Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
Vom Netzwerk:
aufnahm; andere berufliche Betätigung war untersagt
.

Das politische Leben spielte sich auf dem Forum Romanum zwischen Kapitol und Palatin ab. Dort befand sich der Sitz des Senats, und dort lauschte die Menge den Rednern auf dem Rostrum (umfunktionierter erbeuteter Schiffsschnabel). Der Platz ist später mehrfach überbaut worden, wovon die Säulen, Mauer- und Gebäudereste aus der Kaiserzeit zeugen
.
    (c) Mauritius – Die Bildagentur

Explodierende Vermögen
Weltmacht als Geldmacht (2. Jh. v. Chr.)
    Verglichen mit Handelsmetropolen wie Karthago oder Kulturzentren wie Athen oder Alexandria in Ägypten war Rom bis zu den punischen Kriegen eine vergleichsweise bescheidene Landstadt. Weder baulich noch vom privaten Lebensstil her konnte es mit der genannten Konkurrenz mithalten. Erst nach dem Sieg über Hannibal und der erfolgreichen Expansion nach Osten änderte sich das ziemlich schlagartig: In nur wenigen Jahrzehnten saugte die Hauptstadt der neuen Weltmacht die Kapitalströme förmlich an, die gespeist wurden aus enormen Kriegsentschädigungen, die den Besiegten auferlegt wurden, aus dem Verkauf der Kriegsgefangenen in die Sklaverei, aus reichen Beutezügen, aus der Beschlagnahme von Wertsachen, aus dem aufblühenden Fernhandel und nicht zuletzt aus der Besteuerung der neu gewonnenen Provinzen.
    Ämterlaufbahn
    Tradition und Gewohnheit hatten die Karriere römischer Beamter und Politiker mehr oder weniger strikt geregelt. Es war aber immer wieder zu Ausreißern gekommen wie im Fall des Aufstiegs des älteren Scipio, dem späteren Africanus. Den wachsenden Möglichkeiten, in den Provinzen zu Ruhm und Ehre zu kommen und die Ochsentour daheim abzukürzen, sollte daher ein Riegel vorgeschoben werden durch klare Vorschriften für die Ämterlaufbahn
(cursus honorum).
Die konnten nur sehr wohlhabende Männer anstreben, weil alle Posten unbesoldet waren. Mit der
lex Villia annalis
aus dem Jahr 180 wurde festgelegt: Bis zum 27. Lebensjahr hatte der junge Mann im Heer zu dienen, dann konnte er
Quästor
(Finanzaufseher) und frühestens mit 37 als
Ädil
für Polizei Bauwesen und Verkehr zuständig werden. Mit 40 war das Amt des
Prätors
(Gerichtsherr) erreichbar, und mit 43 (bei der damaligen Lebenserwartung also sehr spät) war die Bewerbung um die Spitzenposition eines Konsuls möglich
.
    Vieles davon floss in die Taschen privater Unternehmer, denn Rom handelte nach dem Prinzip der Versteigerung öffentlicher Aufträge, ja sogar hoheitlicher Befugnisse wie das Steuereintreiben. Auf diese Weise kam der Staat rasch zu ansehnlichen Summen durch den Wettbewerb möglicher Investoren, musste seinen Verwaltungsapparat nicht unnötig aufblähen und überließ das Risiko den Käufern
(publicani)
. Deren explodierende Vermögen freilich belegten, dass der Staat auf viel Geld verzichtete und obendrein Ausbeutungsmethoden förderte, die zu sozialen Unruhen und Aufständen führen konnten. In Rom selbst blieb es dagegen lange weitgehend ruhig trotz der üppigen Prunkentfaltung der Neureichen. Zum einen erlaubte der staatliche Wohlstand die weitgehende Befreiung der kleinen Leute von Abgaben und die Sicherung ihrer Grundversorgung. Zum anderen genossen die Stadtrömer das bunte Treiben der Millionäre und Prominenten. Von der Reichen Tische fiel zudem immer ein wenig ab fürs Volk.
Ohne Unrechtsbewusstsein
    Dass der ausufernde Luxus, oft verbunden mit Ausschweifungen erotischer Art, eine Gefahr für die öffentliche Moral darstellte, blieb nicht unbemerkt. Mit allerlei Verordnungen und Gesetzen
(leges sumptuariae)
versuchten Senat und Volksversammlung Wildwuchs einzudämmen und etwa den Aufwand für Gastmähler zu begrenzen. Der Erfolg hielt sich in engen Grenzen, denn wo viel Geld, da auch viel Einfluss, und unbestechliche Kontrolleure waren immer schon dünn gesät. Außerdem fehlte es an Unrechtsbewusstsein bei der Anhäufung der Reichtümer. Hier wirkte nicht zuletzt der Einfluss des hellenistischen Ostens, wo die römischen Statthalter (Prokonsuln) und ihre Beamten wie Halbgötter umschmeichelt und entsprechend korrumpiert wurden.

Sklaven bereiten ein Festmahl vor, Mosaik (Ausschnitt) aus Karthago. Reich gewordene Römer in den Provinzen lebten auf ebenso großem Fuß wie die Angehörigen der Führungsschicht in der Stadt Rom oder auf ihren Landgütern
.
    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Würdig und lebensähnlich
Griechische Einflüsse auf Kunst und Kultur
    In engere Berührung mit dem Griechentum kam Rom erst nach

Weitere Kostenlose Bücher