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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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darf sie wieder zurück. Dem normalen Spielplan sieht man davon nichts an.“
    Sie konzentrierte sich auf die Textzeilen, die nun auf dem Bildschirm zu sehen waren.
    „Hier steht, was die Figur auf unserem Extraspielfeld macht. Anscheinend holt er hier Daten aus einem Mikrofon. Als ob er was aufnehmen will. Und hier ...“ Immer schneller rasten ihre Augen über den Monitor, ihre Hände über die Tasten. „Hier wird die Aufnahme nach dreißig Sekunden beendet. Er nimmt also praktisch ständig auf und löscht nach einer halben Minute jeweils die vorige Aufnahme, um eine neue anzulegen. Hier vergleicht er dann die  Aufnahme mit einer gespeicherten Klangdatei. Und wenn der Wortlaut übereinstimmt, dann ... dann ... Ma, ich komme mir vor wie Indiana Jones, der gerade die letzte tödliche Falle überwunden hat und nun vor der Bundeslade steht.“
    Valeska lächelte. „Wenn es die richtigen Worte sind, werden alle Sicherheitsprüfungen außer Kraft gesetzt?“
    „Du sagst es. Zahleneingabe egal, Iris egal, Fingerabdruck egal. Mein Masterpasswort.“
    „Und wie lautet es?“
    „Dazu muss ich nur die Klangdatei abspielen, mit der hier verglichen wird. Die ist natürlich verschlüsselt, aber der Code zur Entschlüsselung ist ebenfalls in dieser geheimen Unit versteckt. Denn die muss es ja können.“
    Wenig später tönte die Stimme ihres Vaters durch den Lautsprecher.
    „Lea Leonardt, einundzwanzigster Sechster vier vierundvierzig“, sagte die Stimme.
    Lea wischte sich verstohlen etwas Feuchtigkeit aus dem Augenwinkel. Sie war genau um 4 Uhr 44 zur Welt gekommen.
    „Ach, Papa“, seufzte sie.
    Valeska nahm ihre Hand. „Hab ich dir nicht gesagt, dass er dich liebt?“
    Lea nickte. „Aber ich möchte“, sie drückte die Hand ihrer Mutter fest, „das gerne von ihm selbst hören.“
    Im selben Moment klingelte das Telefon.

61. Kapitel
     
    „The blood is the life! The blood is the life!“, rief es aus dem Hörer.
    „Ist das dein Ernst, Lucy?“, fragte Lea erstaunt. „Du hast den Wälzer auf Englisch gelesen?“
    „Na ja, auf Deutsch kannte ich ihn schon, es ging also einigermaßen. Ich wollte nur vermeiden, dass die Bösen uns am Ende alle abmurksen, weil wir nicht auf einen Übersetzungsfehler geachtet haben.“
    „Du bist wirklich unersetzlich. Schieß los!“
    „Also erst mal hab ich Tränen gelacht, weil van Helsing in der englischen Ausgabe voll das Bekloppten-Englisch labert ...“
    „Ganz so viel Zeit haben wir leider nicht, Lucy. Irgendwelche wichtigen Erkenntnisse?“
    „Sie wollen seinen Kopf abschlagen und das Herz rausreißen. Letzteres soll verbrannt, wahlweise mit einem Pfahl durchbohrt werden.“
    „Kopf und Herz? Verdammt, eins von beiden wäre schwierig genug.“
    „Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Guten in dem Buch alle so verdammt grundgut sind, dass man kotzen könnte.“
    „Genau wie wir, oder?“
    „Ha ha. Ansonsten verlassen sie sich auf die üblichen Verdächtigen: Knobi, Kruzifix, Hostie. Außerdem soll der Zweig einer wilden Rose auf seinem Sarg dafür sorgen, dass er ihn nicht mehr verlassen kann, und eine heilige Kugel soll ihn töten. 'True dead.' Ende Gelände.“
    „Was zum Henker ist eine heilige Kugel?“
    „Darüber schweigt sich der gute van Helsing leider aus. Aber eins ist mir noch aufgefallen.“
    „Raus damit.“
    „Es wird dir nicht gefallen.“
    „Lucy, soll ich erst durch die Leitung kriechen und vor dir auf die Knie fallen? Wir haben keine Zeit! Was ist dir aufgefallen?“
    „Am Ende des Buches rennt der Vampir ohne Probleme mitten am Tag durch die Gegend. Kann sich zwar nicht mehr in 'ne Fledermaus verwandeln, aber das war's auch. Kein Wusch , keine Stichflamme, keine Asche. Nada.“
    „Oh Scheiße.“
    „Na na na.“
    „Wir können nur hoffen, dass das literarische Freiheit war, sonst sehen wir alt aus.“
    „Soll ich bis morgen früh noch irgendwas von den Sachen besorgen?“
    „Wilde Rosenzweige kann ich mitbringen, am Waldrand neben den Brombeeren gibt's eine Hagebuttenhecke. Wenn wir's vor Sonnenuntergang schaffen, könnten wir die verteilen und hätten Ruhe.“
    „Es sei denn, dass in Wirklichkeit der Part mit den Rosen die literarische Freiheit war ... okay, ich bringe Kruzifixe für alle, hab ich noch aus meiner orthodoxen Grufti-Zeit. Knobi müsste auch noch in der Küche sein, obwohl ich echt nicht glaube, dass er die irgendwie beeindruckt.“
    „Bring trotzdem mit. Kannst du auch Hostien besorgen?“
    „Wüsste nicht

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