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Das Riff der roten Haie

Das Riff der roten Haie

Titel: Das Riff der roten Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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in Papeete ankommt, sich eine Luxus-Suite bestellt und dann mit einem Dumping an Echt-Perlen den ganzen Markt durcheinanderbringt, fiel für Pandelli unter ›Schwierigkeiten‹. Zu verhindern, daß er diese Nummer ein zweites Mal durchzog, war einfach. Dazu braucht man noch nicht einmal eine Kugel. Ein Messer reichte: Ein guter Stich – und ab in den Hafen!
    Mit Sicherheit aber war es besser, den Typ beobachten zu lassen, um so selbst an den Herkunftsort der echten Perlen zu gelangen. Denn das mußte Alessandro zugeben: Die Ware war eine Sensation!
    Beim ersten Mal war dieser Plan mißlungen, Boucher hatte das Geschäft gemacht. Aber das Gerücht hielt sich, der blonde Amerikaner würde wieder auftauchen. Und für diesen Fall wußte Alessandro Pandelli, was er zu tun hatte …
    Ron, wie gesagt, hatte keine Ahnung von der Existenz eines Alessandro Pandelli, als die ›Paradies‹ in Papeete festmachte. Hier fühlte er sich nach allem schon beinahe wie zu Hause. Außerdem lief alles so, wie er es schon kannte – allerdings mit der Variante, daß Charles Boucher, nachdem er ausgejammert und seine halbe Million Dollar herausgerückt hatte, voll andächtigen Staunens Tama zur ›schönsten Frau der Südsee‹ erklärte und sie von morgens bis abends mit seinen Komplimenten eindeckte.
    Dann ging es wieder zurück. Und wieder war die arme ›Paradies‹ bis zur Wasserlinie beladen.
    Doch das Wasser war so herrlich wie die Liebe auf Rundbett oder Sonnendeck. Tama und Ron beobachteten Delphinschwärme, sahen den riesigen Mantas nach, die schattengleich unter dem Kiel der ›Paradies‹ hindurchzogen und hatten keine Ahnung, daß ihnen ein zweites Schiff folgte: größer, stärker, schneller auch als die ›Paradies‹ …
    Alessandro Pandelli hatte für diesen Job die ›Roi de Tahiti‹ gechartert. Es genügte ihm völlig, daß er die ›Paradies‹ nicht aus dem Radar verlor. Die ›Roi‹ verfügte über einen eigenen Hubschrauber.
    Piero de Luca, der Pilot, Kalabrese wie er selbst und seit Jahren bei Pandelli als Mann für besonders kitzlige Aufgaben auf der Lohnliste, hatte dazu eine ganze Crew bewährter Spezialisten an Bord gebracht. Pandelli war schließlich ein vorsichtiger Patron. Um sich nicht überraschen zu lassen, kalkulierte er in derartigen Situationen stets auch die Möglichkeit eines negativen Ausgangs ein.
    Die Fremden werden kommen … Und du, Ovaku, du wolltest es so!
    Nomuka'tas düstere Prophezeiung begann Gestalt anzunehmen …
    Gewollt hatte Ron es nicht. Aber hatte er nicht alles, was nun folgte, mit seinem Verhalten heraufbeschworen?
    In der folgenden Zeit warf sich Ron dies immer und immer wieder, bis zur Selbstzerfleischung, vor. Denn die Rechnung, die nun vorgelegt wurde – was war sie im Grunde schon anderes als die Quittung seines eigenen Versagens?
    Es war ein wunderschöner Junimorgen, als die ›Roi de Tahiti‹ vor Tonu'Ata Anker warf. Staunend und erschrocken standen alle am Strand. Keiner konnte es glauben. Gerade noch hatte Jack Willmore verkündet: »Ron, Mensch! Was für ein herrliches Gefühl ist das doch, zu wissen, daß es uns gar nicht gibt …«
    Und da erschien diese riesige Yacht, und von ihrem Heck stieg ein Hubschrauber auf. Der Alptraum, der Irrsinn konnte beginnen!
    Der Hubschrauberpilot Piero de Luca warf eine Botschaft ab. Sie enthielt die Einladung zu einem Gespräch, aber das lief letztendlich auf ein Ultimatum hinaus.
    Die ›Roi‹ aber hatte bereits begonnen, die Perlenbucht anzusteuern.
    Was immer sich Pandelli gedacht haben mochte – die Antwort mußte ihn überraschen. Jack machte den ›Puma‹ klar, einen zu Rettungsdiensten umgebauten US-Heeres-Hubschrauber, fast doppelt so groß wie der winzige Luftfloh der ›Roi‹. Und während sich am Himmel die Piloten einen erbarmungslosen Luftkampf lieferten, dem sie schließlich beide zum Opfer fielen, zerbrach der Frieden der Bucht im Rattern der Maschinenwaffen und den donnernden Explosionen der Minen, die von der ›Roi‹ geworfen wurden.
    Du wolltest es so!
    Nein!
    Nie … Niemals, Nomuka'ta …
    Nomuka'ta war auf der ›Paradies‹, als der Bug die ›Roi de Tahiti‹, mittschiffs traf und das Loch riß, das sie in die Tiefe schickte. Nomuka'ta verlor das Gleichgewicht, fiel in die Bucht. Dort zerfleischten ihn die Haie.
    Fai'fa, Tamas Bruder, war zu dem Zeitpunkt schon tot. Jack Willmore ebenfalls.
    Aber Nomuka'ta, der alte Mann mit den farbigen Streifen des Kriegers im Gesicht und dem Vogelkopfschmuck des

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