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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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mit den Numidern (Berbern) auf deren Seite ein, zwang die Stadt zur Unterwerfung und verlangte ihre Zerstörung. Dagegen revoltierten die Karthager. Zwei Jahre währte der Kampf, ehe die Römer Karthago in Straßenkämpfen eroberten und die einst blühende Metropole 146 in einen Trümmerhaufen verwandelten. Der letzte noch denkbare Rivale im Mittelmeerraum war ausgeschaltet. Sein Gebiet aber fiel nicht an Numidien; es wurde zur römischen Provinz Africa
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Karthagische (punische) und römische Relikte nebeneinander sind heute dort zu besichtigen, wo einst die blühende phönikische Handelsstadt gestanden hat (östlich von Tunis). Die Forderung des alten Cato, Karthago sei zu zerstören, erfüllte sich zweimal gründlich: 146 v. Chr. vernichteten sie die Römer, 698 ging die römisch wiederaufgebaute Stadt im Ansturm der Araber unter
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    (c) Mauritius – Die Bildagentur

Machtverschiebungen
Politik und Militär in Kriegszeiten (2. Jh. v. Chr.)
    Den Oberbefehl über die römischen Heere erhielten normalerweise die beiden amtierenden Konsuln. Deren jährlicher Wechsel bewährte sich politisch, nicht aber militärisch. Und die nur sporadisch tagende Volksversammlung war von den strategischen und politischen Details ohnehin völlig überfordert. Diktatoren lösten das Problem schon deswegen nicht, weil ihre Amtszeit noch kürzer bemessen war. Ein ständig tagendes Staatsorgan hingegen war der Senat (siehe Kasten). In der Krisenzeit gewann er daher überragende Bedeutung, so dass die hohen und höchsten Beamten fast zu Befehlsempfängern herabsanken.
Entartung der Adelsherrschaft
    Die späteren Erfolge schienen der damit vorgezeichneten Entwicklung hin zu einer adligen Herrschaft der Wenigen (Oligarchie) Recht zu geben. Die ersten Niederlagen gegen Hannibal wurden den plebejischen Konsuln angelastet, die nach Ansicht der Patrizier vom Waffenhandwerk zu wenig verstanden, das müsse man im (adligen) Blut haben. Die Senatsherrschaft führte aber auch zu Entartungen, vor allem in den Provinzen, wo die adligen Statthalter weit weg vom römischen Schuss die rechtlose Bevölkerung drangsalierten und sich bereicherten. Maßnahmen dagegen wurden nur halbherzig ergriffen: So sollte ein Geschworenengericht aus Senatoren allzu ausbeuterisch agierende Provinzherrscher aburteilen. Das geschah allerdings nur in wenigen Fällen, konnten die Richter doch nie wissen, ob die Rollen nicht eines baldigen Tages vertauscht sein würden und sie sich selbst vor Kollegen wegen angeblicher oder tatsächlicher Misswirtschaft würden verantworten müssen. Die Maxime, nach der eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, griff auch hier und unterminierte die moralischen Grundlagen der Adelsherrschaft.
    Der Dauerkriegszustand, in dem sich Rom befand, beschädigte auch die Ämterrotation. Auf die Kenntnisse des jeweiligen Befehlshabers über Feindlage und Operationsgelände konnte man nicht verzichten und verlängerte daher ein um das andere Mal das Kommando. Das barg die Gefahr, dass sich die Macht des Feldherrn verselbständigte und er zu einer so populären Größe wurde, dass er den Senat hätte überspielen können. Noch aber wurde selbst ein so strahlender Held wie Scipio Africanus nach Ende der punischen Kriege von einem Cato erbittert bekämpft. Der Sieger von Zama zog sich schließlich auf sein Landgut in Kampanien zurück, wo er 183 starb, im selben Jahr, in dem sein großer Gegner Hannibal auf der Flucht vor den Römern den Freitod wählte.
    Senat
    Wie in vielen frühen staatlichen Strukturen bildete sich in Rom ein Rat der Alten (Senat von
senex =
Greis). Darin saßen keineswegs „alte“ Leute, sondern zunächst 300 erfahrene Oberhäupter der führenden Patrizierfamilien
(patres),
später kamen angesehene Plebejer hinzu, die sogenannten Eingeschriebenen
(conscripti).
Das Recht zum Inkraftsetzen von Volksbeschlüssen
(patrum auctoritas)
stand aber weiterhin nur den patrizischen Senatoren zu. Wer einmal ein hohes Staatsamt bekleidet hatte, erwarb so etwas wie einen Anspruch auf die Berufung zum Senator. Verfassungsrechtlich war der Senat ein Beratungsgremium für die Spitzenbeamten, vor allem für die Konsuln, die ihm gegenüber aber durch den dauernden Wechsel an Boden verloren. Senatsbeschlüssen zuwiderzuhandeln, wagte kaum jemand. Zunächst besorgten die formelle behördliche Berufung der Senatoren die Zensoren, später die Quästoren nach Würdigkeit. In Wirklichkeit ergänzte sich die Körperschaft selbst, die nur Berufspolitiker

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