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Das Rosie-Projekt

Das Rosie-Projekt

Titel: Das Rosie-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graeme Simsion
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Ähnlichkeit zwischen Rosie und ihrer Mutter, die für unsere Zwecke irrelevant war. Dreimal unterbrach er Rosie, um auf ähnliche äußere Details hinzuweisen, und ich fragte mich, ob dies ein Zeichen für eine besondere Bindung zwischen ihm und Rosies Mutter sei – und somit eine Bestätigung seiner Vaterschaft. Genau wie in Eamonn Hughes Wohnzimmer suchte ich nach äußerlichen Ähnlichkeiten zwischen Rosie und ihrem potentiellen Vater, konnte jedoch keine erkennen.
    »Das klingt ja alles sehr gut, Rosie«, sagte Peter. »Mit dem Auswahlverfahren habe ich allerdings nichts zu tun – zumindest nicht offiziell.« Seine Wortwahl schien anzudeuten, dass eine inoffizielle und daher unethische Möglichkeit der Unterstützung bestand. War dies ein Zeichen für Nepotismus und folglich ein Hinweis, dass er Rosies Vater war?
    »Dein akademischer Hintergrund ist super, aber du wirst den GAMSAT machen müssen.« Peter wandte sich an mich. »Ein Standard-Zulassungstest für angehende Medizinstudenten.«
    »Den habe ich letztes Jahr gemacht«, kommentierte Rosie. »Vierundsiebzig.«
    Peter war schwer beeindruckt. »Mit der Punktzahl kannst du nach Harvard gehen. Aber hier achten wir noch auf andere Dinge, also wenn du dich bewirbst, sag mir auf jeden Fall Bescheid.«
    Ich hoffte, er würde nie auf einen Drink ins
Marquess of Queensbury
gehen.
    Ein Kellner brachte die Rechnung. Als er Peters Tasse nehmen wollte, legte ich automatisch eine Hand darauf, um ihn zu stoppen. Der Kellner warf mir einen bösen Blick zu und nahm die Tasse trotzdem. Ich beobachtete, wie er sie zu einem Tablettwagen brachte und zwischen anderes Geschirr stellte.
    Peter sah auf sein Handy. »Ich muss los«, sagte er. »Aber wo wir uns jetzt wiedergesehen haben, bleib doch bitte in Kontakt.«
    Als Peter ging, konnte ich erkennen, dass der Kellner den Tablettwagen im Blick behielt.
    »Sie müssen ihn ablenken«, sagte ich Rosie.
    »Holen Sie einfach die Tasse«, zischte Rosie zurück.
    Ich ging zu dem Wagen. Der Kellner beobachtete mich, aber als ich den Wagen erreichte, drehte er den Kopf in Rosies Richtung und setzte sich eilig zu ihr in Bewegung. Ich schnappte die Tasse.
    Wir trafen uns am Auto, das in einiger Entfernung abgestellt war. Der Weg dorthin gab mir Zeit, mich damit auseinanderzusetzen, dass ich mich unter dem Zwang, ein Ziel zu erreichen, des Diebstahls schuldig gemacht hatte. Sollte ich der Cafeteria einen Scheck schicken? Was war so eine Tasse wert? Sicher wurden dort ständig Tassen zerbrochen, wenn auch unabsichtlich. Wenn jeder eine Tasse stahl, würde die Cafeteria finanziell vermutlich unrentabel werden.
    »Haben Sie die Tasse?«
    Ich hielt sie hoch.
    »Ist es die richtige?«
    Ich bin nicht gut in nonverbaler Kommunikation, aber ich glaube, ich konnte ihr visuell bedeuten, dass ich zwar ein gemeiner Dieb, keinesfalls aber ein schlechter Beobachter war.
    »Haben Sie die Rechnung bezahlt?«, wollte ich wissen.
    »So habe ich ihn ja abgelenkt.«
    »Indem Sie die Rechnung bezahlten?«
    »Nein, man bezahlt am Schalter. Ich bin einfach abgehauen.«
    »Wir müssen zurückgehen.«
    »Scheiß drauf«, sagte Rosie, während wir in den Porsche stiegen und losdüsten.
    Was passierte nur mit mir?

12
    Wir fuhren Richtung Universität zum Labor. Das Vaterprojekt näherte sich seinem Ende. Das Wetter war lau, auch wenn sich am Horizont dunkle Wolken zeigten, und Rosie öffnete das Verdeck. Ich zerbrach mir immer noch den Kopf wegen des Diebstahls.
    »Grämen Sie sich immer noch wegen dieser Rechnung, Don?«, schrie Rosie über den Fahrtwind hinweg. »Sie sind echt zum Schießen! Wir stehlen DNA , und Sie machen sich Sorgen wegen ein paar Tassen Kaffee.«
    »Es ist nicht illegal, DNA -Proben zu nehmen«, schrie ich zurück. Das stimmte, wobei wir im Vereinigten Königreich den Erlass zu menschlichem Gewebe von 2004 gebrochen hätten. »Wir sollten zurückfahren.«
    »Höchst ineffiziente Zeitverschwendung«, erwiderte Rosie mit seltsamer Stimme, als wir an einer roten Ampel hielten und uns kurzzeitig normal unterhalten konnten. Sie lachte, und ich merkte, dass sie mich imitierte. Ihre Aussage war korrekt, aber es ging um ein moralisches Problem, und moralisches Handeln sollte über allem anderen stehen.
    »Entspannen Sie sich«, sagte sie. »Es ist ein wunderschöner Tag, wir werden herausfinden, wer mein Vater ist, und ich werde einen Scheck schicken, um den Kaffee zu bezahlen.
Versprochen.
« Sie sah mich an. »Wissen Sie eigentlich, wie das geht

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