Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
herab. Er zog seine Pistole und zielte auf die Stirn. Ihr Gesicht verzog sich zu einer zähnefletschenden Fratze.
„Elendes Miststück“, presste er hervor und drückte ab. Der Schuss zerfetzte die Stirn der Nanny.
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„D
anke“, sagte Rolf, als Leyla ihm ihren Bericht auf den Schrei b tisch legte. Sein Blick huschte eher unbeabsichtigt über ihre Wange, die eine purpurne Schwellung zierte. „Geht es dir besser?“, fragte er mit einem besorgten G e sichtsau s druck.
Leyla war froh, dass die weiteren Blutergüsse und Schnittwunden, die sich in allen Fa r ben über ihren Körper verteilten, von ihren Kle i dern bedeckt waren.
„Du weißt doch, ich bin hart im Nehmen“, sagte sie und grinste. Gleich darauf verzog sie schmerzhaft das Gesicht. Rolf tat es ihr gleich, als würde er mit ihr fühlen.
Er war am Abend des Kampfes mit einem Polizeiaufgebot vor dem Aurodom erschi e nen. Nach den zahlreichen Schüssen war irgendwann ein Anwohner aufmerksam geworden und hatte die Polizei gerufen. Er hatte sich kurz ihren mündlichen Bericht ang e hört und sie dann aufgefordert, erst mal zur Ruhe zu kommen. Leyla war dankbar für Rolfs verstän d nisvolle Reaktion. Darüber, dass er sie zusammen mit Rudger gesehen hatte, verlor er kein Wort. Leyla wusste, dass es für Rolf eine befremdliche Situation gewesen war. Er hatte es ausschließlich mit kriminellen Vampiren zu tun und traf selten auf solche, die anders w a ren. Allerdings wusste er, dass Rudger bisher gern bereit war, der Polizei mit seinen Aussagen zur Seite zu stehen. Verbrecher waren eben Verbr e cher – egal ob Mensch oder Va m pir.
„Ich bin dann weg“, sagte Leyla und warf einen Blick auf den Aktenberg auf Rolfs Schreibtisch.
„Da wäre noch etwas …“, murmelte Rolf und wühlte zwischen se i nen Papieren.
„Ja?“
„Sagt dir der Name Ariane Möller was?“
„Wir waren zusammen in der Ausbildung.“
Rolf nickte, denn es stand in der Akte, dass Ariane eine Ausbildung als Polizistin bego n nen hatte. Leyla kannte ihn gut genug und wusste, dass er hoffte, von ihr spezielle Informationen zu erhalten. Und zwar solche, die sie im Zuge ihrer Ermittlungen als Priva t detektivin herausgefu n den hatte. Leyla war immer ehrlich zu ihm gewesen, daran sollte sich nichts ändern. Zumindest soweit sie es verantworten kon n te.
„Ich glaube, sie steht in Verbindung mit der Untergrund Terror Fraktion. In welchem Zusammenhang kann ich noch nicht s a gen.“
Sie hoffte, dass sie sich irrte. Trotz Arianes Abfuhr während der Party fiel es ihr nicht leicht, wenn jemand den sie kannte, mit dem Gesetz in Konflikt kam.
„Sie ist eine der Anführer von UTF und untergetaucht“, bestätigte Rolf ihre Befürchtu n gen. Sie wartete, bis er weitersprach. „Wir hatten einen Einsatz während einer privaten Botoxparty. Sie wurde außerhalb der Stadt veranstaltet. Ein anonymer Hinweis, der uns auf mö g liche kriminelle Aktivitäten aufmerksam machte“, erklärte er und forschte in Leylas Gesicht.
„Und?“
„Wir konnten ein paar vermummte Terroristen im nahegelegenen Waldgebiet ergreifen. Während des Verhörs waren sie schnell bereit uns ein paar Namen zu nennen. Ariane Möller und ihr Mann wurden als Anführer der regionalen Gruppe benannt. Die E r mittlungen la u fen.“
Das Versprechen auf mildernde Umstände bei einem bevorstehenden Prozess war ein wirksames Mittel, um Ermittlungen vora n zutreiben. Tatsächlich verfuhren einige Kollegen bei Verhören mit Methoden, die an Aussageerpressung grenzten. Vor allem wenn der I n haftierte ein kleiner Fisch war und es darum ging, den Kopf einer Gruppe ausfindig zu machen. Die Ermittler konnten von Glück reden, dass es sich bei den meisten UTF Mi t gliedern um normale Bürger handelte, die alles tun würden, um unbehelligt in ihr Leben zurückz u kehren. Leyla lehnte sich gegen die geschlossene Tür. Solange er über die Arbeit sprach, schien sich nichts zwischen ihnen geändert zu haben. Er berichtete von Jürgen Kremer, der sich in den nächsten Tagen ebenfalls einem pei n lichen Verhör unterziehen musste. Die Vo r ladung war heute von seinem Tisch gegangen. Die Polizei rechnete nicht damit, dass Thetania e.V. eines Vergehens überführt werden würde. Dazu fehlten die B e weise. Doch drohte Jürgen Kremer eine gerichtliche Verfügung, die es ihm untersagte, für seinen Verein zu werben. Dazu gehörten auch die diversen Hochglanzprospekte in Arztpraxen und die ö f fentlichen Werbeveranstaltungen. Leyla
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