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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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mehr wussten, als den Namen und die Herkunft. Ihr habt meine Frage gestern nicht b e antwortet, aber ich weiß auch so, was Ihr seid.“ Sie legte ihre flache Hand auf seine Brust, als wollte sie prüfen, ob sein Herz schlug.
    Das tat es. Bevor er herkam, hatte er getrunken. Dazu bot sich gen ü gend Weibsvolk bei den Gesindehäusern an. Die Hitze ihrer Berührung drang durch den Stoff seines Hemdes und ließ das Tempo seines Herzschlages steigen. In ihren A u gen blitzte es auf wie bei einer Katze, die eine Maus erblickt. Gern war er bereit, sich in ihre Krallen zu begeben.
    „Ihr wisst, was ich bin, und lasst mich dennoch zu Euch bringen?“ Dass sie furchtlos war, hatte er schon festgestellt, dennoch erstaunte sie ihn. „Ich verneige mich vor Euch.“
    „Dagegen habe ich nicht das Geringste einzuwenden.“ Ihre Stimme war belegt vor Err e gung.
    Erfahrungsgemäß ging dem Liebesspiel eine Reihe von Geplänkel und Ziererei voran. Den g a lanten Verführer zu mimen, lag ihm im Blut und hatte zweifellos seinen Reiz. Die direkte Aufforderung der Zarin hi n gegen ließ augenblicklich seine Lenden pochen. Als sie Anstalten machte, ihren Rock zu lüften, erwartete er die übliche Wolke aus mitunter ex t remen Körpergerüchen. Man hatte eine eigene Vorstellung von Hygiene, und selbst in betuchten Kreisen mied man das Baden nicht aus Ermangelung an Möglichke i ten, sondern weil man das ausgiebige Pudern des ungewaschenen Körpers vorzog. Der menschliche Geruchssinn schien an Au s dünstungen jeder Art g e wöhnt zu sein. Seine verfeinerten Sinne hingegen benötigten eine gewisse Überwindung. Gefasst ging er in die Hocke und tauchte unter Katharinas Röcke. Überraschenderweise strömte ihm der betörende Duft nach Frau mit einer feinen Nuance von Lavendelöl entgegen. Unter einem Zelt von feinster Seide fand er ihr schwarz gelocktes Dreieck, umgeben von sam t weicher Haut. Seine Sinne waren benebelt, als er mit dem Mund in die heiße Fülle eintauchte.
     
    Zur allgemeinen Freude der Höflinge gab es nun keine nächtlichen Ausritte mehr, da K a tharina fortan die Nächte mit ihrem neuen Favoriten verbrachte. Irgendwann tuschelte man in allen Ecken des Palastes über die unersättliche Zarin und ihren bleichen Lie b haber, den man nie bei Tage sah. Kam ihr das Gerede zu Ohren, veranlasste sie, die entspreche n de Person öffentlich foltern zu lassen. Daraufhin verhielt man sich vorsichtiger. Allerdings war Kath a rina viel zu sehr damit beschäftigt, sich neue, ausgefallene Liebesspiele einfallen zu lassen. Die meisten Nächte verbrachten sie im Winterpalais, weil es sich außerhalb des Katharinen palastes befand. Nur einer Handvoll Dienstboten war gestattet dorthin zu kommen. Eines Tages verkündete sie, ihren sch ö nen Vlad, wie sie ihn zu nennen pflegte, in einem besond e ren Raum unterzubringen.
    Als er den weitläufigen Saal betrat, blieb er inmitten der Pracht stehen, während Kathar i na ihn triumphierend dabei beobachtete, wie er sich maßlos erstaunt umblickte. Sämtliche Wände waren vollständig mit einem Mosaik aus unregelmäßigen Stückchen polie r ten Bernsteins verkleidet. Die Wände waren in Felder unterteilt, deren Mitte vier römische Mosaiklandschaften mit allegor i schen Darstellungen von vier der fünf menschlichen Sinne zierten. Die Bilder waren aus farbigen Steinen gearbeitet und in die Reliefra h men aus Bernstein eingesetzt. Der Raum war zwielichtig und ging mit drei Fenstern, die bis zum Boden reichten, auf den Schlos s platz hinaus. Tagsüber konnte man die Fenster praktische r weise mit schweren Edelholzläden verschließen. An der Wand zwischen den Fenstern gab es ebenfalls bis zum Boden reichende Spiegel mit vergoldeten Stuckrahmen. Dazwischen befanden sich vergold e te Wandleuchter, die reich mit dem gleichen Ornament verziert waren. Der Schein der Kerzen reflektierte in dem hellen und dun k len Harzgestein und tauchte den Raum in einen warmen Glanz. Zahlreicher Zierrat schmückte die Vitrinen, auf einem Tisch mit schwungvollen Beinen befand sich ein Schachbrett. In der Ecke thronte ein wuchtiger Ottom a ne mit dicken Polstern.  
    Mit einem flüchtigen Blick über seine Schulter nahm er die Zarin hinter sich wahr. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie i h re Hand hochfuhr, um sein Haarband zu lösen. Ihre Finger flatterten über seinen Rücken, als sie sein langes Haar au s breitete.
    „Wie mir scheint, seid Ihr fester Bestandteil dieses Gesamtkunstwerks Eurer Landsmänner. Es

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