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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Palästina. Seine Botschaft bestand im Wesentlichen im Anspruch, er sei Christus (= der Gesalbte), der von Gott, seinem Vater, gesandte „Menschensohn“. Der Zulauf, den Jesus bald fand, beunruhigte das jüdische Establishment. Er aber setzte aufs Volk, und zwar nicht nur auf das „auserwählte Volk“ Israel, sondern auf alle Menschen, die ihm zu folgen und an ihn zu glauben bereit waren und sind. Jesus geriet in die Mühlen der jüdischen Glaubensjustiz, die ihn beim römischen Prokurator Pilatus bezichtigte, er beanspruche „König der Juden“ zu sein. Das war Hochverrat und führte zur Hinrichtung Jesu 30 n. Chr. am Kreuz. Die christliche Überlieferung nimmt dieses Ende als Anfang in zweierlei Sinn: Jesus überwand nach seinem Hinscheiden den Tod, erschien vielen Zeugen nach drei Tagen (Ostern) wieder als Auferstandener und wurde schließlich zu Gott erhoben (Himmelfahrt). Sein Leiden und Sterben verstehen die Christen als Erlösung der Menschen. Sie wird vollendet sein, wenn Christus am Ende aller Tage wiederkommt „zu richten die Lebendigen und die Toten“
.

Friedenskaiser Augustus verdankte seinem Adoptivsohn Tiberius viel. Er sicherte die unruhige Nordgrenze des Reiches und wurde um 10 n. Chr. dafür mit einem Triumphzug geehrt. Das Onyx-Relief zeigt oben Tiberius vor dem Vater und der Göttin Roma, unten mitgeführte germanische Gefangene
.
    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Prätorianer als Kaisermacher
Verfall der julisch-claudischen Dynastie (37–68)
    Wer beim Tod des Tiberius aufgeatmet hatte, durfte das bald bereuen: Da der als Nachfolger vorgesehene Claudius Germanicus schon 19 n. Chr. gefallen war, kam nun dessen Sohn Gaius Caesar Augustus, geboren 12 n. Chr., zum Zuge, besser bekannt unter dem schon als Kind empfangenen Spitznamen Caligula (= [Soldaten-] Stiefelchen). Berüchtigt wurde er nach durchaus vernünftigen politischen Anfängen durch wirre Fantasien und einen ausgeprägten Verfolgungswahn. Er sah sich selbst als Gott und erstickte jedwede Kritik als Lästerung im Keim durch Schauprozesse, in denen Todesurteile von vornherein feststanden. Dass sein seit dieser Zeit als Cäsarenwahnsinn bezeichneter Blutrausch nicht schlimmere Folgen hatte, lässt sich nur mit der inzwischen erreichten Stabilität des Reiches erklären. Der von Caligula schwer gedemütigte Senat und die Prätorianer organisierten schließlich im Jahr 41 seine Ermordung.
Fatale Adoption
    Hoffnungen auf eine Rückkehr zur Republik aber erfüllten sich nicht. Die Garde erhob den schon fünfzig Jahre alten Claudius, einen Onkel des Kaisers, zum Nachfolger. Gegen die Elitetruppe wagte niemand einzuschreiten. Der neue Kaiser erwies sich als besonnener Regent, der allerdings eine blühende Günstlingswirtschaft entwickelte und Verwaltungsaufgaben mit Vorliebe seinen Freigelassenen übertrug, die ihm besonders verpflichtet waren; der Senat geriet erneut an den Rand. Vielleicht ist auf diesen Einfluss die von Claudius verfügte Besserstellung der Sklaven zurückzuführen. Verdienste erwarb sich der Kaiser als Bauherr zweier Aquädukte (siehe Kasten). Viermal war er verheiratet, darunter mit der sittenlosen Messalina, die er 48 hinrichten ließ und danach mit Agrippina, die den damals elfjährigen Sohn Lucius Domitius Ahenobarbus (Geschlechterbeiname „Rotbart“) in die Ehe mitbrachte. Sie beseitigte ihren Mann 54 durch Giftmord, damit der vom Kaiser adoptierte Sohn die Nachfolge antreten konnte.
    Wasserversorgung
    Zwei Aquädukte konnte Claudius an seinem 62. Geburtstag, dem 1.8.52, nach 14-jähriger Bauzeit einweihen, die nach ihm benannte Aqua Claudia und die Aqua Anio Novus. Der Schriftsteller Plinius d.Ä. (23–79) schwärmte über die Bauwerke, „dass es auf der ganzen Erde nichts Bewunderungswürdigeres gibt“. Die auf den letzten Kilometern übereinander geführten, 69 und 86 Kilometer langen Leitungen erreichten Rom durch unterirdisch begehbare Stollen und über schlanke Stützbogen in rund dreißig Metern Höhe, so dass sie selbst Hügelbauten Roms mit Wasser beliefern konnten. Es kam aus dem Quellgebiet des linken Tiber-Nebenflusses Aniene und aus dem Fluss selbst, der dafür aufgestaut wurde zum Absetzen der Schwebstoffe. Ganz klar kam das Wasser immer noch nicht bis zur Stadt, wo nochmals Absetzbecken zwischengeschaltet werden mussten, ehe die Leitungen in der Nähe der Porta Maggiora in den Verteilungsbau
(castellum dividiculum)
mündeten
.
    Der als Kaiser Nero genannte junge Mann, „dankte“

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