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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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dagegen.“
    „Du Arsch. Du weißt genau, dass ich in diesen Kurs wollte. Du hast mich ausgebootet. Hast du mich bei Grams angeschwärzt? Oder Neebels Auto gewaschen? Oder steckt dein Vater dahinter, dieser Geldsack?“
    „Keine Ahnung, ob du in diesen Kurs wolltest. Geht mich auch nix an. Ich habe mich angemeldet, und ich bin drin. Basta.“ Er nahm das Buch, das neben ihm auf der Theke des Cafés lag, und wollte sich an ihr vorbei drängen. Aber Lea stellte sich ihm in den Weg.
    „Verdammter Feigling! Steh wenigstens dazu, wenn du so miese Tricks anwendest, um deine Konkurrenz auszuschalten! Ist doch eine prima Taktik! In der freien Wirtschaft wirst du bestimmt ... sag mal, liest du wirklich immer noch diesen Kinderkram?“ Ihr Blick war auf den Buchumschlag in seiner Hand gefallen.
    „Sag nichts gegen die drei Fragezeichen, Frau Oberschlau. Coolere Detektive müssen erst noch erfunden werden. Wenn ich erst mal Private Eye geworden bin, kannst du nur noch hoffen, dass mich niemand auf dich ansetzt. Mit dieser Fachliteratur werde ich besser als Sherlock Holmes.“
    „Du stinkender, verlogener, angeberischer, gemeiner ... Moment mal, was hast du da gerade gesagt?“
    Bülent richtete seinen massigen Körper auf und stemmte die Hände in die Seiten. „Dass ich besser werde als Sherlock Holmes. Yes, Ma'am. Und jetzt geh mir aus dem Weg, ich hab eine Zickenallergie, die ist immer besonders schlimm, wenn die Klugscheißpollen fliegen. Kusch!“
    „Bist du eigentlich wirklich so gut im Programmieren, wie Neebel und Grams glauben, oder ist das nur Bluff?“
    „Hatschi! Siehst du? Da hat's mich schon erwischt. Inhalieren! Ich muss inhalieren! Und schafft dieses Allergen hier von mir fort!“
    Lea verschränkte die Arme und blieb demonstrativ vor ihm stehen. „Ich gehe nicht weg, bevor ich eine Antwort von dir habe. Bist du ein waschechter Computerfreak oder ein Hochstapler? Das ist keine Beleidigung, sondern eine ernst gemeinte Frage.“
    „Soll ich dir jetzt meine Zeugnisse vorlegen? Worauf willst du eigentlich hinaus? Du führst doch irgendwas im Schilde!“
    „Erst die Antwort!“
    „Ich weiß nicht, was du hören willst! Dass ich mich für ein Genie halte? Das ist doch eher deine Spezialität. Ich bin kein Genie. Aber ich programmiere, seit ich acht bin, und ich nehme es darin jederzeit mit dir auf, wenn es das ist, was du wissen willst. Forderst du mich also zum Duell?“
    Lea atmete tief ein und wieder aus. Das hier würde die Hölle werden. Aber hatte sie eine Alternative?
    Leise, aber bestimmt entgegnete sie: „Ich brauche deine Hilfe. Wenn ich dir hoch und heilig verspreche, dass wir keine Freunde werden müssen, würdest du mich dann bei zwei extrem wichtigen Dingen unterstützen und zu niemandem ein Wort darüber verlieren?“
    Bülent schüttelte verwirrt den Kopf. „Das kommt jetzt aber ein bisschen unerwartet.“
    „Ich weiß.“
    „Und was ist mit dem stinkenden, verlogenen, angeberischen, fetten ...“
    „Dass du fett bist, habe ich nicht gesagt.“
    „Holy shit! Ich dachte immer, dass du ein bisschen seltsam tickst, aber jetzt, wo wir mal ausführlich miteinander reden, muss ich zugeben, dass ich mich geirrt habe. In Wirklichkeit hast du eine ernsthafte Schraube locker!“
    „Hilfst du mir oder nicht?“
    „Was bekomme ich dafür?“
    „Die Freude meiner geschätzten Gegenwart und Konversation“, flötete sie mit ihrem süßesten Lächeln, „außerdem stirbst du vor Neugier darauf, was ich vorhaben könnte, und wirst allein schon deshalb zusagen, um es zu erfahren.“
    „Ob das schon ausreicht, um deine geschätzte Gegenwart zu ertragen, weiß ich nicht.“
    „Deswegen ja auch mein Versprechen, keinerlei Anstrengungen zur Aufnahme einer Freundschaft zu unternehmen. Was übrigens ganz in meinem Sinne ist. Ich möchte eine befristete, geschäftliche, professionelle Zusammenarbeit. Anschließend müssen wir nichts mehr miteinander zu tun haben.“
    „Ist das auch ein Versprechen?“
    „Wenn du willst.“
    „Man merkt, dass dein Vater Unternehmer ist.“
    „Deiner etwa nicht?“
    Bülent dachte nach. Inzwischen waren sie allein im Café, alle anderen saßen schon wieder im Unterricht. Lea hatte den Gong kaum wahrgenommen.
    Dann schüttelte er den Kopf. „Ohne mich. Kann mir lustigere Arten vorstellen, meine Nerven zu ruinieren.“
    „Ich gebe dir einen Monat lang jeden Tag meine Hausaufgaben in einem Fach deiner Wahl!“
    „Etwa in Deutsch? Damit ich auch eine Fünf kriege in

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