernagel seitlich über Gesicht und Hals, nicht so fest, um eine blutende Wunde zu hinterlassen, aber doch genug, um ihre nur mit Mühe unterdrückte Grausamkeit anzudeuten. Sie beugte sich erneut über ihn und zog dabei eine Braue hoch, daß es Zedd eiskalt überlief.
    »Ich könnte mir denken, daß Ihr hochfliegende Pläne habt, was Ihr bei einer solchen Audienz zu tun oder sagen gedenkt.« Sie streckte die Hand vor und hakte ihren Finger hinter einen um seinen Hals befestigten Gegenstand. Als sie einmal kurz fest daran riß, merkte er, daß er eine Art Halsring trug. Nach der Art, wie er in die Haut an seinem Nacken schnitt, mußte er aus Metall sein.
    »Ratet mal, was das ist«, forderte sie ihn auf. »Ratet einfach.«
    Zedd seufzte. »Eure Art hat etwas wahrlich Ermüdendes. Aber vermutlich habt Ihr das bereits häufiger gehört.«
    Erpicht darauf, ihm die schlechte Neuigkeiten mitzuteilen, überging sie seinen Spott. Ihr boshaftes Lächeln wurde breiter. »Es ist ein Rada’Han.«
    Das Gefühl der Bestürzung nahm spürbar zu, Zedd vermied es jedoch, sich etwas anmerken zu lassen.
    »Tatsächlich.« Er unterbrach sich, um lange und ausgiebig zu gähnen. »Nun, ich hatte auch nicht erwartet, daß eine Frau von Euren beschränkten geistigen Fähigkeiten sich etwas Originelles einfallen läßt.«
    Sie rammte ihm ein Knie in den Unterleib. Zedd krümmte sich vor Schmerzen, außerstande, ein Stöhnen zu unterdrücken. Mit einer derart groben und brutalen Reaktion hatte er nicht gerechnet.
    Die Schergen gönnten ihm keine Verschnaufpause und richteten ihn gewaltsam wieder auf, was ihm ein gequältes Ächzen entlockte. Er hatte die Zähne zusammengebissen, Tränen liefen ihm aus den Augen, und seine Knie drohten nachzugeben, und doch zwangen ihn die beiden Kerle, aufrecht stehen zu bleiben.
    Ihr Lächeln begann ihn zu ermüden. »Seht Ihr, Zauberer Zorander? Originalität ist gar nicht unbedingt erforderlich.«
    Zedd sah, was sie meinte, hütete sich aber, es zuzugeben.
    In Gedanken bereitete er sich bereits darauf vor, den verfluchten Ring um seinen Hals wieder loszuwerden. Er war schon einmal - von der Prälatin - ›gefangen genommen‹ worden und hatte, einem kleinen Jungen gleich, der noch im

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