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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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wäre meine Wohnung jetzt kein solcher Trümmerhaufen.“
    „Weil ich Sie zuerst an den Gliedmaßen verletzen musste, die ich lähmen wollte. Sie werden noch eine Menge über die Schwarze Kunst lernen, Leonardt, wenn Sie erst das Ritual der Gleißenden Dämonen hinter sich gebracht haben.“
    „Hört sich ja vertrauenerweckend an.“
    „Ist es auch – für uns. Doña Elisa und ich werden Ihnen hinterher unbedingtes Vertrauen entgegenbringen.“
    „Eine Gehirnwäsche?“
    „Man könnte es so nennen, obgleich es viel umfassender wirkt und auch nicht so plump und unverlässlich ist wie die Methoden, die Sterbliche als Gehirnwäsche bezeichnen.“
    „Werde ich anschließend noch in der Lage sein zu lieben?“
    Palazuelo lachte laut auf. Hans wartete auf eine Antwort, aber sie blieb aus. Oder vielleicht war dieses Lachen eine deutlichere Erwiderung, als es mit Worten möglich gewesen wäre.
    „Ich habe zu mehreren Menschen enge Beziehungen“, fuhr er fort, „man wird mich suchen. Sie werden es nicht so einfach haben, wie Sie glauben.“
    „Sie sind sich Ihrer Beziehungen sehr sicher, was?“ Palazuelo grinste immer noch breit. „Ich werde Ihnen sagen, was von diesen Beziehungen zu halten ist. Ihre Tochter ist geflohen, weil sie sich vor Ihnen ekelt. Andere Sterbliche würden dasselbe tun. Verlassen Sie sich auf Sterbliche, und Sie enden bald an einem schönen sonnigen Morgen ... ohne eine Zuflucht weit und breit.“
    Hans beschloss, auf die Bemerkung zu seiner Tochter nicht weiter einzugehen, obwohl es ihn dazu drängte. „Aber meine Frau wird mich suchen lassen.“
    „Oh! Ich vergaß. Eine sterbliche Hausfrau. Allmächtiger, sie wird unsere Art vom Erdball tilgen!“ Wieder ertönte sein tiefes, dunkles, unangenehmes Kichern.
    „Sie ist nicht nur eine Hausfrau. Sie ist studierte Pädagogin.“
    „Jetzt machen Sie mir aber Angst. Mierda , ich hätte nicht gedacht, dass es so amüsant sein kann, sich mit Ihnen zu unterhalten.“
    Von einer Sekunde zur anderen war sein Grinsen verschwunden. „Im Ernst, Leonardt, denken Sie wirklich, ich bin so dumm und treffe keine Vorkehrungen gegen eine mögliche Verfolgung? Ich bin ein Mann mit vielen Kontakten. Mir stehen Mittel und Wege zur Verfügung, um auf Sterbliche sehr überzeugend zu wirken. Ich habe längst eine Verbindungsperson in der Nähe Ihrer ... Beziehungen positioniert. Wenn sie wirklich so töricht sind, uns zu folgen, werden sie nicht weit kommen. Spielen Sie eigentlich Schach, Leonardt?“
    Hans schwieg, und Palazuelo trat lachend das Gaspedal bis zum Anschlag durch.

60. Kapitel
     
    Lea beobachtete ungeduldig den Schriftzug in der Mitte des Bildschirms, der in großen, bedeutenden Lettern verkündete, dass gerade „RAD Studio“ geladen wurde.
    Sie saß auf dem lehnenlosen Stuhl im Büro ihres Vaters, im Allerheiligsten, das in Trümmern um sie lag.
    Schon einmal hatte sie versucht, aus dem, was ihr Vater programmiert hatte, schlau zu werden. Damals war ihr Bemühen vergeblich gewesen. Diesmal, hatte sie sich geschworen, würde es gelingen, und zwar innerhalb der nächsten zwei Stunden, sonst ... sonst ...
    Nun, es würde einfach gelingen. Basta.
    Die Arbeit ihres Vaters war in zahlreichen verschiedenen Dateien gespeichert, Units genannt. Jede dieser Units beherbergte ein Puzzleteil, und zusammen zeigten sie das monumentale Bild einer hypermodernen Sicherheits-Software.
    Im Grunde waren es einfache Textdateien mit gar nicht mal so unverständlichen englischen Anweisungen: Wenn dies der Fall ist, dann tu das. Berechne Folgendes. Druck es aus. Und so weiter. Diese für Menschen lesbaren Befehlsfolgen nannte man Quelltexte. Erst der Compiler, also das Herzstück der Programmiersprache, erschuf daraus jene endlosen Ketten aus Nullen und Einsen, die tatsächlich vom Computer verstanden wurden und das fertige Programm bildeten.
    Leas Aufgabe war nun, in diesem Meer aus Textzeilen jene eine Anweisung zu finden, die es dem Programmierer erlaubte, sich selbst in seiner Welt ungehindert zu bewegen, und die doch so gut versteckt sein musste, dass niemand durch Zufall darauf stoßen konnte.
    Sie versuchte einen Glückstreffer und durchsuchte auf Knopfdruck sämtliche Dateien nach dem Wort „Hintertür“.
     
    Suchbegriff 'Hintertür' nicht gefunden
,
     
    meldete das Programm. Auch die Abwandlung „Hintertuer“ brachte keine Ergebnisse.
    „Okay“, seufzte sie, „vielleicht dauert es etwas länger.“
    „Du wirst es schaffen“, sagte Valeska und

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