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Das Reich in der Tiefe

Das Reich in der Tiefe

Titel: Das Reich in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Koch
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mir gekommen?“
    „Als ich hier war, sagte man mir, du seiest unterwegs. Aber jetzt ist mir klar geworden, daß ich dir helfen muß!“
    „Wie willst du uns denn helfen?“ erkundigte sich Rocco lächelnd.
    „Schick mich auf die Erde zurück, ich will wiederkommen mit Waffen, durch welche wir der Flugdrachen Herr werden können. Bisher hatte ich nicht die Absicht, Cheti zu verlassen, jetzt aber ist es notwendig. Doch kann ich allein den Weg nicht finden, eine Expedition muß mich zum Ausgang zur Oberwelt bringen …“
    „Holla, holla!“ mischte sich der Kronprinz ins Gespräch. „Ich habe mich sehr über Ihr vernünftiges Verhalten bei der entscheidenden Ratssitzung vor einem Jahr gefreut, wir gaben Ihnen damals eine Stelle, von der wir glaubten, daß sie Ihnen zusagt, vernahmen, daß Sie sich bewähren und im Begriff sind, ein tüchtiger Bürger zu werden. Machen Sie nicht schon wieder Schwierigkeiten! Sagen Sie doch offen, daß Sie wieder in Ihre Heimat wollen, man könnte darüber reden. Aber bitte später, jetzt haben wir andere Sorgen. Mit den Flugdrachen werden wir selbst fertig!“
    Klaus hatte geglaubt, daß sein Angebot mit Begeisterung aufgenommen würde, um so bitterer war er enttäuscht. Doch er wagte noch einmal einen Vorstoß: „Königliche Hoheit glauben also an einen Trick, damit ich heimkomme? Nein! Ich versichere feierlich, daß es nicht so ist. Meine Absicht war, dem Reich Cheti zu helfen!“
    „Gut, ich will es glauben. Aber ich sage Ihnen ganz ehrlich, daß Ihre Rücksendung mit größeren Gefahren für uns verbunden ist, als diese Ungeheuer bedeuten. Wir wissen sehr genau darüber Bescheid, wie es auf der Oberwelt aussieht. Man hat dort eine gigantische Technik entwickelt, aber diese Technik ist Herrin der Menschen, nicht Dienerin, und das hat zu Zuständen geführt, die uns als höllisch erscheinen. Die Menschen der Oberwelt sind für uns bedrohlicher, als die Bestien, mit denen wir es jetzt zu tun haben.“
    Klaus wußte von Toxa, woher der Kronprinz diese Kenntnisse hatte, er zwang sich, ruhig zu entgegnen: „Leider haben Sie recht, Königliche Hoheit, die Menschen der Oberwelt sind tatsächlich eine Gefahr für Cheti. An sich will ich gar nicht zurück, denn mich hält hier ein sehr starkes Band. Meinen Ausflug zur Oberwelt würde ich so einrichten, daß niemand etwas erfährt und keine Gefahr für Cheti entsteht, im eigensten Interesse.“
    „Was für ein Band hält Sie hier?“
    „Darf ich davon erst zum Schluß sprechen? Zunächst möchte ich deutlich machen, daß Sie mit diesen Bestien gar nicht anders fertig werden können.“
    „Wir haben gerade darüber gesprochen und uns entschlossen, bei allen Posten im Gefahrengebiet Fackeln und Behälter bereit zu halten, die schweflige Dämpfe entwickeln, wenn man sie wirft. Nach den Meldungen der Patrouille ist den Ungeheuern nur so beizukommen. Schwefeldampf hat die riesigen Tiere im jenseitigen Vorland der Nordwand getötet. Sonst sind sie unverletzlich.“
    „Verzeihung, Königliche Hoheit, es mag sein, daß es gelingt, sie mit Feuerbränden und Schwefelgas zu verscheuchen, aber die neue Höhle können Sie damit nie erobern, und man würde ständig in Angst und Schrecken vor den Einfällen der Bestien leben. Ich verbürge mich dafür, daß schon ein einzelnes Gewehrgeschoß ihren Schuppenpanzer durchschlägt und daß die Granate einer Panzerabwehrkanone sie vollständig zur Strecke bringt. Hätte ich eine einzige Kompanie hier, meine Kompanie, in der ich gedient habe, würde ich die Gefahr bannen und das ganze neue Land von den Ungeheuern säubern.“
    „Was ist ein Gewehr, was eine Kompanie?“ wollte der Kronprinz wissen, und Erichsen mußte weit ausholen, um alle militärischen Fachausdrücke, die er angewendet hatte, zureichend zu erklären.
    „So bringen Sie uns eine Kompanie“, verlangte der Prinz mit plötzlichem Entschluß.
    „Das geht nicht, das würde ungeheures Aufsehen erregen, Verhandlungen von Staat zu Staat notwendig machen, die ganze Weltöffentlichkeit erführe davon, und die Folgen wären unabsehbar. Genau das müßte eintreten, was Sie, Königliche Hoheit, nicht zu Unrecht befürchten. In Scharen würden Abenteurer und Glücksritter kommen, denn Sie haben eine Anzahl Dinge, die Gier erregen, Diamanten, Gold, Platin. Die Gäste von der Oberwelt würden rasch mit den Bestien fertig werden, aber mit dem ruhigen Leben in Cheti wäre es vorbei!“
    Ayar Tupac nickte: „Was mir berichtet wurde, trifft also

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