Das rote Band

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Autoren: Dana Graham

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Idee nicht abzubringen.“
    Ian schlug mit der Faust gegen den Bettpfosten. „Statt meine Bitten zu erfüllen, setzt Jake mir einen Aufseher vor die Nase!“
    „Könnte Samuels Anwesenheit nicht eine Entlastung bringen?“, fragte Joanna vorsichtig. „Du solltest ihm wenigstens eine Chance geben.“
    Ian nickte. „Das werde ich. Aber ich befürchte, er und ich passen einfach nicht zusammen.“

    „Das sind unsere diesjährigen Studenten, Samuel.“ Am nächsten Nachmittag stand Ian mit Samuel in der Waffenhalle und wies auf die jungen Männer, die sich im Halbkreis aufgestellt hatten. „Davin of Fairburn, Alan of Outerridge, Crispin of Farley, Eloïse of Coldhill ...”
    „Eine Frau?” Samuel zog erstaunt die Augenbrauen hoch und lachte. „Du unterrichtest eine Frau?“
    „Genaugenommen unterrichte ich sechzehn Frauen“, antwortete Ian kühl.
    „Ah, ich verstehe!“ Ein anzügliches Grinsen erschien auf Samuels Gesicht, und er stieß Ian seinen Ellenbogen in die Rippen. „So ein Damentraining hat gewiss seine ganz eigenen Reize.“ Er ignorierte Eloïses angewiderten Blick und machte einen Schritt auf die Studenten zu. „Ihr da, Davin, wie ist die Rangfolge?“
    „Rangfolge?“ Davin sah ihn ratlos an.
    „Wer ist der Beste von Euch?“, wiederholte Samuel.
    „Ach so, Will natürlich.“
    Ungeduldig sah Samuel ihn an. „Und dann?“
    „Das kommt darauf an“, erwiderte Davin. „Harper ist mit dem Bauernprügel am besten, Raine und Leroy zusammen sind nahezu unbesiegbar, während im Einzelkampf meistens ...“
    „Was soll das?“, rief Samuel und drehte sich zu Ian. „Ihr habt keine klare Rangfolge?“
    „Nein, die brauchen wir nicht“, bestätigte Ian.
    „Aber wie teilst du die Studenten ein, wenn nicht nach Leistung?“, wollte Samuel wissen.
    Ian ging zu seinem Schreibtisch in die Ecke der Waffenhalle und kehrte mit vier beschriebenen Blättern zurück. „Raine, Will, Alan und Harper“, rief er und reichte den jungen Männern jeweils ein Stück Papier. „Hier stehen die Namen eurer Mitstudenten, mit denen ihr diese Woche in euren Gruppen trainiert, und die Übungen, die ihr erlernen oder verfeinern müsst.“ Er nickte ihnen zu. „Verteilt euch in der Halle und fangt an.“
    „Was ist das für ein merkwürdiger Unterricht mit Bauernprügeln und schriftlichen Anweisungen?“ Samuel war vollkommen fassungslos. „Und was machst du dann als Fechtmeister?“
    „Ich übe mit einzelnen oder mehreren Studenten in Ruhe, statt allen gleichzeitig etwas beibringen zu wollen, was sowieso nur die Hälfte versteht und umsetzen kann“, erklärte Ian den Aufbau seines Trainings.
    „Aber … aber das ist gegen alle Traditionen.“
    Ian zuckte mit den Schultern. „Es funktioniert, und das zählt.“ Er wies auf Will. „Samuel, Ihr könnt zu Beginn mit Will fechten. Er freut sich bestimmt, mit einem erfahrenen Soldaten wie Euch kämpfen zu dürfen und sich ein paar Tricks abzuschauen.“
    Samuel blickte in die angegebene Richtung. „Der Dunkelhaarige mit dem Krummschwert?“
    „Genau“, antwortete Ian. „Ich übernehme die Leitung von Wills Gruppe, während Ihr mit ihm übt.“
    Kopfschüttelnd ging Samuel zu Will. Der Student war in der Tat begeistert, und Ian sah nicht ohne Genugtuung, dass Samuel Probleme hatte, gegen den jungen Mann zu bestehen.
    Am Ende der Stunde trat Samuel mit gerunzelter Stirn zu Ian. „Deine Methoden erscheinen mir sehr fragwürdig, Ian, und – ehrlich gesagt – wenig erfolgsversprechend. Jake deutete mir bereits an, dass du Hilfe im Unterricht benötigst, und ich verstehe nun auch, warum: Dir fehlen Erfahrung und Weitblick.“ Er tätschelte Ians Schulter. „Doch wie solltest du sie auch besitzen ... ohne Schulbildung? Aber ab jetzt werde ich dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zögere nicht, mich anzusprechen, wenn du nicht mehr weiterweißt“, erklärte er. „Das ist keine Schande, schließlich bist du nur ein Ehrloser.“
    Ians Augen verengten sich zu Schlitzen. Nur mit all seiner Willenskraft gelang es ihm, nicht nach seinem Schwert zu greifen. Gepresst brachte er hervor: „Vielleicht solltet Ihr einige Tage abwarten, bis Ihr ein Urteil über mich und meinen Unterricht fällt.“
    „Nun, Ian“, entgegnete Samuel mit einem milden Lächeln, „ich kann mich rühmen, Situationen immer auf den ersten Blick richtig einzuschätzen. Was dich anbelangt, ist das natürlich nicht besonders schwer, und was die Schwachstellen deines sogenannten Unterrichts